Isländisches Essen: Der ultimative Guide zur Esskultur in Island
- Was wird in Island gegessen?
- Traditionelle isländische Fischgerichte und Meeresfrüchte
- Hardfiskur – Stockfisch
- Plokkfiskur –Fischeintopf
- Humar – Isländischer Hummer
- Isländisches Brot
- Laufabraud – Laubbrot
- Flatkaka – Roggen-Flachbrot
- Rugbraud – Isländisches Roggenbrot
- Süße Backwaren aus Island
- Kleina
- Snudur
- Pönnukökur – Isländische Pfannkuchen
- Vinarbraud – Isländische Viennoiserie
- Isländisches Lamm
- Hangikjöt – Geräuchertes Lamm
- Islensk Kjötsupa – Isländische Fleischsuppe
- Pylsa – Hot Dog
- Traditionelles Essen in Island
- Skyr
- Skata – Fermentierter Rochen
- Slatur – Isländischer Leberpudding
- Hakarl – Fermentierter Hai
- Svid – Gekochter Schafskopf
- Hrutspungar – Eingelegte Widderhoden
- Papageientaucher
- Isländische Süßigkeiten
- Isländische Eiscreme
- Lakkris – Isländische Lakritze
- Isländischer Alkohol
- Brennivin
- Isländische Spirituosen
- Isländisches Craft-Bier
- Modernes isländisches Essen
Was isst man in Island? Lies diesen umfassenden Überblick über die isländische Esskultur und erfahre mehr über die verschiedenen Gerichte, die du bei einem Besuch in Island probieren kannst. Was sind die Hauptmerkmale der isländischen Küche? Für welche Speisen ist Island bekannt? Lies weiter und erfahre mehr über die Zutaten, die die Küche des Landes so besonders machen.
Früher waren die Ressourcen in Island aufgrund der harten Winter und des kargen Bodens knapp. Daher ist die isländische Esskultur eher einfach und konzentriert sich auf das, was vorhanden ist. Mit den modernen Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts hat das Land in den letzten Jahrzehnten ein kulinarisches Revival erlebt, bei dem die isländischen Köchinnen und Köche die Möglichkeiten frischer lokaler Zutaten wiederentdeckt haben – mit einem Wink in die Vergangenheit.
Island liegt inmitten des fischreichen nordatlantischen Ozeans und ist zudem mit Süßwasser und einer sauberen Natur gesegnet. Dank neuer Technologien und erneuerbarer geothermischer Energie ist es außerdem möglich, das ganze Jahr über frisch angebaute, lokal bezogene Zutaten zu verwenden. Doch auch die traditionelle isländische Küche bleibt bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebt.
In der isländischen Hauptstadt gibt es eine Vielzahl toller Restaurants. Reserviere also unbedingt eine Unterkunft in Reykjavik, wenn du in die Esskultur des Landes eintauchen willst. Um dich in der Stadt fortzubewegen, empfehlen wir dir, einen günstigen Kleinwagen zu buchen, mit dem du innerhalb Reykjaviks und ins Umland fahren kannst. Um mehr über die isländische Küche zu erfahren, kannst du aus einem breiten Angebot an kulinarischen Touren mit ortskundigen Guides wählen. Sie führen dich von Ort zu Ort, damit du verschiedene Gerichte probieren kannst.
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Siehe auch: Die besten Restaurants in Reykjavik
Was wird in Island gegessen?
Zu den typischsten isländischen Gerichten gehören Fisch, Lamm oder isländischer Skyr. Sie sind seit über 1000 Jahren die Hauptbestandteile der isländischen Ernährung.
Die isländischen Mahlzeiten bestehen in der Regel aus Fleisch, da es in der Vergangenheit keine landwirtschaftlich nutzbaren Flächen gab. Durch die geothermisch beheizten Gewächshäuser ist Gemüse jedoch nun leichter verfügbar, sodass moderne Köchinnen und Köche die Speisen mit mehr Fantasie zubereiten und neue Zutaten mit alten Rezepten kombinieren.
Lies weiter, um die traditionelle isländische Küche zu entdecken und zu erfahren, was man in Island essen sollte, wenn man den Charakter des Landes kennenlernen möchte.
Traditionelle isländische Fischgerichte und Meeresfrüchte
Da Island ein Inselstaat ist, war nichts wichtiger für das Überleben des Volkes als Fisch. Fische sind ein wesentlicher Bestandteil der Kultur und des Erbes Islands und ein Grundnahrungsmittel der traditionellen isländischen Küche.
Die Fischerei brachte nicht nur Lebensmittel auf den Tisch, sondern die Fischexporte trugen auch dazu bei, das Land von einem der ärmsten in Europa Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem der wohlhabendsten heute zu machen.
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Siehe auch Fischerei in Island
Mit der Verbesserung der Kühlmethoden wurde frischer Fisch immer bedeutender für den Speiseplan des Landes. In den 1950er- und 60er-Jahren gab es in Island noch jeden Tag Fisch, manchmal sogar zum Frühstück! Heute essen die Isländer im Durchschnitt zweimal pro Woche Fisch und über die Hälfte der Bevölkerung konsumiert Fischöl, oder Lýsi, mindestens viermal pro Woche.
Fischbilder schmücken isländische Münzen, und es wurden sogar schon Kriege um die Fischereirechte geführt. Fisch ist seit der Gründung Islands bis heute das typische isländische Nahrungsmittel und wird es wahrscheinlich auch in Zukunft bleiben.
