Wikinger und nordische Götter in Island

Wikinger und nordische Götter in Island

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Wer waren die frühen Wikinger-Siedler, die Islands Küste erreichten, und wer waren die Götter, die sie verehrten?

Wer waren die frühen Wikinger-Siedler, die Islands Küste erreichten, und wer waren die Götter, die sie verehrten? Inwiefern ist dieses Wikinger-Erbe auch heute noch sichtbar in Island, und warum haben die Isländer beschlossen, ihren heidnischen Glauben aufzugeben? Wer waren die wichtigsten Götter im nordischen Pantheon, und wie erinnert man sich heute an sie? Lies weiter, um alles zu erfahren, was du über Wikinger und nordische Götter in Island wissen musst. 


Foto von Wikimedia, Creative Commons, Carl Rasmussen. Keine Bearbeitungen vorgenommen.



Du brauchst Islands malerische Hauptstadt Reykjavík nur zehn Minuten lang zu erkunden, und schon wird dir klar: Diese kleine Insel war einst die Heimat der wildesten Horde alter Krieger, die je auf hohe See gingen. Die Rede ist natürlich von den Wikingern. 

Die meisten Hotels und Gästehäuser tragen ein Logo, das einen Barbaren mit dichter Haarpracht und einem gehörnten Helm zeigt, und die Souvenirläden sind vollgepackt mit Modell-Langbooten, Kostümen und Spielzeugäxten. 

Viele Touranbieter treten unter dem „Wikinger“-Motto auf (z. B. Adventure VikingsViking Heli-SkiingViking Horses), und auch eine der berühmtesten Biersorten ist nach den Bootsvagabunden benannt. All dies zeugt von einer stolzen, gewaltsamen und authentischen skandinavischen Epoche der Geschichte – einer Geschichte, deren Verherrlichung die Isländer zu genießen scheinen. 

Und die Verehrung geht noch weiter: In der Innenstadt von Reykjavík befindet sich das Fotostudio Mink Viking Portraits, in dem sich die Kunden als primitive Wüteriche verkleiden und als solche ablichten lassen können. Ganz in der Nähe davon triffst du auf zwei Einrichtungen, die Besiedlungsausstellung und das Saga Museum, die sich der näheren Erläuterung der Wikinger-Kultur widmen.



Darüber hinaus scheint der moderne isländische Mann die Pflegegewohnheiten der heutigen Zivilisation zu verleugnen und sich stattdessen dafür entschieden zu haben, einen zotteligen Bart à la Sweyn Forkbeard zu tragen.  

Der Sun Voyager, ein abstraktes Wikinger-Langboot, ist eine von Reykjaviks berühmten Skulpturen.

Was jedoch oft unerwähnt bleibt, ist, dass die Isländer selbst gar keine echten Wikinger waren, zumindest nicht in Bezug auf ihr Verhalten. Sie waren vielmehr Bauern und Fischer, die Nachkommen der dänischen und norwegischen Wikinger, die um 870 n. Chr. erstmals auf die Insel reisten.

Einmal hier angekommen, beschlossen die meisten Wikinger zu bleiben und hörten schnell damit auf zu rauben, zu vergewaltigen und zu plündern – weswegen die Krieger vorher so gefürchtet waren. 

Was fortdauerte – zumindest für kurze Zeit – war das Festhalten an der nordischen Mythologie, die Verehrung der Gottheiten des nordgermanischen Volkes, aus dem die Isländer hervorgegangen sind. Außerdem ist die in Island gesprochene Sprache seit dieser Frühzeit relativ unverändert geblieben; die moderne isländische Sprache ähnelt dem Altnordischen so stark, dass die heutigen Schüler die ursprünglichen isländischen Sagas ohne Übersetzung lesen können. 

Wer waren die Wikinger?          

Die Wikinger waren stolze und furchterregende Seefahrer, berüchtigt für Überfälle und Plünderungen früher europäischer Königreiche.Foto von Wikimedia, Creative Commons, von Frank Dicksee. Keine Bearbeitungen vorgenommen.

