Tauchen und Schnorcheln in Island | Alles, was du wissen musst

Tauchen und Schnorcheln in Island | Alles, was du wissen musst

Verifizierter Experte

 

Hast du schonmal überlegt, in Island zu schnorcheln oder zu tauchen? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, deine Schwimmflossen einzupacken und dich der eisigen Herausforderung zu stellen! Lies weiter und erfahre alles über die wunderschönen und fremdartigen Landschaften, die sich direkt unter der Wasseroberfläche verbergen. 



Ob Sport- oder Schnorcheltaucher – viele erliegen dem Vorurteil, dass Island wohl einiges vermissen lässt: tropisch warmes Wasser, flexible Tauchanzüge und eine entspannte Fahrt, zum Beispiel. Immer wenn ich bei einer Unterhaltung erwähne, dass ich hier tauche, ernte ich besorgte Blicke, als ob ich verrückt sein muss, mich regelmäßig in das eisig kalte Wasser zu begeben.

Aber tatsächlich tue ich seit einem Jahr genau das, denn ich bin Tauch- und Schnorchel-Guide. Und wie viele andere vor mir, war ich total begeistert von den fantastischen Naturwundern, den tief beeindruckenden Erlebnissen und den Abenteuern, die unter der blauen, isländischen Wasseroberfläche warten.

In Island zu schnorcheln oder zu tauchen, ist ein absolut einzigartiges Erlebnis. Ich habe so unglaublich schöne Dinge gesehen, wie man sie sich nicht einmal in seinen Träumen ausmalen kann. Wie oft kommt es schon vor, dass man aus dem Bauch der Erde aufsteigt und von schneebedeckten Feldern, Bergen und einem absolut glatten und klaren Wasserspiegel empfangen wird? Nicht oft genug, finde ich.

An der Silfra-Spalte können Besucher zwischen Schnorcheln, Gerätetauchen und Freitauchen wählen.

Das Land aus Feuer und Eis ist für seine unberechenbaren Wetterbedingungen (das Wetter in Island kann innerhalb von fünf Minuten umschlagen), seine unfassbare Schönheit, die Offenheit seiner Menschen und ihre gleichmütige Haltung gegenüber den Herausforderungen des Landes bekannt. Da überrascht es nicht, dass Island auch im Wasser ganz eigene Anforderungen an Sporttaucher, Schnorcheltaucher und Surfer stellt. Aber das sollte dich nicht abschrecken, denn die Mühe wird mehr als belohnt.

Trockenanzüge gehören hier zum Beispiel zur Grundausstattung. Irgendwann kommt in jedem unserer harten Winter der Punkt, wo ich sogar ein brauche, wenn ich nur in der Stadt unterwegs bin, vom Schnorcheln mal abgesehen. Aber jetzt müssen auch Taucher in der Silfra-Spalte Erfahrung im Tauchen mit einem Trockenanzug haben. Und diese sollte nicht länger als zwei Jahre zurückliegen.. 

Wenn du tauchen gehen willst, aber keine Erfahrung mit einem Trockenanzug hast, dann musst du auf jeden Fall vorher einen Schnellkurs machen, damit du Sicherheit bei der Nutzung eines Trockenanzugs bekommst und die Unterwasserlandschaften ohne Bedenken erkunden kannst.

Für Schnorcheltaucher erklären Guides gerne die Funktionsweise des Anzugs. Wenn man ihn zum ersten Mal anlegt, ist das schon ein Erlebnis für sich. Wundere dich nicht, wenn der Guide die Abdichtung an deinem Handgelenk zuklebt und seltsame Riemen am Hals befestigt. Die Guides sind dafür verantwortlich, dass du trocken bleibst und in diesen Gewässern ist man wirklich lieber auf der sicheren Seite. Ich kann dir versprechen, wenn du erstmal im Wasser bist, vergisst du ganz schnell, dass du so eingeschnürt bist, denn du bist viel zu sehr damit beschäftigt, die überwältigenden Eindrücke aufzunehmen. 


