Island wird oft als das Land der extremen Kontraste beschrieben. Und das ist wohl mehr als gerechtfertigt, wenn man in einem Moment in einem ruhenden Vulkan stehen und im nächsten schon die märchenhafte Schönheit einer Gletscherhöhle bestaunen kann.
Geschmiedet aus Feuer und Eis hat Island eine ursprüngliche und ungezähmte Energie, wie man sie nirgendwo sonst auf der Erde findet. Dank der geologischen und geothermischen Kräfte haben sich auf der Insel zahlreiche Sehenswürdigkeiten gebildet, denen man als Reisender kaum widerstehen kann. Der Besuch einer Eis- und Lavahöhle gehört dabei eigentlich zum Pflichtprogramm.
Island hat viele verschiedene Höhlen – einige davon sind recht bekannt, andere noch unentdeckt. Wenn du eine Eishöhle besuchen willst, dann ist dir ein absolut einmaliges Erlebnis garantiert, denn wegen der Gletscherbewegungen und des unbeständigen Wetters, verändern sich die Höhlen von einem Jahr zum nächsten und der einzigartige Charakter der einzelnen Höhlen ist ein verlockendes Abenteuer.
Die unbeschreibliche Schönheit, der man sich in den Gängen des Gletschers gegenübersieht, hat etwas Überirdisches an sich. Und wenn sie wie hier direkt auf die geothermalen Kräfte Islands trifft, bekommt man unweigerlich das Gefühl, dem Entstehungspunkt der Erde ein bisschen näher zu sein.
11% der Landmasse Islands sind von Gletschern bedeckt und in diesem extrem dicken Eis finden sich unzählige Eishöhlen. Sie entstehen, wenn im Sommer Schmelzwasser durch die Eisschichten dringt und dabei Tunnel formt, die man dann in den kalten Wintermonaten erkunden kann. Meistens wird das Licht vollständig im eisigen Vakuum absorbiert, wodurch die Höhlen in einzigartigen, kräftigen Blautönen leuchten.
Eine der größten wiederkehrenden Eishöhlen Islands ist die Kristallhöhle in Europas größtem Gletscher, Vatnajökull. Das schiere Ausmaß der Höhle gibt ihr den Anschein einer riesigen Festung aus Eis und die himmlischen Blautöne und magische Kühle verschlagen einem die Sprache. Nimm auf jeden Fall eine Kamera mit, auch wenn dich nichts auf das Fotomotiv vorbereiten kann.
Du solltest eine Eishöhle niemals ohne Guide betreten, egal wie erfahren du bist. Und es gibt auch überhaupt keinen Grund, es zu versuchen, denn dir steht eine große Auswahl an geführten Touren zur Verfügung.
Da die Landschaft Islands vulkanischen Ursprungs ist, gibt es natürlich überall Lavahöhlen und -tunnel, die du erkunden kannst, allerdings musst du damit rechnen, schmutzige Kniee zu bekommen. Für dieses Abenteuer bekommst du einen Helm, den du unbedingt zu jeder Zeit auf dem Kopf tragen solltest.
Eines der spektakulärsten Erlebnisse, das Island seinen Besuchern zu bieten hat, ist ein Abstieg in die Magmakammer des Vulkans Thrihnukagigur (Þríhnúkagígur). Es handelt sich dabei um die beeindruckende Kuppel eines ruhenden Vulkans in den Blauen Bergen (Bláfjöll). Die Kuppel ist groß genug, um Islands berühmtes Wahrzeichen, die Hallgrímskirche, aufzunehmen! Wenn ein Vulkan die Aktivität einstellt, kühlt die Magma normalerweise ab und erstarrt. In diesem Fall ist sie abgelaufen und hat dieses großartige und ungewöhnliche Gebilde hinterlassen.