Gletscher in Island
Island ist bekannt als „das Land aus Feuer und Eis“. Der Grund hierfür sind seine Gletscher und Vulkane, die überall auf der Insel verstreut sind. Wie viele Gletscher gibt es in Island, wo liegen sie und was genau ist ein Gletscher?
Ein Gletscher ist ein großer, beständiger Eisblock. Er entsteht, wenn der Schnee lange genug an einem Ort verweilt, um zu vereisen. Im Laufe der Jahre und Jahrhunderte wird der Schnee zu dicken Eismassen zusammengepresst.
Das Beeindruckende an Gletschern ist ihre Fähigkeit, sich fortzubewegen. Sie kriechen langsam vorwärts, und das nur aufgrund ihrer Masse – fast so, wie sehr langsam fließende Flüsse. Obwohl Gletscher beständig sind,, verformen sie sich langsam mit jeder Bewegung und es entstehen Spalten, Bruchstellen und manchmal auch wunderschöne Gletscherhöhlen aus Eis!
Natürliche Gletschereishöhlen variieren jedes Jahr in Größe und Form, aber sie alle haben wunderschöne Eisformationen und spektakuläres blaues Eis – kein Wunder, dass sie eine beliebte Attraktion sind!
Natürliche Eishöhlenerlebnisse wie diese Eishöhlentour im Vatnajökull sind am besten zwischen Mitte Oktober oder November (je nach Anbieter) und März eines jeden Jahres zu unternehmen.
Diese zweitägige Tour führt dich zu einer Eishöhle und entlang der Südküste (inkl. Nordlichter-Jagd) in den Wintermonaten
In Island gibt es viele aktive Vulkane - und viele Gletscher, die sich auf einem Vulkan geformt haben. Wenn diese Vulkane ausbrechen, schmilzt das sich darüber befindliche Gletschereis abrupt und löst dramatische Sturzfluten aus, die im Isländischen als Jökulhlaup (Gletscherlauf) bezeichnet werden.
Gletscherläufe haben zum Beispiel Brücken zerstört, und die Überbleibsel der Skeiðarárbrú-Brücke kannst du auf dem Weg nach Skaftafell direkt rechts an der Straße betrachten. Im Hintergrund bietet der Svínafellsjökull eine tolle Fotokulisse für dieses apokalyptische Stück Metall. Hier gibt es die Möglichkeit kurz Rast zu machen und Info-Tafeln klären über das Ereignis im Jahr 1996 auf.
Mehr als 10% von Island ist mit Gletschern bedeckt. Die gängigste Art auf Tuchfühlung mit den Giganten zu gehen ist mittels einer Schneemobil-Tour, einer Gletscherwanderung oder auch beim Eisklettern.
Im Folgenden erhälst du weitere Informationen über die wichtigsten Gletscher Islands.
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Vatnajökull-Gletscher
Der Vatnajökull ist der größte Gletscher Islands und Europas. Er befindet sich im Südosten des Landes und ist so groß, dass viele der Gletscherzungen (wie bei den meisten großen Gletschern in Island) jeweils einen eigenen Namen tragen.
Es gibt zu viele, um sie alle hier aufzuführen. Der bekannteste ist der Öraefajökull und ein bei Wanderern beliebtes Ziel ist der Hvannadalshnjúkur, da sich hier der höchste Punkt Islands befindet.
Foto: Skaftafell Glacier Expedition
Eine weitere beliebte Gletscherzunge ist Svínafellsjökull und Gletscherwanderungen vom nahegelegenen Naturreservat Skaftafell führen oft hierher. Svínafellsjökull ist auch berühmt als Drehort und Szenen der Hollywood Blockbuster Interstellar und Batman Begins wurden hier gefilmt. Um in der Nähe zu bleiben, empfiehlt es sich, eine Unterkunft in Südisland zu buchen, damit du nach dem Ausflug nicht zurück nach Reykjavik fahren musst.
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Das Naturreservat Skaftafell war früher mal ein eigenständiger Nationalpark doch gehört seit dem Jahr 2008 zum Gebiet des Vatnajökull-Nationalparks, das nun das gesamte Gletschergebiebt umfasst.