Es gibt verschiedene Theorien darüber, woher der Begriff „Wikinger“ stammt; zum einen bedeutet das weibliche Präfix ‘vík’ so viel wie ‘Bucht’, zum anderen könnte sich der Name aber auch von der historischen norwegischen Siedlung Viken ableiten (die Wikinger waren demnach die ursprünglichen „Bewohner von Viken“). 



Alternativ verweisen anerkannte Etymologen wie Anatoly Liberman auf das altnordische Wort ‘vika’ („Seemeile“), das ursprünglich für den Raum zwischen zwei Ruderbooten im Konvoi stand; andere wiederum beziehen sich auf das angelsächsische Gedicht Widsith aus dem 9. Jahrhundert, in dem skandinavische Piraten als Wicings bezeichnet werden. 

Ungeachtet dessen – angesichts der Überlegenheit der Skandinavier auf See – dauerte es nicht lange, bis die Plünderer in dieser frühen Periode noch weitere Namen erhielten – von den verschiedensten Kulturen aus aller Welt. Bei den Arabern, Slawen und Byzantinern zum Beispiel hießen sie Rus' oder Rhōs (unter Bezugnahme auf das „Rudern“), und von den Deutschen wurden sie Ascomanni („Eschemänner“) genannt – in Anspielung auf ihre Eschenholzboote. 

Wikinger-Langschiffe erlaubten eine hohe Geschwindigkeit und waren schmal genug, um Flusssysteme zu nutzen, was das Plündern im Landesinnern erleichterte.Foto von Wikimedia, Creative Commons, von Christian Krohg. Keine Bearbeitungen vorgenommen.

Andere Nationen wie die Engländer und Kelten beließen es einfach bei Dänen oder Heiden, während die Iren die Räuber als Dubgail und Finngail („dunkle“ und „helle Fremde“) oder – durchaus passend – als Northmen („Nordleute“) bezeichneten.

Aufgrund ihrer gängigen Sitte, Küstensiedlungen und Klöster zu drangsalieren, verbreitete sich der furchterregende Ruf der Wikinger schnell in fast ganz Europa und Mesopotamien; es gibt Hinweise darauf, dass die Wikinger sogar bis zum Zentrum des damaligen Islamischen Reiches – Bagdad – vordrangen.



Die Wikingerzeit, wie sie gemeinhin genannt wird, dauerte von den frühen 790ern bis zur normannischen Eroberung Englands im Jahr 1066. Während dieser Zeit nutzten die Wikinger die Nord- und Ostsee, um benachbarte Königreiche zu terrorisieren. Durch Kämpfe und Kultur dehnten sie ihren Einfluss so weit aus, dass man sie schließlich nicht mehr nur als Küstenräuber bezeichnen konnte. 

Die Fakten sind: Zwei Wikingerkönige, Swen Gabelbart und Knut der Große, bestiegen den englischen Thron. Leif Erikson (ein früher Isländer) siedelte kurzlebige Kolonien in Nordamerika an. Und Skandinavier dienten sogar als Söldner für das Byzantinische Reich. Kurz gesagt, sie waren nicht einfach nur Piraten, sondern die Vorfahren einer Patchwork-Kultur.  

Eine Karte, die die Expansion der Wikinger über die Jahrhunderte hinweg zeigt.Foto von Wikimedia, Creative Commons, von Max Taylor. Keine Bearbeitungen vorgenommen.

Die Beweggründe für die Expansion werden unter modernen Historikern kontrovers diskutiert – obwohl es klare Anhaltspunkte für das Verhalten der Skandinavier in diesem 200-jährigen Zeitraum gibt. Ein relativ offensichtlicher Grund war die Knappheit der Ressourcen; sie zwang die Wikinger dazu, in die Ferne zu schweifen und Angehörige anderer Bevölkerungsgruppen – die mit einer reicheren Heimat gesegnet waren – zu berauben und zu töten. 