Fotoquelle: Von Mathus
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Siehe auch: Widerliche isländische Speisen und Delikatessen
Die meisten Restaurants in Island servieren den „Fisch des Tages“, und das Land ist übersät mit zahlreichen Fischrestaurants, die hauptsächlich Kabeljau, Schellfisch, Lachs und Seeteufel anbieten. Die heutigen Köche sind Meister darin, hervorragende Gerichte zu zaubern und den Reichtum des Ozeans mit Kräutern und Gewürzen aus der isländischen Natur zu verfeinern. In Reykjavik findest du viele köstliche Fischgerichte und traditionelle isländische Speisen. Doch neben den tollen Essen in den Restaurants, solltest du unbedingt auch diese Leckereien kosten:
Hardfiskur – Stockfisch
Hardfiskur oder Stockfisch ist flachgedrückter Fisch, der auf Holzgestellen am Ufer aufgehängt wird, um durch kalte Luft und Wind getrocknet zu werden. Dadurch ist er mehrere Jahre haltbar, was ihn vor der Erfindung der Kühlung zu einem wertvollen Nahrungsmittel machte. Er ist in jedem Lebensmittelgeschäft oder auf dem Kolaportid-Flohmarkt erhältlich. Er wird als Snack gegessen, entweder direkt aus der Tüte oder mit dickem Butteraufstrich. Auch wenn er heute nicht mehr ganz so oft auf den Tisch kommt, bleibt Stockfisch eines der beliebtesten Gerichte aus der alten isländischen Tradition.
Vor Beginn des 19. Jahrhunderts war in Island kaum Getreide vorhanden. Es musste aus Dänemark importiert werden, was es für die meisten Isländer zu teuer machte. Alles Getreide und Mehl, das sie bekommen konnten, kam in den Brei, um es länger haltbar zu machen – und Brot galt als Luxusgut.
So aßen die Isländer nicht – wie in den Nachbarländern üblich – zu den Mahlzeiten ein Stück Brot, sondern getrockneten Stockfisch. Der Stockfisch war in der Vergangenheit ein so bekanntes Symbol für Island, dass vom 16. Jahrhundert bis 1903 ein gekrönter Stockfisch im isländischen Wappen abgebildet war, wie unten zu sehen ist.
Dieses proteinreiche Essen wird aus frischem Fisch (meist Schellfisch, gestreifter Seewolf oder Kabeljau) zubereitet, der mit lebenden oder künstlichen Ködern gefangen wurde. Nach dem Putzen und Entgräten wird der Fisch zum Trocknen aufgehängt. Traditionell geschah dies im Freien, in der Nähe des Meeres, wo der Wind salzige Luft durch den Fisch bläst. Diese Methode dauert ca. 4 bis 6 Wochen, aber dank moderner Technologie kann die Zeit inzwischen auf 36 bis 48 Stunden verkürzt werden.
Plokkfiskur –Fischeintopf
Ursprünglich war der isländische Fischeintopf „Plokkfiskur“ ein simpler Mix aus weißem Fisch, Kartoffeln, Zwiebeln, Mehl, Milch und Gewürzen. Inzwischen enthalten einige Rezepte auch Zutaten wie Schnittlauch, Curry, Bearnaise-Sauce oder Käse. Plokkfiskur wird traditionell mit einem Stück Roggenbrot und Butter serviert.
Plokkfiskur ist ein Beispiel für ein altes Rezept, das Grundzutaten verwendet, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den meisten Haushalten vorhanden waren. In letzter Zeit haben viele kreative Köchinnen und Köche diesen Klassiker neu interpretiert, und man kann ihn an verschiedenen Orten in der Stadt probieren.
Humar – Isländischer Hummer
„Humar“ ist die Bezeichnung für isländischen Hummer oder Langusten. Sie werden in der Regel in den Gewässern entlang der Südküste gefangen und sind bekannt für ihr leckeres, zartes Fleisch. Sie werden gegrillt, gebacken, gebraten oder sogar auf Pizza serviert.
Die beliebteste Art, isländische Langusten zu genießen, ist jedoch in einer Suppe. Die isländische „Humarsupa“ ist eine köstliche Hummersuppe, die mit Brot serviert wird. Sie eignet sich hervorragend als Vorspeise, wenn du dich in einem tollen Restaurant auf eine Reise durch die isländische Küche begibst.
Fotoquelle: Private 3-stündige Tour durch die traditionelle isländische Küche in Reykjavik mit einem fachkundigen Guide
Isländisches Brot
Die Siedler in Island waren ein eigensinniges Volk – was vielleicht notwendig ist, um in einem Land aus Eis und Feuer zu leben. Jahrhundertelang versuchten sie, ihr Leben so zu führen, wie es die Skandinavier taten – als Hirten, die Rinder und Schafe züchteten und Getreide für Brot und Futtermittel anbauten.
Die bäuerlichen Tätigkeiten der Wikinger hatten erhebliche Auswirkungen auf die isländische Landschaft: Weitreichende Erosionen und Entwaldung setzten ein und machten einen Großteil des Landes unfruchtbar. Bis auf ein paar herzhafte Gemüsesorten wie Kartoffeln, Rüben, Karotten, Blumenkohl, Weiß- und Grünkohl konnte in Island nur noch wenig wachsen – und es gab fast kein Getreide.
Island wurde nie wieder ein autarkes Getreideproduktionsland. An manchen Stellen konnte Gerste angebaut werden, aber wegen des isländischen Wetters war der Ertrag oft sehr gering.
Fotoquelle: Von Mathús
Nach einer Zeit, die als „kleine Eiszeit“ bekannt ist, verschwand der Getreideanbau fast völlig aus Island. Erst im 20. Jahrhundert begann man wieder, Getreide anzubauen, vor allem Gerste, die den größten Teil der Getreideernte ausmachte. Und heute finden sich auch wieder ein paar Haferbauern auf der Insel. Da in Island fast kein Getreide wuchs, musste es importiert werden und war entsprechend teuer.