Nichtdestotrotz ist das beliebteste Informationszentrum des Vatnajökull-Nationalparks in Skaftafell und bietet einen Campingplatz, eine Cafeteria sowie eine Vielzahl an malerischen Wanderpfaden und dient als Treffpunkt für Gletscherwanderungen.
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Das aktivste Vulkansystem im ganzen Land, Grímsvötn, befindet sich ebenso unter dem Vatnajökull. Der letzte Vulkanausbruch fand in Holuhraun am Bardarbunga statt. Er begann im August 2014 und hielt bis März 2015 an.
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Natürlich kannst du entlang des Vatnajökulls auch die beliebte Gletscherlagune Jökulsárlón auf der südöstlichen Seite des Gletschers besuchen. Die Lagune ist wunderschön und Islands tiefster See. Eisbrocken unterschiedlichster Formen, Größen und Farben glitzern hier auf dem Wasser.
Nicht weit entfernt von der Lagune befindet sich der Diamond Beach. Er ist bekannt für die angetriebenen Eisbrocken, die nach ihrer Reise ins Meer wieder herangespült wurden. Sie schillern im Sonnenlicht wie Diamanten auf schwarzem Samt.
Der Vatnajökull-Nationalpark umfasst den gesamten Gletscher und einen weitläufigen Bereich rundherum. Er ist der größte Nationalpark in Europa, mit einer Gesamtfläche von 12.000 Quadratkilometern!
Da der Park so riesig ist, ist es natürlich schwierig alles im Detail zu erfassen. Am besten erlebt man den Gletscher bei einem Besuch in Skaftafell und bei Jökulsárlón, aber auch wenn man an der Ostseite an ihm vorbei fährt. Um die Nord- und Westseite des Vatnajökull zu sehen benötigt man einen guten Allradwagen und dies ist auch nur im Sommer möglich.
Langjökull-Gletscher
Foto: Helicopter Tour | The Golden Circle & Touchdown on Langjökull
Der Langjökull ist der zweitgrößte Gletscher in Island. Der Name bedeutet "langer Gletscher" und leitet sich von seiner Form ab. Er befindet sich im Westen des isländischen Hochlands und man kann ihn zum Beispiel gut vom Gebiet rund um den Geysir aus sehen.
Er ist beliebt für Schneemobiltouren, die gerne zusammen im Paket mit einer Goldener Kreis-Tour angeboten werden. Die Touren starten vom Wasserfall Gullfoss und sind eine tolle Art, möglichst viel vom Gletscher in kürzester Zeit zu erleben.
Foto: Snowmobile Tour & The Ice Tunnel
Falls du den Gletscher lieber von Innen erkundest, anstatt über ihn zu flitzen, dann hast du Glück.!
Seit 2015 ist es möglich, den Gletscher Langjökull von innen zu erkunden, denn es wurden künstliche Eishöhlentunnel in den Gletscher gebohrt.
Du kannst dich für eine Eistunnel-Tour entscheiden oder sogar etwas ganz Extravagantes unternehmen und im Gletscher heiraten - es gibt eine kleine Kapelle im Inneren!
Unter dem Langjökull gibt es übrigens auch zwei aktive Vulkane.
Hofsjökull-Gletscher
Foto: South Coast & Highlands | Kjölur & the Golden Circle
Der Hofsjökull ist der drittgrößte Gletscher in Island und schwer zugänglich. Er befindet sich im zentralen Hochland. Das Hochland Islands ist nur im Sommer zugänglich und sollte nur nach eingehender Planung oder, bevorzugt, mit erfahrenem Guide befahren werden.
Hofsjökull ist der größte aktive Vulkan Islands, ein Schildvulkan mit Caldera. Er ist auch Quelle verschiedener Flüsse in Island, darunter der Thjorsa, Islands längster Fluss.
Die Kjölur-Hochlandpiste verläuft zwischen Hofsjökull und Langjökull und verbindet so den Süden mit dem Norden des Landes.
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Myrdalsjökull-Gletscher und Eyjafjallajökull-Gletscher
Der Mýrdalsjökull ist der viertgrößte Gletscher in Island und befindet sich direkt neben dem Eyjafjallajökull, welcher sich als der sechstgrößte Gletscher im Land bezeichnen darf. Beide Gletscher befinden sich im Süden Islands.
