Snæfellsnes links herum
Auf der Halbinsel Snæfellsnes sind seit ca. zwei Millionen Jahren, davor war es sehr, sehr, sehr, lange ruhig auf der Halbinsel, drei Vulkansysteme aktiv. Der Snæfellsjökull entstand vor etwa 700.000 Jahren und die letzten Vulkanausbrüche in seinem Bereich, liegen ca. 1700 Jahre zurück. Insgesamt betrachtet, ist es seit ca. 1.000 Jahren ruhig auf Snæfellsnes - für wie lange das so bleibt, kann niemand sagen.
Für diese Selbstfahrer-Tagestour um die Halbinsel Snæfellsnes sollte man gut und gerne 8-10 Stunden einplanen. Los geht es in Reykjavik auf der Ringstraße 1 bis nach Borgarnes. Im Geirabakari Kaffihus, gleich hinter der Brücke, könnte man noch schnell frühstücken oder man packt sich alles für ein Picknick an der frischen Luft ein. Eine Bonus-Filiale ist gleich nebenan. Möglichkeiten für eine Rast und ein Picknick an der frischen Luft gibt es im weiteren Verlauf der Tour reichlich, gastronomische Einrichtungen dagegen, sind rar gesät. Weiter geht die Fahrt bis zum Abzweig auf die Straße 60. Auf dem Weg dorthin wäre der Wasserfall Glanni des Flusses Norðurá nordöstlich von Bifröst, ein erstes lohnendes Ziel. Die Straße 60 führt schließlich in nördlicher Richtung über und durch die Berge. Für Freunde von Landschaftsfotos und Sonnenaufgängen bieten sich entlang dieser Straße viele Gelegenheiten, um die Einzigartigkeit Islands im Bild festzuhalten. Doch bitte Vorsicht, auf der engen Straße gibt es nur wenige Möglichkeiten für ein sicheres Halten.
Nachdem uns die Straße 60 aus dem Höhenzug hinausgeführt hat biegt man links auf die Straße 54 ab, die uns auf ihrer nördlichen Route um die Halbinsel führt. Ist noch genügend Zeit, sollte man den Abzweig einfach ignorieren, fährt noch ein kleines Stück geradeaus, biegt rechts auf die Straße 586 ab und besucht das Museum Eiríksstaðir (1. Juni – 31. August, 9-18 Uhr, 1250 ISK) und taucht in das Leben der Wikinger zu Zeiten „Erik des Roten“ ein.
Wir jedoch folgen der Straße 54 westwärts, verlassen schon bald die asphaltierte Straße und fahren am Hvammsfjörður (dt. Muldenfjord), einem Seitenfjord des Breiðafjörður, entlang. Entlang der Küste gibt es nun reichlich nun reichlich Motive für landschaftsbegeisterte Islandfotografen, für kleine Pausen, das Picknick und für kurze Wanderungen. Wir sehen die Inseln Öxney, Brokey und Olafsey, umrunden den Álftafjörður und passieren schließlich den Abzweig zur Straße 56. Wem die Zeit bereits zu fortgeschritten ist, der biegt hier links ab, hat noch einen überaus schönen Blick auf das Vulkanmassiv an der Spitze von Snæfellsnes (besonders im Abendlicht ein schönes Fotomotiv) und fährt über die südliche Straße wieder zurück nach Borgarnes.
Wer nun kulinarisch interessiert und ganz, ganz mutig ist, der folgt der 54 und biegt rechts auf den Helgafellssveitarvegur (577) und folgt der Beschilderung (und dem Geruch) zum Bjarnarhöfn Shark Museum. Hier erfährt man alles über die ungewöhnliche isländische Spezialität Hákarl, dem fermentiertem Fleisch des Grönlandhais. Das Museum zeigt dessen traditionelle Herstellung. Und wer den Rundgang absolviert hat, der erfährt nicht nur etwas über den „Stinkefisch“, sondern bekommt auch einen guten Einblick in das harte Leben der isländischen Fischer. Zu guter Letzt „muss“ natürlich noch gekostet werden. Mutige vor! Es lohnt sich.
Und weiter geht die wilde Fahrt. Immer der Straße 54 folgen. Kurz hinter Grundarfjörður geht es scharf nach links und sie führt wieder nach Süden, zurück nach Borgarnes und schließlich nach Reykjavik. Folgen wir ihr, bekommen wir den östlichen Rücken des 1446 Meter hohen Vulkans Snæfellsjökull zu sehen. (Hinweis: Im Herbst/Winter kann dieser Teil der Strasse 54 gesperrt sein.) Übriges: Teile des 2008 gedrehten Films „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ mit Brandon Fraser wurden hier gedreht. Zuvor jedoch kommen wir an dem schönen Wasserfall Kirkjufellsfoss und dem namengebenden Berg Kirkjufell vorbei. Der Berg ist zwar nur 463 m hoch, aber es ist nicht so einfach, ihn zu besteigen. Hier haben sich schon viele überschätzt. Ist übrigens der meist fotografierte Berg Islands.