Zudem waren Öfen – aufgrund des Mangels an Brennholz – nahezu unbekannt, und so konnten sich nur die ganz Reichen Brot leisten. In Island gab es bis Anfang des 19. Jahrhunderts keinen einzigen professionellen Bäcker! Doch trotz der Knappheit an Getreide, Öfen und Bäckern gibt es in Island einige traditionelle Brote, die bis heute gern gebacken werden.
Laufabraud – Laubbrot
Kurz vor Weihnachten treffen sich viele Familien, um Laufabraud (Laubbrot) zu machen – ein rundes, sehr dünnes Flachbrot, das mit blattartigen geometrischen Mustern verziert ist. Familien verbringen Zeit damit, schöne Muster im Brot zu kreieren, bevor sie es kurz in der Pfanne ausbacken. „Laufabraud“ wird dann mit Butter zum Weihnachtsessen serviert. Aufgrund seiner engen Verbindung mit dem Fest ist es auch als isländisches Weihnachtsbrot bekannt.
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Siehe auch Weihnachten in Island
Flatkaka – Roggen-Flachbrot
Fotoquelle: Wikimedia, Creative Commons, von Jonathunder. Es wurden keine Bearbeitungen vorgenommen.
Ein weiteres traditionelles Brot ist „Flatkaka“, ein dünnes, rundes Roggen-Flachbrot mit ganz eigenen Mustern. Die Flatkaka-Tradition geht vermutlich auf die Zeit der Besiedlung zurück (um 1000 n.Chr.), als das Brot auf heißen Steinen oder direkt auf der Glut des Feuers gebacken wurde.
So entstanden die charakteristischen Fleckenmuster. Später wurden dann kleine, aber schwere gusseiserne Pfannen verwendet.
Heute werden diese Brote meist mit Butter bestrichen und mit einer Scheibe geräuchertem Lammfleisch belegt – ein leckerer Nachmittagssnack!
Rugbraud – Isländisches Roggenbrot
Wenn du das Land besuchst, vergiss nicht, isländisches Roggenbrot oder „Rúgbraud“ zu probieren – ein dunkles, süß schmeckendes Brot mit dicker Konsistenz, aber ohne Kruste. Traditionell wird es in einem Topf gebacken (auf der Glut eines ausgehenden Feuers), dann mit Torf bedeckt und über Nacht stehen gelassen.
Alternativ kann man den Topf auch in der Nähe einer heißen Quelle vergraben und das Rúgbraud von der geothermischen Wärme backen lassen (wie im Video zu sehen). Wird diese Methode verwendet, nennt man das Brot in der Regel Hverabraud oder Heiße-Quellen-Brot. Dieses geothermisch gebackene Brot kann man bei einer geothermisch-kulinarischen Tour vom Fontana Spa aus in der Nähe des Goldenen Kreises probieren.
Rúgbraud passt vielleicht am besten zu Fisch (und ist eine wichtige Beilage zum bereits erwähnten „Plokkfiskur“-Fischeintopf), eignet sich aber auch als eigenständige Mahlzeit. Sowohl „Rúgbraud“ als auch „Flatkaka“ schmecken köstlich mit Belägen wie Hammelpastete, Butter, Käse, eingelegtem Hering oder geräuchertem Lamm.
Süße Backwaren aus Island
Im 19. Jahrhundert wurde Zucker in die isländische Ernährung eingeführt, und jahrelang galt er als notwendiger Bestandteil. Zu dieser Zeit waren Öfen bereits weiter verbreitet, und es gab auch schon einige Bäcker auf der Insel.
Während deines Island-Urlaubs solltest du auf jeden Fall das traditionelle „Flatkaka“- und „Rugbraud“-Brot probieren, aber auch eine Bäckerei oder ein Café ansteuern, um die folgenden „modernen“ Leckereien zu genießen:
Kleina
Kleina wird aus frittiertem Mehlteig hergestellt und ist außen leicht knusprig, innen aber weich. Die gewundene Form verhindert, dass die Mitte teigig bleibt, denn beim Frittieren wird das Gebäck gleichmäßig gegart. Der Legende nach entstand das Gebäck, als ein Junge versehentlich ein Stück Teig in einen Topf mit heißem Fett fallen ließ. In Skandinavien und Deutschland ist es zur Weihnachtszeit sehr beliebt, aber in Island wird es das ganze Jahr über serviert! Wenn man einen Tisch im Saeta Svinid Gastro Pub reserviert, bekommt man zum Nachtisch leckere Kleinas!
Snudur
„Snudur“ ist die isländische Version der Zimtschnecke. Die Größe mag manchen vielleicht einschüchtern, aber keine Sorge: Man isst einfach die Hälfte und hebt sich den Rest für später auf.
Das Gebäck ist meist mit Zuckerguss überzogen und in drei Varianten erhältlich: mit klassischer rosa Glasur, mit Schokoladenglasur oder mit Karamellglasur. Egal, für welchen Zuckerguss du dich entscheidest, achte darauf, dass du einen Snudur mit viel Guss wählst, denn jeder Snudur ist anders Viele moderne Bäckereien stellen ihre eigenen, einzigartigen Snudur-Sorten her – in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Vanille, Blaubeere und sogar Lakritz!