Schnorcheln und tauchen in der Silfra-Spalte

Die Silfra-Spalte gehört zu einem riesigen Netz aus Tunneln und Höhlen im Þingvellir-Nationalpark.Foto aus Tauchen in der Silfra-Spalte & Lavahöhlen Kombipaket

Die erste Frage, die du dir vermutlich stellst, ist, “soll ich in Island tauchen oder schnorcheln?” Schnorcheln kann fast jeder, aber wenn du an einer Tauch-Tour teilnehmen willst, musst du mindestens eine Tauchlizenz der Klasse PADI Open Water Scuba Diver oder etwas Gleichwertiges besitzen. Einige Stellen sind besonders schwierig, so dass man für bestimmte Touren eine höhere Qualifikation und mehr Erfahrung beim Tauchen mit einem Trockenanzug benötigt.

Wenn du in Island tauchen oder schnorcheln willst, solltest du auf jeden Fall bei einem zugelassenen Touranbieter buchen. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass wir nett und hilfsbereit sind und gerne mit den nötigen Zertifikaten helfen. Dazu kommt, dass wir auch die Tauchstellen viel besser kennen als ihr. Wie überall in Island gilt auch in diesem Fall, dass es einfach besser ist, einen Guide dabei zu haben, wenn du die Wildnis erkunden willst. Wir wollen doch nicht, dass die Rettungshubschrauber ausrücken müssen, oder?

Die zweite Frage lautet: “Wohin soll es gehen?” Man kann in Island nicht über diese Aktivitäten sprechen, ohne die berühmteste Tauchstelle, die Silfra-Spalte zu erwähnen. Sie gilt als eine der zehn besten Tauchstellen weltweit und sollte deswegen in keinem Reiseplan fehlen. Silfra ist ungefähr 60 Kilometer von Reykjavík entfernt und liegt in der Schlucht des Mittelatlantischen Rückens im Þingvellir-Nationalpark (Islands größter Park und der einzige, der sich gleichzeitig UNESCO-Weltkulturerbestätte nennen darf.

Þingvellir ist der größte Nationalpark Islands und der einzige, der gleichzeitig eine UNESCO-Weltkulturerbestätte ist.

Hier erstreckt sich die nordatlantische Erdplatte und überschattet den nahen Horizont. Und auf der anderen Seite einer vier Kilometer breiten, moosbedeckten, vulkanischen Ebene erinnert einen die eurasische Erdplatte ständig daran, wie besonders dieser Ort ist. Die tektonischen Platten entfernen sich jedes Jahr circa 2cm voneinander. Dadurch entsteht unter der Erde und auch an der Oberfläche eine permanente Spannung und die Geologie ist ständigen Veränderungen unterworfen. Kleinere Erdbeben kommen etwa alle zehn Jahre vor und formen die Erdoberfläche weiter. Aus kontinentaler Sicht ist es ein Niemandsland, das immer noch im Wachstum ist. Umso besser für die, die das Glück haben, es zu besuchen und mit eigenen Augen zu sehen!

Und als wäre das nicht genug, donnert einen kurzen Spaziergang von der historischen Stätte Alþingi entfernt der Wasserfall Öxarárfoss in die Tiefe. ‘Alþingi’ heißt übrigens ‘das Parlamentsgebäude’ und es ist der Ort, an dem im Jahr 930 n. Chr. Wikingerhäuptlinge zusammenkamen und die wahrscheinlich erste demokratische Institution der Weltgeschichte ins Leben riefen. Die Sprecher nutzten die tektonischen Platten gewissermaßen als Resonanzwand und konnten so Tausende von Zuhörern über neue, gemeinsame Gesetze informieren. Bis 1884 befand sich das isländische Parlament hier. Danach zog es nach Reykjavik um.