Eine weitere Motivation könnte die Herrschaft Karls des Großen und die damit verbundene religiöse Verfolgung gewesen sein. Das Christentum gewann in Dänemark, Schweden und Norwegen zunehmend an Einfluss, und als logische Folge versuchten die Wikinger, ihren heidnischen Glauben zu schützen, jüdisch-christlichen Werten entgegenzuwirken und sogar Rache für jene Siedlungen zu nehmen, die bereits an den Monotheismus verloren gegangen waren. Dies ist keine Spekulation; die Einführung des christlichen Glaubens sollte Norwegen fast ein halbes Jahrhundert lang spalten und unsägliches Blutvergießen sowie große kulturelle Veränderungen hervorrufen.

Darüber hinaus wurden die Nachbarn Skandinaviens in der Wikingerzeit von vielen inneren Unruhen geplagt; dies verschaffte den Wikingern Vorteile beim Kampf um deren Reichtum, Sklaven und Territorium. Die von den Wikingern genutzten Seerouten waren nahezu frei von Gegnern, sodass die Räuber ungehindert von einem Plünderungsort zum nächsten schippern konnten. 

Der Zusammenbruch des einst profitablen Netzes von Handelsrouten für europäische Königreiche lässt sich bis zum Zerfall des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert und bis zur schnellen Ausbreitung der islamischen Philosophie im 7. Jahrhundert zurückverfolgen.

Das Ende der Wikingerzeit kann auf eine Reihe von Faktoren zurückgeführt werden. Zum einen hatte die Christianisierung Skandinaviens immense Auswirkungen auf die Innen- und Außenpolitik der Region.

Im 12. Jahrhundert standen Dänemark, Norwegen und Schweden effektiv unter der Kontrolle der von der katholischen Kirche legitimierten Diözesen; die Länder hatten sich als eigenständige Königreiche fest etabliert. Das bedeutete einen enormen kulturellen Wandel in den Prioritäten der Herrscher Skandinaviens; so gesehen wurden die Wikinger nicht besiegt, sondern wohl eher dazu gebracht, ihr Benehmen an die veränderten Verhaltensregeln in ihren Heimatländern anzupassen. 

Die mittelalterliche Kirche verbot es zum Beispiel, christliche Glaubensbrüder als Sklaven zu nehmen. Da der Sklavenhandel jedoch die Haupteinnahmequelle der Wikinger war, gab es somit kaum noch wirtschaftliche Anreize für ihre Fernreisen und Raubzüge. Außerdem beschloss die neue Führung, ihren militärischen Fokus neu auszurichten – weg von den Königreichen des Westens hin zu anderen Schauplätzen, wie den Ostseekriegen und der versuchten Eroberung Jerusalems. 

Es scheint, als seien die Wikinger ab dieser Zeit keine anerkannte Macht in der Welt mehr gewesen – doch ihre Brutalität, ihr Mut und ihre Stärke sollten denjenigen, die einmal ihre scharfe Axt zu spüren bekamen, noch lange in Erinnerung bleiben.

Wo sind die nordischen Götter?           

Der Goðafoss-Wasserfall: Hier warfen Isländer, die früh zum Christentum konvertierten, ihre heidnischen Idole weg.

Die Christianisierung Islands fand im Jahr 1000 n. Chr. statt – nachdem der heidnische Gesetzessprecher Thorgeir Thorkelsson beschlossen hatte, die Religion per Gesetz zu ratifizieren. Diese Entscheidung fiel nach Beratungen, die einen Tag und eine Nacht dauerten und darin gipfelten, dass der Gesetzessprecher seine heidnischen Idole in eine heute viel besuchte Touristenattraktion – den Godafoss („Wasserfall der Götter“) – warf. 