Pönnukökur – Isländische Pfannkuchen
Isländische Pfannkuchen sind nicht die typischen Pfannkuchen, die zum Frühstück serviert und mit Sirup übergossen werden. Vielmehr handelt es sich um dünne Crêpes, die normalerweise mit einer ordentlichen Portion Zucker (wie oben abgebildet) zusammengerollt oder mit Rhabarbermarmelade und Schlagsahne sorgfältig gefaltet werden.
Sie sind sehr beliebt bei nachmittäglichen Familientreffen zu einer Tasse Kaffee oder einem Glas kalter Milch.
Vinarbraud – Isländische Viennoiserie
„Vinarbraud“ ist ein beliebtes Viennoiserie-Gebäck in Island, das von einem klassischen dänischen Gebäck inspiriert wurde. Die isländische Version ähnelt einem langen Plunder mit Schichten aus Glasur, Marmelade, Mandeln und Pudding.
Vinarbraud kann sehr groß sein und ist oft viel zu groß für eine einzelne Person. Deshalb wird es in Scheiben serviert, von denen sich jeder Gast die gewünschte Scheibe abschneiden kann.
- Erfahre hier mehr: Die besten Bäckereien in Reykjavik
Isländisches Lamm
Fotoquelle: Geführte 3-stündige Food Lovers Walking Tour durch Reykjavik
Neben Fischen waren Schafe seit der Ankunft der ersten Siedler im späten 9. Jahrhundert das Lebenselixier der Nation. Ihre Wolle hielt die Menschen warm, und ihr Fleisch half dabei, die isländische Bevölkerung unter schwierigen klimatischen Bedingungen am Leben zu erhalten.
Die ursprünglichen Siedler importierten diese Tiere, die seither in völliger Isolation aufgezogen und gezüchtet wurden – unbeeinflusst von anderen Rassen. Das Islandschaf wird daher auch manchmal als „Besiedlungsrasse“ bezeichnet.
Obwohl Islandschafe für ihre Wolle berühmt sind (die für „Lopapeysa“-Wollpullover verwendet wird), werden sie in erster Linie wegen ihres Fleisches gezüchtet. Jedes Frühjahr lassen die Bauern die Schafe aus dem Stall, damit sie frei durch die Landschaft streifen und den ganzen Sommer über in der pestizidfreien Natur grasen können.
Da das Klima das Wachstum von Getreide verhindert, leben die Schafe von Gras, Engelwurz, Beeren und Algen. Das Fleisch benötigt daher wenig Reifung, ist zart und hat einen milden Geschmack. Geräuchert, gegrillt, langsam gegart, in einem Döner oder als Pfannengericht: Im ganzen Land finden sich zahlreiche Variationen des isländischen Lamms.
Und genau wie bei den Meeresfrüchten ist alles – egal, was du auswählst – mit Sicherheit köstlich!
Hangikjöt – Geräuchertes Lamm
Fotoquelle: Martin Christensen, Wikimedia Creative Commons. Es wurden keine Bearbeitungen vorgenommen.
Neben dem frischen Fleisch, das man in Lebensmittelgeschäften und Restaurants findet, empfiehlt es sich, bei einem Besuch in Island geräuchertes isländisches Lamm oder „Hangikjöt“ zu probieren. Bevor es Kühltechnik gab, war Räuchern eine Standardmethode, um Lebensmittel haltbar zu machen. Es ermöglichte nicht nur die Konservierung des Fleisches, sondern sorgte auch für zusätzliche Aromen.
Hangikjöt (wörtlich „Hängefleisch“) wurde nach der alten Tradition des Räucherns benannt, bei der das Fleisch an den Sparren einer Räucherhütte hängt. In Island gibt es zwei Haupträucherarten: „Birkireykt“ und „Tadreykt“.
Bei der ersten wird Birkenholz als Material verwendet, bei der zweiten getrockneter Schafsmist gemischt mit Heu. Nicht nur „Hangikjöt“ wird zum Teil nach der Tadreykt-Methode geräuchert, sondern auch Lachs, Würstchen und sogar Bier.
„Hangikjöt“ wird in der Regel gekocht und entweder heiß oder kalt in Scheiben serviert. Es ist ein traditionelles Weihnachtsgericht, zu dem es meist Kartoffeln in „Uppstufur“-Sauce, grüne Erbsen, Rotkohl und „Laufabraud“ gibt.
Laut einer aktuellen Studie essen rund 90 Prozent der Isländer diese Spezialität mindestens einmal während der Festtage.
Ein tolles isländisches Mittagessen ist das „Hangikjöt“-Sandwich. Das geräucherte Lamm wird in dünne Scheiben geschnitten und als Mittagsfleisch auf Sandwiches oder traditionellem „Flatkaka“-Brot serviert.
Islensk Kjötsupa – Isländische Fleischsuppe
„Kjoötsupa“ wird aus den zäheren Teilen des Lammes, herzhaftem Gemüse und einer Vielzahl von isländischen Kräutern hergestellt. Vorzüglich an einem kalten Wintertag und eine schnelle Lunch-Option in Cafés und Restaurants.
Früher, als Gemüse in Island noch eine Seltenheit war, wurde Schaffleisch (im Gegensatz zu magerem Lammfleisch) in kleine Stücke geschnitten und in einer Suppe aus Sauermilch und Getreide (z.B. Gerste) serviert. Manchmal fügte man der Suppe auch Skyr zum Würzen hinzu. Im späten 19. Jahrhundert begann man in Island, die Vorteile der Welthandelsrouten zu nutzen, und verfeinerte die Suppe mit schmackhaftem Gemüse wie Kartoffeln und Möhren, wodurch sie zu dem beliebten Klassiker wurde, der sie heute ist.