Obwohl der Mýrdalsjökull größer als der Eyjafjallajökull ist und mit dem Vulkan Katla einen (weiteren) der größten und aktivsten Vulkane des Landes beheimatet, ist der Eyjafjallajökull in den letzten Jahren in aller Munde gewesen, da er 2010 ausbrach.
Zwischen den beiden genannten Gletschern gibt es den beliebten Wanderweg Fimmvörðuháls, über den man jetzt direkt auf den Gipfel des 2010 ausgebrochenen Vulkans kommt. An der Ausbruchsstelle sieht und spürt man immer noch die vom Ausbruch aufsteigende Restwärme. Die Wanderung beginnt bei den Treppen des bekannten Wasserfalls Skógafoss.
Solheimajökull-Gletscher
Foto: Gletscherwanderung auf dem Solheimajökull
Der Gletscher Sólheimajökull ist Teil des größeren Mýrdalsjökull-Gletschers und eine sogenannten Gletscherzunge. Der Sólheimajökull ist sehr beliebt zum Eisklettern und Gletscherwandern, da er leicht von Reykjavík aus über die Ringstraße erreichbar ist.
Die Gletscherzunge ist zerklüftet und bietet viele beeindruckende Gletscherspalten, was ihn zu einem idealen Ort für Gletscherwanderungen und Eisklettern macht. Vielleicht stößt du sogar auf kleine Eishöhlen oder Tunnel, wenn du den Sólheimajökull-Gletscher erkundest.
Drangajökull-Gletscher
Foto: Drangajökull-Gletscher Mitternachtsabenteuer
Der Drangajökull befindet sich in den Westfjorden und ist der fünftgrößte Gletscher des Landes. Er ist der einzige Gletscher, dessen Größe in den letzten Jahren nicht abgenommen hat, und außerdem der Einzige, der sich vollständig unterhalb eine Höhe von 1000 Metern befindet.
Es kann etwas schwierig sein, den Drangajökull-Gletscher zu erreichen, da er weit im Norden in den abgelegenen Westfjorden liegt, nur ein wenig südlich des Hornstrandir-Naturschutzgebiets. Es gibt jedoch sowohl ein Drangajökull Glacier Adventure als auch ein Drangajökull Glacier Midnight Adventure, die du im Sommer unternehmen kannst, um die Mitternachtssonne zu bewundern.
- Lies mehr über die Mitternachtssonne in Island
Snaefellsjökull-Gletscher
Foto: Jón Óskar Hauksson
Der Snæfellsjökull gehört nicht zu den größten isländischen Gletschern und steht nur an 13. Stelle. Leider schrumpft er die letzten Jahre rapide, aber dennoch ist er einer der berühmtesten Gletscher von Island.
Er befindet sich am oberen Rand der Halbinsel Snæfellsnes und ist an klaren Tagen von Reykjavík aus sichtbar und setzt der Faxaflói-Bucht (der riesigen Bucht zwischen Reykjanes und Snæfellsnes) buchtsäblich die Krone auf.
Der kleine Gletscher ist demnach das Juwel und Namensgeber des Snæfellsjökull-Nationalparks, einer von drei Nationalparks des Landes. Wie viele andere Gletscher im Land, befindet sich unter dem Snæfellsjökull ein Vulkan, genauer gesagt ein kegelförmiger Stratovulkan.
Er wurde dank Jule Vernes "Reise zum Mittelpunkt der Erde" für alle Zeiten berühmt, da er dort als Eingang zum Inneren der Erde fungiert. Im August 2012 war der Gipfel zum ersten Mal seit Anbeginn der Erfassung nicht komplett mit Eis bedeckt. Auch wenn ich an dieser Stelle nicht näher auf die globale Erwärmung eingehen möchte, am Snæfellsjökull (wie auch an anderen) kann man den Rückgang der Gletscher auf Island leider sehr eindeutig beobachten.
Die umgebende Natur des Snæfellsjökull ist atemberaubend und bietet Lavafelder, schwarze und weiße Sandstrände, eine reiche Tierwelt (z.B. Vögel und Robben), Wasserfälle und ungewöhnliche Gesteinsformationen und Klippen. Die Halbinsel Snæfellsnes ist einfach zu erreichen und der Gletscher kann entweder ganz umfahren oder sogar erklommen werden. Für die Straße östlich des Gletschers ist ein Allradwagen nötig.
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