Seine Entscheidung für das Christentum hatte zwei Gründe: Erstens stand Island unter der Gerichtsbarkeit Norwegens, eines Landes, dessen König Olaf Tryggvason im Jahr 998 n. Chr. konvertiert war. Dies führte zum zweiten wichtigen Grund für den Beschluss des Gesetzessprechers: Viele Isländer wollten es dem König gleichtun und ebenfalls zum Christentum übertreten, weshalb dem Land ein Bürgerkrieg drohte. 

Olaf Tryggvasons Übertritt zum Christentum, während in Island ein religiöser Bürgerkrieg drohte.Foto von Wikimedia, Creative Commons, von Christian Tønsberg. Keine Bearbeitungen vorgenommen.

Thorgeir Thorkelssons Entscheidung, auf seinen eigenen Glauben zu verzichten, wurde als Mittel zur Gewaltvermeidung angesehen; ergänzt wurde der Beschluss durch folgende Bestimmung: Die Isländer durften auch weiterhin die nordischen Götter verehren – solange dies im Geheimen geschah. Das wurde zwar letztendlich auch verboten, zeigt aber, wie fest viele Isländer in der damaligen Zeit an die Götter der nordischen Mythologie glaubten.

Nachdem die Kirche die volle kirchliche und gerichtliche Kontrolle übernommen hatte, kam es im ganzen Land zu tiefgreifenden Veränderungen: So wurden beispielsweise die Tötung von Kindern und der Verzehr von Pferdefleisch gesetzlich verboten – definitiv zwei der besseren Entscheidungen, die im Namen des christlichen Gottes getroffen wurden.

Bis heute gilt Island als christliches Land, doch die mythologischen Überreste (sowohl die materiellen als auch die in der Seele der Isländer) haben in vielen Bereichen der isländischen Kultur noch immer großen Einfluss und historische Relevanz.

Wer waren die nordischen Götter?           

Die Hallen von Walhalla, gefunden in Asgard, einer der neun Welten der nordischen Mythologie.Foto von Wikimedia, Creative Commons, von Haukurth. Keine Bearbeitungen vorgenommen

Was wir als zeitgenössische Kultur über das Pantheon der nordischen Götter wissen, findet sich fast ausschließlich in den isländischen Sagas – den schriftlichen Aufzeichnungen der mündlichen Überlieferungen, die bis zu den germanischen Stämmen Skandinaviens zurückreichen.

Von besonderer Bedeutung sind hier das Manuskript aus dem 13. Jahrhundert Prose Edda, das von einem der berühmtesten Dichter und Gelehrten Islands – Snorri Sturluson – stammt, sowie die frühere Poetische Edda, eine Sammlung von Liedern, Erzählungen und Gedichten, die von verschiedenen Autoren geschrieben wurde. 

Beide Quellen sind ausgezeichnete Beispiele für Euhemerismus; dieser Begriff beschreibt den Ansatz, wie tatsächliche historische Ereignisse in mythologischen Geschichten übermittelt werden.



Diesen frühen Werken zufolge sollen Menschen und Gottheiten gleichermaßen zaubermächtig und zu übernatürlichen Leistungen fähig gewesen sein; so seien sie angeblich in der Lage gewesen, die neun Welten der nordischen Mythologie, wie z. B. Asgard, die Heimat der Æsir (Asen) (mächtigstes Götterpantheon), zu transzendieren. Diese neun Welten, die nachstehend aufgeführt sind (mit relevanten Links zu weiteren Information), werden durch den Weltenbaum Yggdrasil vereint.

  1. Asgard
  2. Álfheimr/Ljósálfheimr.
  3. Niðavellir/Svartálfaheimr.
  4. Midgard (Erde)
  5. Jötunheimr/Útgarðr. 
  6. Vanaheimr.
  7. Niflheim.
  8. Muspelheim.
  9. Hel (Heimr).

In einem relativ kurzen Artikel ist es fast unmöglich, die vielen Tausenden von Gottheiten, Riesen, boshaften Geistern, Elfen und Monstern aufzulisten, die in diesen frühen Werken und anschließenden Sagas auftauchen.