Pylsa – Hot Dog
Fotoquelle: 3-stündige traditionelle Isländische-Speisen-Tour in einer kleinen Gruppe durch Reykjavik
Pylsa (auch „Pulsa“ geschrieben) gilt oft als das Beste, was man in Island essen kann, und wird aus einer Mischung von Lamm, Rind und Schweinefleisch zubereitet. Bestelle „ein med öllu“ (einen mit allen Zutaten) und du bekommst den berühmten isländischen Hot Dog mit knusprigen frittierten Zwiebeln, rohen Zwiebeln, Ketchup, süßem Senf und cremiger Remouladensaue.
- Erfahre hier mehr: Der ultimative Guide zum berühmten isländischen Hot Dog
Traditionelles Essen in Island
Fotoquelle: Wikimedia Creative Commons von The blanz
Obwohl es in Island eine ganze Reihe von kulinarischen Köstlichkeiten gibt, hat das Land die alten Methoden der Essenszubereitung nicht vergessen. Noch heute findet man traditionell gepökeltes Fleisch in Lebensmittelgeschäften und Restaurants, und einmal im Jahr findet im ganzen Land ein Mittwinterfest statt, das sich einer Auswahl an historischen Gerichten widmet.
Bei „isländischem Essen“ denken viele an die traditionelle Art der Fleischpökelung, und die Spezialitäten hören sich gruselig an: Fermentierte Haie, eingelegte Widderhoden und gekochte Schafsköpfe klingen nicht wie Dinge, die man sich auf den Teller legt. Doch diese Methoden der Nahrungszubereitung entstanden aus reiner Notwendigkeit heraus.
Frische Lebensmittel waren in Island in den Wintermonaten kaum verfügbar, und man musste die Nahrung konservieren, um in dieser trostlosen und harten Umgebung zu überleben. In Zeiten, als es noch keine Kühltechnik gab, wurden weltweit Verfahren wie das Salzen eingesetzt, um Lebensmittel haltbar zu machen. Um Salz aus dem Meer zu gewinnen, muss man das Wasser verdunsten lassen.
Wasser kann man entweder unter der Sonne oder über einem Feuer verdunsten lassen. Island hat jedoch nur wenig Sonnenlicht und noch weniger Bäume, die verbrannt werden könnten. Außerdem führte der Mangel an Vegetation dazu, dass tierische Produkte die isländische Küche dominierten, und die Armut hinderte die Inselbewohner daran, irgendeinen Teil des Tieres wegzuwerfen.
Das Fleisch und die Innereien wurden über den Winter konserviert, indem man Methoden wie das Einlegen in fermentierter Molke oder Sole, Trocknen und Räuchern anwandte; diese verliehen den traditionellen Bauerngerichten ihren unverwechselbaren Geschmack.
Zum Glück hat die moderne Technik diese alten Methoden der Nahrungsmittellagerung ersetzt. Viele Feiertage in Island drehen sich aber immer noch um den Verzehr dieser traditionellen Lebensmittel. Auch wenn manche davon gruselig aussehen (und riechen), schmeckt nicht jedes traditionelle isländische Essen schlecht.
Bei „Thorrablot“-Treffen gibt es immer „Hardfiskur“ (Stockfisch), „Hangigjöt“ (geräuchertes Lamm) und „Skyr“, „Rugbraud“ und „Flatkaka“. Wenn du dich abenteuerlustig fühlst, solltest du unbedingt einige dieser isländischen Gerichte probieren.
Skyr
Die niederländische Journalistin Anita Joachim genießt eine Schale Skyr mit Zucker und Sahne während eines Besuchs in Island im Jahr 1934.
Im Nationalmuseum Islands stehen drei Gläser, die mit etwas gefüllt sind, das an graue Felsen erinnert. Dabei handelt es sich um die Reste einer „Skyr“-Mahlzeit von vor über 1000 Jahren! „Skyr“ ist ein traditionelles Milchprodukt, das Joghurt ähnelt, aber offiziell als Käse gilt. Als sich die Wikinger in Island niederließen, brachten sie die kulinarischen Traditionen ihrer Heimat mit.
Diese nordischen Gerichte haben sich seitdem in jedem Land unterschiedlich entwickelt, und jede Nation hat ihre eigenen Variationen hervorgebracht. Der „Skyr“ dagegen scheint in Skandinavien völlig verschwunden zu sein, während er in Island eine Blütezeit erlebte – und inzwischen findet man ihn sogar in den Regalen ausländischer Lebensmittelgeschäfte in aller Welt.
Das Produkt wird aus Magermilch hergestellt, deren Sahne abgetrennt wurde. Die Milch wird anschließend pasteurisiert und mit lebenden Kulturen aus früheren „Skyr“-Batches versetzt. Wenn das Produkt eingedickt ist, wird es gefiltert und mit verschiedenen Aromen wie Vanille oder Beeren – und in jüngster Zeit auch Mango, Kokosnuss oder sogar Lakritze – angereichert.
Es ist ein traditionelles isländisches Frühstück, kann aber zu jeder Tageszeit als Mahlzeit genossen werden. Der Skyr passt besonders gut zu Blaubeeren – so erhält man eine tolle Mischung aus Eiweiß und Antioxidantien.
Skata – Fermentierter Rochen
„Thorlaksmessa“ (Thorlaks Messe) ist ein Fest, das am Tag vor Heiligabend gefeiert wird. An diesem Tag wird ein fermentierter Rochen mit Kartoffeln und Talg serviert, und manche Isländer bestehen darauf, dass Weihnachten erst mit dem Verzehren dieses Gerichts beginnt.