Fahren wir aber geradeaus auf der Straße 574 weiter in Richtung Ólafsvík, einem kleinen Fischerort, können wir die Westspitze der Halbinsel umrunden und die vielfältige Schönheit hautnah erleben. Es gibt hier alles, was man als Besucher Islands erwartet: natürlich Schafe, Klippen, Meer, Wasserfälle, Lavafelder und Lavahöhlen, den Gletscher… Allein hier kann man Tage verbringen und würde immer etwas Neues entdecken. Wer ein wenig mehr Zeit hat, der kann vom Hafen in Ólafsvík zu Walbeobachtungstouren aufbrechen.
Im Winter kann es auch vorkommen, das die Straße 574 witterungsbedingt gesperrt ist. Ob die hier erwähnten Routen auch befahrbar sind, kann unter www.road.is geprüft werden. Weiter Infos rund um´s Autofahren in Island gibt es hier.
Im Sommer machen wir natürlich die "große Runde" - Olafsvik, Hellissandur..., der Tag ist schließlich lang genug. Ich würde bei der Dauer der Tour, allerdings einen zweiten Fahrer empfehlen. Kann man bei seinem Mietwagen-Verleiher unkompliziert mit eintragen lassen.
Es geht also geradeaus, immer der Straße 574 folgen, an Olfasvik vorbei in Richtung Rif. Auf halber Strecke gäbe es den Kerlingarfoss zu besichtigen. Das ist ausgeschildert. Ganz Mutige und mit einem hochlandtauglichen Fahrzeug ausgestattete Reisende können auch auf die F570 abbiegen. Dieses F-Straße, vorbei am Snæfellsjökull und den den "singenden Lavahöhlen" Sönghellir (wegen der guten Akkustik), ist allerdings bei schlechten Wetter recht anspruchsvoll.
Wir fahren weiter westwärts und umrunden die Halbinsel. Der Strand und die Klippen Skarðsvík könnte unser nächster Haltepunkt sein. Und es ist nur logisch, dass wir dem Nationalpark Þjóðgarðurinn Snæfellsjökull einen Besuch abstatten.
Mittlerweile fahren wir bereits wieder Richtung Süden. Und für Höhlenfreunde ist ein Stop an Vatnshellir-Lavahöhle einfach Pflicht. Hier werden geführte Touren in die beeindruckende Höhle angeboten. Ein nächster möglicher Zwischenstopp wären die Klippen Lóndrangar, die aus der Ferne betrachtet, ein aussehen wie ein Schloss.
Auf dem Weg zu dem kleinen Fischerort Arnarstapi passieren wir das verlassene Haus Dagverðará, dass mittlerweile weltweit als ein beliebtes Fotomotiv bekannt ist.
Ein Muss auf unserer Reise ist die berühmte Felsformation Gatklettur, einem Bogen aus Basalt, an der Küste bei Arnarstapi. Auch einen Spaziergang wert, sind die auf dem Weg liegenden Lavafelder. Wunderschön und nicht zu übersehen. Eigentlich könnte man gemütlich ein ganzes Weilchen in Arnarstapi verbringen. Rund um den kleinen Ort gibt es jede Menge zu entdecken. Die Küste, die Klippen, es gibt Cafés und Restaurants. Auf direktem Weg, ist Arnarstapi gut von Reykjavik aus zu erreichen.
Wir fahren weiter südwärts und treffen linker Hand wieder auf die Straße F570. Das kurze Stück zur "singenden Lavohöhlen" ist mit einem SUV leicht geschafft (geht auch zu Fuß) und einen kurzen Zwischenhalt wert. Weiter geht´s... Und schon bald treffen wir auf einen "guten, alten Bekannten", die Straße 54. Kurz bevor wir sie jedoch erreichen werden, steht rechtsseitig die kleine, schwarz geteerte Holzkirche Búðakirkja. Ein Blick lohnt sich.
Auf der Strasse 54 angekommen, wir sind schon so gut wie auf dem Rückweg nach Borgarnes und anschließend Reykjavik, kommen Wasserfallfans mit dem Besuch des Bjarnarfoss nocheinmal so richtig auf ihre Kosten. Sagen wir, es ist quasi der Abschied von der Halbinsel Snæfellsnes. Wir machen uns langsam auf den Heimweg. Aber eines könnte man noch besuchen: Die Mineralquelle Ölkelduvatn. Total unscheinbar, aber von weitaus größerer Bedeutung, als es die kleine Quelle vermuten lässt. Findet es doch einfach selbst heraus.
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