Angesichts des dauerhaften Vermächtnisses so vieler von ihnen – sowie des breiten und langjährigen Interesses an den Marvel-Superhelden – sind einige dieser nordischen Götter aber noch immer sehr lebendig in der kollektiven Fantasie. Nachfolgend findest du eine Liste mit ein paar der wichtigsten Gottheiten und Idole der vorchristlichen Bevölkerung Islands.

Odin          

Odin, der Allvater, galt als Hauptgott des nordischen Pantheons.Foto von Wikimedia, Creative Commons, von Georg von Rosen. Keine Bearbeitungen vorgenommen.

Odin, auch bekannt als Alfadir oder „Allvater“, ist der Vater der Götter – der Hauptgott in der nordischen Mythologie. Er ist sowohl der Gott des Krieges und des Todes als auch der Gott der Poesie und der Weisheit; von seinem Thron in Walhalla kann Odin über alle neun Welten wachen.

Odins Geschichten – anders als die der Götter späterer Traditionen – implizieren die Allmachts-Unwürdigkeit in der nordischen Mythologie; Opfer, Selbstlosigkeit und die ständige Suche nach Wissen sind allesamt wichtige Aspekte seines Charakters. Dies wird besonders deutlich in der berühmten Erzählung über den Verlust seines Auges: Er tauschte es gegen etwas verzaubertes Wasser, von dem schon ein Schluck genügte, um ihm Weisheit und Weitsicht zu verleihen.



Auch heute noch ist das Vermächtnis Odins in vielen Ländern jede Woche spürbar: In zahlreichen Sprachen leitet sich der Name für Mittwoch von „Wodin“ bzw. „Odin“ ab  (z. B. im Englischen: Wednesday). Besucher der Ásbyrgi-Schlucht in Island sehen zudem den „geologischen Fußabdruck“ des großartigen achtbeinigen Pferdes von Odin Sleipnir; es setzte einst einen Huf auf die Erde und hinterließ diese eindrucksvolle Naturattraktion.

Thor          

Jörmungandr, oder die Weltschlange, ist das Kind von Loki und der Todfeind von Thor.Foto von Wikimedia, Creative Commons, von Haukurth. Keine Bearbeitungen vorgenommen.

Thor (oder Donar) ist der Namensgeber des Tages Donnerstag. Außerdem ist dieser rothaarige „Gott des Donners“ für seinen magischen Hammer Mjölnir und seinen kraftverdoppelnden Gürtel Megingjörð bekannt.

Historisch gesehen war Thor der beliebteste aller nordischen Gottheiten, was auf seine Rolle als Beschützer von Göttern und Menschen zurückzuführen war. Letztendlich war er sogar noch populärer als sein Vater Odin, da er im Gegensatz zu ihm keine  Menschenopfer verlangte.

Die Römer kannten Thor als Jupiter, der germanische Stamm der Teutonen nannte ihn Donor. Doch ganz gleich, welchen Namen Thor trug, sein exzellenter Ruf für Macht und Gerechtigkeit war in allen Geschichten zu spüren, die über ihn erzählt wurden. Den Sagas zufolge glaubten die Nordländer, dass Thor während eines Gewitters in seinem Wagen über den Himmel fuhr. 

Loki           

Loki, der Trickster, gehört zu den faszinierendsten Charakteren in der nordischen Mythologie, der jemals die Grenze zwischen Gut und Böse überschritt.Foto von Wikimedia, Creative Commons, von Saganet. Keine Bearbeitungen vorgenommen..

Loki, der Trickster, ist einer der berühmtesten, gefährlichsten, intelligentesten und beliebtesten Antihelden, der jemals nicht nur in der nordischen Mythologie, sondern in allen Religionen der Welt eine wichtige Rolle spielte.

Geschichten über Lokis Unfug, Chaos und unmoralische Einstellung zum Universum brachten ihm sowohl Respekt als auch Missbilligung ein – nicht nur unter den Menschen, die ihn verehrten, sondern auch unter den Göttern, mit denen er sich umgab. 