Manche stören sich nicht einmal an dem strengen, ammoniakhaltigen Geruch, der damit einhergeht, während andere ihn (verständlicherweise) meiden wie die Pest. Der Geschmack ist allerdings nicht so stark wie der Geruch und erinnert manche an gesalzenen Kabeljau. Es ist jedoch eine ziemliche Herausforderung, den Geruch zu überwinden.
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Lies mehr über Isländische Weihnachtstraditionen
Slatur – Isländischer Leberpudding
Fotoquelle: Navaro, Wikimedia Creative Commons. Es wurden keine Bearbeitungen vorgenommen.
Slatur ist ein Leberpudding, der in Island das ganze Jahr über gegessen wird. Es ist nicht ungewöhnlich, dass moderne isländische Familien zusammenkommen und vor einem „Thorrablot“ ihren eigenen „Slatur“ zubereiten. Er wird aus Schafsblut oder Leber und Nieren, gehacktem Fett, Haferflocken, Roggen und Gewürzen hergestellt.
Es gibt zwei Versionen von Slatur: „Blodmor“, eine Art Blutwurst, die in Island seit der Siedlungszeit gegessen wird, und „Lifrarpylsa“, eine Leberwurst, die dem Haggis ähnelt.
„Slatur“ wird normalerweise mit Salzkartoffeln und Rübenpüree serviert, und die Reste schmecken hervorragend zu Milchreis mit Zimt.
Hakarl – Fermentierter Hai
Fotoquelle: Wikimedia, Creative Commons, von Chris73. Es wurden keine Bearbeitungen vorgenommen.
„Hakarl“ ist ein fermentierter Hai, der normalerweise aus Grönlandhaien hergestellt wird. In frischem Zustand sind sie giftig, da sie eine tödliche Menge Ammoniak enthalten, aber man kann sie bedenkenlos essen, wenn sie sechs Wochen lang (bis zu 12 Wochen) in einem Loch eingegraben werden, um zu gären.
Anschließend werden sie vier bis fünf Monate lang zum Trocknen aufgehängt und dann in Würfeln serviert. Diese besondere Art der Essenszubereitung ist sehr alt und ihre genauen Ursprünge sind unklar, aber sie wird in Island seit Jahrhunderten verwendet.
Inzwischen ist es üblich, nach dem Verzehr von isländischem fermentiertem Hai einen Schuss Brennivin (Islands Nationalgetränk) zu trinken, um den Geschmack wieder loszuwerden.
Svid – Gekochter Schafskopf
„Svid“ ist ein gekochter Schafskopf, der normalerweise in zwei Hälften geschnitten wird, wobei das Gehirn entfernt und die Haare abgeschnitten werden. Er schmeckt gar nicht so schlecht, wie er aussieht (oder klingt?) und wird normalerweise während des Winterfestes auf Buffets serviert.
Die Isländer essen auch die Augen und die Zunge. Die Ohren werden nicht gegessen, da dies mit Diebstahl in Verbindung gebracht wird. Die Tradition entstand aus dem Wunsch heraus, in Zeiten der Nahrungsmittelknappheit keine Teile eines Tieres zu verschwenden.
Hrutspungar – Eingelegte Widderhoden
„Hrutspungar“ sind eingelegte Widderhoden – in Molke gekocht und gepökelt. Es gibt auch eine Pastetenversion, die leichter zu verdauen ist und auf Roggenbrot aufgetragen werden kann.
Papageientaucher
Der Papageientaucher ist Islands berühmtester Vogel und einer, den sowohl Touristen als auch Einheimische gerne in freier Wildbahn sehen. Viele finden es daher seltsam, dass er auch auf den Speisekarten einiger Restaurants steht. In der Vergangenheit mussten kriselnde Küstengemeinden wie solche in Island all ihre natürlichen Ressourcen zum Überleben nutzen. Dazu gehörte auch der Verzehr dieser bezaubernden kleinen Vögel.
Während der Papageientaucher heute in anderen Ländern gesetzlich geschützt ist, erlauben Island und die Färöer-Inseln noch immer die Papageientaucher-Jagd. So ist der Papageientaucher seit Jahrhunderten Bestandteil der Ernährung beider Nationen und gilt heute als Delikatesse.
Im Sommer ist Island die Heimat von rund 10 Millionen Papageientauchern, und die größten Brutkolonien finden sich auf den Westmänner-Inseln. Diese Inseln, nur 10 km südlich des Festlands gelegen, beherbergen rund 20 Prozent der weltweiten Papageientaucher-Population und somit die größte Papageientaucher-Kolonie der Erde.
Das Fleisch des Vogels wird normalerweise gebraten oder geräuchert und hat einen Wildgeschmack.
Isländische Süßigkeiten
Was isst man in Island zum Nachtisch? Wusstest du, dass es in Island bis zum Ende des 19. Jahrhunderts keinen Zucker gab? Ab 1880 – kurz nach Beginn des Zuckerimports – bis 1950 stieg der Zuckerverbrauch in Island um über 710% an! Es schien Liebe auf den ersten Blick (Geschmack) zu sein.
Isländische Eiscreme
Es spielt keine Rolle, ob sie sich mitten im Winter befinden, ein eisiger Wind weht und Schnee vom Himmel fällt – Isländer essen trotzdem Eis! In fast jeder isländischen Stadt findet sich ein Eissalon – oft in der Nähe eines geothermischen Pools, da das Eisessen ein weit verbreitetes Vergnügen nach dem Schwimmen ist.
Am beliebtesten ist Softeis, und besonders zu empfehlen ist die üppige Variante: Tauche das Eis in eine Schale mit Dip (meist Schokolade) und überziehe es mit kleinen Süßigkeiten. Diese Methode wird „ís med dýfu og kurli“ genannt.
