Unbekannter Schatz an der Ringstraße
Zugegeben ist die Ringstraße im Teil hinter Borgarnes zunächst mal für den landschaftsverwöhnten Touristen etwas langweilig: keine spektakulären Wasserfälle wie an der Südküste, keine Gletscher an der Seite, keine Küstenlinie zu sehen.
Für ein ziemliches langes Stück scheint es im Westen und vor Erreichen des Nordens bei Hvammstangi kein richtiges Highlight zu geben - doch halt! Etwas versteckt sich da, gleich an der Ringstraße: der Krater Grábrók.
Nicht, dass ihr mich jetzt falsch versteht. Im Westen gibt es ganz wundervolle Sehenswürdigkeiten und Highlights, z.B. natürlich auf der Halbinsel Snæfellsnes oder weiter in den Tiefen des Borgarfjords. Letzterer bietet die wundervollen Lava-Wasserfälle Hraunfossar und Barnafoss, das liebliche Feriengebiet Húsafell mit tollem Schwimmbad, die Heißquelle Deildartunguhver und und und. Ihr müsst jedoch ein ganzes Stück abseits der Ringstraße fahren und der Straße Nr. 50 Innerlands folgen. Ein (lohnenswerter!) Abstecher in den Borgarfjord kostet euch dabei locker 3 Stunden.
Der Krater Grábrók hingegen bietet auf halber Strecke gen Norden an der Ringstraße eine willkommene Gelegenheit für eine kleine Foto-Pause. Von Richtung Reykjavík findet ihr den Krater kurz hinter der Raststätte beim Grábrók Gästehaus auf der linken Seite. Hier gibt es auch einen Parkplatz. Falls ihr euch übrigens wundert: Ja, ihr habt auf dem Weg tatsächlich auch eine Universität passiert. Die Universität Bifröst befindet sich stolze 100 km entfernt von Reykjavík mitten im studentischen Nirgendwo. Hier werden Studenten unter anderem in Rechtswissenschaften, Business Administration oder Mangement ausgebildet. Mitten in der wunderschönen Busch- und Moossteppe des Borgarfjords können sie sich zumindest nicht über einen trostlosen Campus beklagen...
Falls ihr Hunger habt kann ich auch das Restaurant Hreðavatnsskála im Gästehaus Grábrók empfehlen. Hier gibt es eine kleine aber feine Auswahl hausgemachter Gerichte und z.B auch selbstgemachte Pasta.
Der Krater
Grábrók ist der größte von drei Kratern im Umland, die auf einer vulkanischen Spalte liegen. Vom Parkplatz aus kann man einem neu gemachtem Fußweg folgen, der etwas verzweigt bis zum Rand des Kraters führt. Hölzerne Fußstege sind übrigens mein Lieblingsmotiv in der Landschaft, man kann ganz wunderbar grafische Akzente setzen.
Der Krater ist bewachsen von farbenfrohem Moos und Flechten und auch wenn der Aufstieg etwas steil ist, lohnt sich der kurze Kraftakt auf jeden Fall. Von oben bietet sich ein super Blick über die anderen Krater, das "Universitätsgelände" und die restliche Busch- und Berglandschaft des Gebietes. In der Regel ist es hier recht ruhig und nur ein paar Reisende verirren sich entlang der Stufen. Das untere Bild ist übrigens an einem anderen Tag entstanden und das Moos war leider etwas ausgetrocknet... Regen in den Vortagen bringt mehr Farbe zustande ;-)
Der Pfad führt in 170 Meter Höhe einmal entlang des Kraters und ich kann diesen Rundgang nur empfehlen. Der isländische Wind kann einen hier zwar ganz schön durchpfeifen, die Szenerie lässt einen die Weite der Landschaft jedoch eindrucksvoll spüren und begeistert mich. Entstanden ist dieser sogenannte Schlackenvulkan vor etwa 3.600 Jahren und steht seit den 1960er Jahren unter Naturschutz.
Für diesen kurzen Stopp könnt ihr ca. 20-30 Minuten einplanen. Auch wenn ihr bei eurer Fahrt also wenig Zeit habt, könnt ihr im Westen etwas entdecken!
Wenn ihr doch noch 1-2 Stunden mehr Zeit und Lust auf ein Abenteuer habt, dann schaut euch auch mal diese spannende Höhlen-Besichtigung in Borgarfjörður an.
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