Trotz seiner himmlischen Stellung ist Loki selbst eigentlich kein Gott, sondern der Sohn zweier Riesen (die Todfeinde der Asen). Loki war bekannt dafür, Götter, Menschen und Tiere mit bösartiger List in ein Spinnennetz komplizierter Probleme zu verwickeln und ihnen erst dann eine Lösung zu liefern, wenn er sich genug an ihrem Leid erfreut hatte.



Loki ist für die Geschichten der nordischen Mythologie von großer Bedeutung: Er sorgte für den endgültigen Untergang der Götter, indem er Ragnarök – auch „das Ende der Welt“/„Schicksal der Götter“ – in Gang setzte und damit zeigte, dass nichts, nicht einmal die Götter, jemals statisch bleiben kann.

Diese Dualität – die Gut-gegen-Böse-Symbolik – macht Loki zu einer der interessantesten Charaktere in der Folklore; denn wie oft passiert es schon, dass wir im religiösen Kontext so häufig auf der Seite des offenkundigen Antagonisten stehen?  

Baldur           

Baldr, einer der Söhne von Odin.Foto von Wikimedia, Creative Commons,von Elmer Boyd Smith. Keine Bearbeitungen vorgenommen.

Baldur, der Mutige, ist Odins Sohn und bekannt als Gott des Lichts, der Unschuld, der Wiederauferstehung und der Schönheit. Obwohl er nicht so mächtig war wie viele andere Götter im Pantheon, erfreute er sich aufgrund seiner weithin bekannten Integrität und Freundlichkeit großer Beliebtheit unter den Gläubigen und Göttern.

Am berühmtesten ist Baldur tragischerweise für seinen Tod, einen Tod, der – hinsichtlich Mittel und Zweck – ganz auf das Konto von Trickster Loki geht. Nachdem Baldurs Mutter Frigg von seinem Tod geträumt hatte, ließ sie jedes lebende Geschöpf – ob groß oder klein – schwören, Baldur niemals Schaden zuzufügen. Die anderen Götter – in der Überzeugung, dass Baldur nun unbesiegbar sei – benutzten ihn daher als Übungszielscheibe beim Speer- und Pfeilwerfen.

Doch leider hatte Baldur noch immer eine Achillesferse – den Mistelpfeil. So machte sich Loki unter Verwendung seiner Verwandlungsfähigkeiten auf die Reise, um einen solchen Mistelpfeil zu besorgen und ihn anschließend Baldurs blindem Zwillingsbruder Hod zu übergeben – dieser sollte damit auf seinen Bruder schießen, was er auch tat. Baldur starb und Asgard versank in Trauer. Dies war der erste Akt, der zu Ragnarök führte und einen Verlust der Unschuld im nordischen Pantheon symbolisierte. 

Frigg          

Frigg, an Old Norse Goddess, is the most powerful of the 12.Foto von Wikimedia, Creative Commons, vonCarl Emil Doepler. Keine Bearbeitungen vorgenommen.

Frigg ist die Göttin der Ehe, der Fruchtbarkeit und der Liebe; als Odins Gemahlin ist sie eine der bekanntesten Göttinnen in der nordischen Mythologie.

Historisch gesehen verehrten die Heiden Frigg während der Niederkunft – in der Hoffnung, dass ihre Gebete sowohl dem Kind als auch der Mutter gute Gesundheit und eine sichere Entbindung bescheren würden. Außerdem wählten sie Frigg als ihre wichtigste Göttin der Anbetung, wenn sie Hausarbeiten verrichteten oder Kunst und Kunsthandwerk anfertigten. In Illustrationen wird Frigg daher oft an einem Spinnrad sitzend dargestellt. 

Nach Frigg ist der Wochentag „Freitag“ benannt. Zu ihren Kindern mit Odin gehören Freya (von der viele glauben, sie sei Frigg in anderer Form) und Baldur, der später getötet wird. 


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