Und wer bis zum Äußersten gehen möchte, sollte einen „Bragdarefur“ bestellen: Bei dieser Version kommt das Softeis – meist Vanille, aber in manchen Läden auch andere Sorten – in einen großen Behälter. Danach wählst du drei Arten von Süßigkeiten und/oder Früchten von der Theke aus. Das Ganze wird dann in einen großen Mixer gegeben, mit weiteren Süßigkeiten versehen und – voilà: Dies ist das ultimative isländische Eiscreme-Erlebnis!
Wer isländisches Eis mit einer Erkundung des Landes verbinden möchte, sollte diese Kleingruppentour entlang des Goldenen Kreises mit Besuch einer Eiscreme-Farm wählen. Nach einem Tag Sightseeing schmeckt das Eis besonders gut!
Lakkris – Isländische Lakritze
Foto von John JP. von Wikimedia Creative Commons. Es wurden keine Bearbeitungen vorgenommen.
Beim Gang durch die Süßwarenabteilungen der Supermärkte stellst du fest, dass die meisten isländischen Süßigkeiten salzige Lakritze oder „Lakkrís“ enthalten. Die beliebteste Art ist Lakritze mit Schokoladenüberzug, aber es gibt auch seltsamere Kombinationen, wie z. B. Rosinen, Datteln und Mandeln mit Lakritz-Pulver.
Und natürlich findest du auch Lakritz-Eis: Dieses kannst du zusätzlich in Lakritz-Dip tunken und mit Lakritz-Pulver bestreuen lassen (obwohl die meisten zustimmen würden, dass das ein wenig übertrieben ist). Dieser salzige schwarze Leckerbissen hat sogar seinen Weg aus der Süßigkeitenabteilung in die normale Küche gefunden: Inzwischen gibt es Lakritz-Salz, Lakritz-Sauce für Lamm und sogar Lakritz-Käse!
- Erfahre hier mehr: Isländische Süßigkeiten und Schokolade: ein kurzer und süßer Überblick
Die Besessenheit begann vor einigen Jahrhunderten, als Lakritze von den Skandinaviern in Island eingeführt wurde. Die Isländer hatten keinen Honig und keinen Zucker, also wurde diese Wurzel verwendet, um das süße Verlangen des Landes zu stillen. Man nahm an, diese Wurzel helfe auch bei Erkältungen, und isländische Apotheker verwendeten sie in Hustensirupen und Lutschtabletten, um verschiedene Krankheiten zu bekämpfen.
Anfang des 20. Jahrhunderts beraubten Kriege und Einfuhrbeschränkungen das Land der ausländischen Süßigkeiten. Und so begannen isländische Hersteller, ihre eigenen Süßigkeiten herzustellen, wobei sie oft (du ahnst es schon) Lakritze verwendeten.
Heute sind ausländische Süßigkeiten wieder in Island erhältlich, aber die Isländer bevorzugen noch immer ihre eigenen salzigen Süßwaren. Wenn du also das Land besuchst, solltest du unbedingt „Lakkrís“ probieren.
Hier einige der nationalen Favoriten:
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Draumur und Thristur, schokoladenüberzogene Lakritz-Riegel
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Opal, Lakritz-Pastillen, die es schon seit 1945 gibt
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Appolo Stjörnurúlla, eine Lakritz- und Marzipanrolle
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Lakkrísrör, ein Lakritz-Strohhalm für Softdrinks
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Gammeldags Lakrids, reine, salzige Lakritze
Isländischer Alkohol
Fotoquelle: Geführte Reykjavik Cocktail Tour mit 3 Freigetränken & reservierten Tischen in 3 Bars
Die isländischen Siedler tranken Met und Ale, und jahrhundertelang war es das beliebteste alkoholische Getränk des Landes. Als der Getreideanbau in Island im Mittelalter zum Erliegen kam, wurde importiertes Bier immer beliebter.
Nach den Einfuhrbeschränkungen Dänemarks (das Island zu dieser Zeit beherrschte) wurde es jedoch billiger, Schnaps und Kartoffelwodka zu importieren, die zu den bevorzugten Getränken der isländischen Bevölkerung wurden. Um die Jahrhundertwende (1900) änderte sich die Einstellung zum Alkohol, und 1915 wurde ein Verbot für jeglichen Alkohol erlassen. Das Verbot wurde 1921 dank der Spanier teilweise aufgehoben.
Damals war gesalzener Kabeljau Islands wichtigstes Exportgut, und Spanien drohte, die Einfuhr dieses Produkts zu stoppen, wenn Island nicht spanischen Wein einführe. So wurde das Verbot geändert und Rotwein und Rosé aus Spanien und Portugal zugelassen.
Es dauerte jedoch nicht lange, bis die Menschen die Prohibition unterliefen. Sie schmuggelten Alkohol ins Land und brachten ein beliebtes, selbst gebrautes Getränk namens „Landi“ in Umlauf. Ärzte verschrieben ihren Patienten sogar Alkohol, mit Wein für die Nerven und Cognac für das Herz.
Im Jahr 1935 wurden Spirituosen und alle Weine erlaubt, nicht aber Bier, da man glaubte, dass dieses den gelegentlichen Alkoholkonsum steigern würde.
