Eine Runde um den Hvalfjörður in Island
Der Hvalfjörður (isl. für Walfjord) liegt im Westen Islands zwischen Kjalarnes und Akranes. Wer auf dem Weg nach Borgarnes ist, kann durch einen langen Tunnel fahren oder stattdessen den Fjord umrunden. Die Umrundung dauert ca. 1,5 Stunden. Mit Zwischenstopps sollte man deutlich mehr Zeit einplanen, denn es gibt viel zu sehen:
Von Reykjavik kommend, immer der Ringstraße 1 folgend, biegt man auf die Straße 47 ab und folgt ihr um den gesamten Fjord. Für Vogelfreunde sollte Hestaþingshóll der erste Haltepunkt sein. Informationstafeln informieren ausführlich über die dortige Vogelwelt. Der nächste Halt liegt rechts abzweigend auf die Straße 48, gleich hinter der kleinen Brücke, nur wenige Meter hinter dem Abzweig. Freunde von Wasserfällen finden hier ein kleines schönes Exemplar (Laxa i Kjos), mit einer malerischen Bergkulisse im Hintergrund. Wieder zurückgekehrt auf die Straße 47 entdeckt man linker Hand am Wasser einige verfallene Gebäude und eine verfallene alte Landungsbrücke.
Dies sind Überreste der Besetzung des Fjords durch die alliierten Streitkräfte zwischen 1940 und 1945, die von hier aus Schiffskonvois zusammenstellten und den Nachschub organisierten. Wer mehr darüber wissen möchte, der besucht das War & Peace Museum (http://www2.warandpeace.is/) auf der gegenüberliegenden Seite des Fjords (Mo.-Fr.: 13.00-17.00 Uhr, Sa./So. 10.00-17.00 Uhr). Außerhalb der Saison empfiehlt sich jedoch ein vorheriger Anruf im Museum, um sicher zu gehen, dass es auch geöffnet hat. Darüber hinaus kann man dort in den Sommermonaten auch campen. (Informationen zum Campen auf Island gibt es hier.)
Update: Unterdessen sind ein Teil der Ruinen abgetragen worden und der Zugang zu den Landungsbrücken ist gesperrt. Hier wird im Augenblick gebaut.
Weiter geht die Fahrt, nächster Halt: der Fossarett-Wasserfall. Um den Wasserfall, genaugenommen sind es zwei, kann man ein klein wenig Wandern. Die Wanderwege sind ausgeschildert. Vor dem Wasserfall und das macht die Sache interessant, befinden die Grundmauern, vermutlich, mittelalterlicher Gebäude. Es lohnt sich, besonders für Fotobegeisterte, diesen Ort zur Blauen Stunde zu besuchen und es ist ein guter Ort, um in sich in Ruhe an dem beliebten "Schleier-Effekt" (auch "weiches Wasser") zu versuchen.
Wer etwas mehr Zeit mit mitgebracht hat, dem sei die Fahrt in das Tal Botnsdalur empfohlen. Die Strasse ins Tal geht etwa 7,5 Kilometer hinter dem Fossarett-Wasserfall ab und führt an einem kleinen Flüsschen entlang. Folgt man der Strasse bis zum Ende, passiert man rechtsseitig einen noch schönen Wasserfall und landet am Ende auf einem Park- und Rastplatz in einem kleinen Wäldchen. (Hier kann der Isländer im Dezember seine Weihnachtsbäume schlagen.). Dieser Platz eignet sich Sommers wie Winters auch gut für ein Barbecue. Grills sind vorhanden und das Grillgut lässt sich ja einpacken. Frisch gestärkt, kann man nun den verschiedenen Wanderwegen ostwärts durch das Tal folgen.
Man kann bis zum Wasserfall Glymur hinauf wandern. Einer der höchst gelegenen Wasserfälle des Landes. (Oder, wer so gar nicht wandern mag, der gönnt sich einen Überflug.). Witterungsbedingt und auch aus Gründen des Naturschutzes können einige Wanderwege rund um den Wasserfall auch gesperrt sein. Beachtet bitte sie kleinen Schilder, denn die Natur braucht Zeit, um sich von den Touristen zu erholen.
Der kleine Vulkankegel Hvalstöðin wäre der nächste sehenswerte Stopp auf der Runde um den Fjord entlang der Straße 47. Auch hier lohnt es sich ein wenig mehr Zeit für eine kleine Wanderung einzuplanen. Unterhalb dessen, an der Küste, befinden sich zwei alte angelandete Schiffe. Also können die Wanderfreunde wandern und diejenigen, die auf der Suche nach verlassenen Orten und dem morbiden Charme des Fjords sind, versuchen sich den Weg dorthin zu bahnen. Das ist aber auch eine kleine, hübsche Wanderung. In den Sommermonaten, ist dies auch ein guter Platz für Vogelbeobachtungen. Landeinwärts, hinter den großen weißen Wassertanks führt ein kleiner Fahrweg ins Hinterland. Mit dem richtigen Fahrzeug kommt man an dieser Stelle über den kleinen Fluss, findet einen kleinen Wasserfall und kann die Gegend erkunden. Aber auch zu Fuß macht es Spaß dem Weg zu folgen. Gummistiefel oder Anglerhosen sollte man jedoch dabei haben. Das Wasser ist verdammt kalt.
Der Reihenfolge folgend ist jetzt das War & Peace Museum an der Reihe. Zuvor passiert man noch eine kleine Tankstelle. Die Zapfsäulen sind in Betrieb, leider ist der kleine Laden nur in den Sommermonaten geöffnet. Wer also nach dem Wandern und Erkunden des Fjords eine kleine Stärkung braucht, dem bleibt nur die Weiterfahrt in die Stadt Akranes, nach Borgarnes oder zurück nach Reykjavik.
Alles in allem kann man, wenn man es ruhig angehen lässt, einen ganzen Tag am Hvalfjörður verbringen. Und für Nordlichtfans finden sich hier eine Menge guter Spots zum Beobachten und Fotografieren des schönen Schauspiels. Hier ist für Jeden etwas dabei.
Leider recht rar gesät um den Fjord, sind Möglichkeiten zur Einkehr in ein Restaurant. Direkt am Fjord, ein Stück westlich des War & Peace Museums gibt es nur das Hotel Glymur, sehr stilvoll mit vielen Vintagestücken eingerichtet, in dem ein müder Reisender einkehren kann. Hier gibt es eine kleine Bar und ein Restaurant. Es empfiehlt sich jedoch, vorher zu reservieren, das da Hotel gerne von Gruppen besucht oder für Firmenfeiern genutzt wird. Ansonsten bleibt einem nur die Weiterfahrt nach Borgarnes.
Und hier noch ein Vorschlag, für eine 2-tägige Tour in Westisland.
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