Mit dem Aufkommen von Städtereisen ins Ausland in den 1970er Jahren wuchs das Interesse an Bier, da die Menschen auf ihren Reisen Pubs und Bars besuchten. Die Öffentlichkeit war auch verärgert über eine gesetzliche Ausnahme für isländische Flughafenbeschäftigte wie Piloten und Stewardessen, die in Duty-free-Shops Bier kaufen und mit nach Hause nehmen durften. Am 1. März 1989 wurde schließlich auf Drängen der Öffentlichkeit das Bier in Island wieder zugelassen. Dieses Datum ist als Tag des Bieres bekannt und wird jedes Jahr mit dem Öffnen eines Bieres oder zweier Biere gefeiert.
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Lies mehr über den Biertag in Island
Brennivin
Foto von Alexander Grebenkov, von Wikimedia Creative Commons. Es wurden keine Bearbeitungen vorgenommen.
Im Jahr 1935 stellte die isländische Regierung Brennivin her, einen klaren, ungesüßten Akvavit-Schnaps, der mit Kümmel gewürzt war, um das Ende der Prohibition zu feiern. Die Flasche zeigte einen weißen Totenkopf auf einem schwarzen Etikett, um die Menschen vor dem hohen Alkoholgehalt zu warnen, was dem Produkt den Spitznamen „Svarti Daudi“ oder „Schwarzer Tod“ einbrachte.
Später wurde der Totenkopf durch einen Umriss von Island ersetzt, aber das schwarze Etikett wurde zu einer der bekanntesten Marken des Landes. Das Getränk gilt als Islands bekanntestes destilliertes Getränk und wird heute von der Brauerei Egill Skallagrimsson hergestellt, die immer noch dasselbe alte Rezept und das schwarze Etikett als Markenzeichen verwendet.
Eine Handvoll anderer Unternehmen stellt das Getränk her, wobei sie das Rezept modernisieren und den Kümmelgeschmack mit Zutaten wie Angelika und Dulse verfeinern.
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Siehe auch: Was ist Brennivin und wie wird es hergestellt?
Isländische Spirituosen
Viele Brennereien im Land stellen Schnaps, Wodka oder Gin her, der von der isländischen Natur inspiriert ist. In jeder Cocktailbar in Reykjavik bekommst du einen Cocktail mit einem alkoholischen Getränk, das mit Zutaten wie Birke, Rhabarber oder Krähenbeeren hergestellt wird. Eine gute Möglichkeit, isländische Spirituosen kennenzulernen, ist diese geführte Bier- und Schnapstour durch Reykjavik.
Wenn du Island besuchst, solltest du auch diese Produkte probieren (denke daran, verantwortungsbewusst zu trinken):
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Wodka Shots mit Opalgeschmack – Das ist Lakritzalkohol. Dieses Getränk basiert auf den beliebten Lakritz-Lutschtabletten. Du kannst auch einen Topas bekommen, der genauso lecker ist.
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Floki Whiskey – Isländischer Whiskey, der nur aus isländischen Zutaten hergestellt wird (einschließlich selbst angebauter Gerste). Bei der 1-stündigen Tour durch die Eimverk-Destillerie erfährst du, wie der Schnaps entsteht!
- Erfahre hier mehr: Der ultimative Guide für isländische Spirituosen und Liköre
Isländisches Craft-Bier
In den letzten Jahren haben die Craft-Biere das Land erobert. Du findest hochwertige isländische Craft-Biere im ATVR-Alkoholladen und in zahlreichen Bars im ganzen Land. Du solltest mindestens eines davon probieren!
In Reykjavik gibt es eine große Auswahl an einheimischen isländischen Bieren und viele Bars, in denen du gleichzeitig den Geschmack und die Kultur genießen kannst.
Zu den einzigartigen Erlebnissen in Island gehören ein Besuch der Kaldi-Brauerei in Nordisland und ein Bierbad im Bjorbödin Bier-Spa.
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Erfahre hier mehr: Die besten Brauereien und Destillerien zum Besuchen in Island
Modernes isländisches Essen
Was essen die Menschen in Island heute? Mit neuen Zeiten kommen neue Technologien und neues Wissen. Die isländische Bevölkerung hat gelernt, die natürliche Umgebung zu nutzen, vor allem die geothermische Energie, mit der Gebäude beheizt werden können. In der Stadt Hveragerdi gibt es einige Gewächshäuser, die mithilfe von Geothermie das ganze Jahr über Gemüse und sogar Obst anbauen können.
Das Reisen ins Ausland brachten viele Ideen ins Land, die in Kombination mit traditionellen Zutaten zu unglaublichen Geschmackserlebnissen in der modernen isländischen Gastronomie führten. In Reykjavik findest du viele multikulturelle Restaurants und eine aufblühende lokale Gastronomieszene. Der Schwerpunkt liegt auf Reinheit, Einfachheit und Frische.
In Reykjavik gibt es zahlreiche Restaurants, Gastropubs, Brasserien, Bistros und Burgerläden, und immer mehr vegane und vegetarische Restaurants. In den letzten Jahren wurden in der ganzen Stadt viele Food Halls eröffnet, in denen man gemeinsam essen kann, und zwar Gerichte von verschiedenen Anbietern an einem Ort.
Wenn du jedoch außerhalb der Stadt unterwegs bist, findest du eher traditionelle Restaurants, die hauptsächlich Fisch und Lammfleisch servieren. Wer wählerisch ist, kann aber immer noch eine Pizzeria oder einen Fastfood-Laden finden.
Wenn du also nach Island reist, dann musst du dir keine Sorgen um den Verzehr von Haien oder Widderhoden machen. Du hast eine große Auswahl und findest bestimmt etwas, das dir schmeckt.
Welche isländischen Gerichte würdest du am liebsten probieren? Oder, wenn du schon einmal da warst, was hältst du von isländischem Essen? Was war dein Favorit? Wir freuen uns auf deine Kommentare.
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