Das alles hat natürlich wenig mit dem Schnorcheln zu tun. Ich will nur sagen, dass man sich nur schwer einen anderen Ort vorstellen kann, der einen ähnlich tiefen Einblick in die isländische Kultur gibt wie Silfra, und dass das einer der Punkte ist, die das Tauchen in der Spalte so außergewöhnlich machen.

Die Sichtweite in der Silfra-Spalte kann bis zu 100 Metern betragen.Foto aus Tauchen in der Silfra-Spalte & Lavahöhlen Kombipaket

Die Spalte entstand, als der Druck unter der Erdkruste eine unterirdische Quelle aufriss und sich so die neue Schlucht mit kristallklarem Wasser füllte. Diese sprudelnde Quelle traf dann auf das Wasser, das unterirdisch vom 50km nördlich gelegenen Gletscher Langjökull abfloss (der übrigens auch einen Besuch wert ist!). Dieser Vermischungsprozess hat seit seinem Beginn vor über 12.000 Jahren mehrere Effekte.

Erstens dauert es bis zu 100 Jahre, bis das Wasser von Langjökull zum Anfang der Silfra-Spalte gelangt. In dieser Zeit wird das Wasser gefiltert, sodass es schließlich fast perfekte Sichtverhältnisse und chemische Reinheit erreicht. Und das führt uns direkt zum zweiten Punkt: Das Wasser ist trinkbar, erfrischend und köstlich. Als Guide empfehle ich meinen Gästen immer, es zu probieren, auch wenn ich sie direkt darauf hinweise, nicht zuviel zu trinken, denn der Trockenanzug bewahrt alle kleinen Unfälle, die möglicherweise unterwegs passieren, für später auf.

Und drittens führt dieser stetige Zufluss von Wasser dazu, dass es in der Silfra-Spalte eine sanfte Strömung gibt. Schnorcheltaucher, die nicht sicher sind, ob sie gut genug schwimmen können, brauchen sich keine Sorgen machen, denn dank des Trockenanzugs hat man Auftrieb und die Strömung trägt einen langsam durch die komplette Spalte. Außerdem entfernt die Strömung ganz schnell alle Partikel, die von vorhergehenden Tauch- oder Schnorchel-Touren aufgewirbelt wurden, sodass die exzellente Sichtweite innerhalb kürzester Zeit wiederhergestellt ist.

Die Kathedrale in der Silfra-SpalteFoto aus Tauchen in der Silfra-Spalte & Lavahöhlen Kombipaket

Zu guter Letzt hat das Wasser aufgrund seines Ursprungs im Gletscher eine fast konstante Temperatur von 2°C - 4°C. Das ändert sich auch nicht von einer Jahreszeit zur anderen, aber es kann sein, dass die unterschiedliche Außentemperatur, das Wasser wärmer oder kälter erscheinen lässt. Im Winter zieht man sich schließlich bei eiskalten Temperaturen für den Tauchgang um und da kann es passieren, dass sich das Wasser geradezu angenehm anfühlt. Wie gesagt, das Wetter in Island kann unberechenbar sein.

Über Silfra zu sprechen, ist eine Sache, sie zu erleben eine ganz andere. Ob du schnorchelst oder tauchst, spielt angesichts der unfassbaren Unterwasserlandschaft eigentlich keine Rolle. Auf beiden Touren siehst du den kompletten Graben – vom Big Crack (wo du zwei Kontinente berühren kannst) zur Silfra-Hall (dem breitesten Bereich), der Silfra-Kathedrale (den tiefsten Bereich) und schließlich zu einem herrlichen, natürlichen, flachen Becken, das auch als die wahre Blaue Lagune bezeichnet wird.

Vom ersten Meter an gleiten Schnorcheltaucher mühelos über Höhlen und Felsformationen hinweg und bestaunen dabei die Klarheit und das Leuchten und die fast karibischen Farben um sie herum - Grün, Gelb und beruhigendes Blau - so hast du noch nie geschnorchelt..

Taucher können einen ganz neuen Blickwinkel genießen. Anstatt nach unten in die Spalte zu schauen, blicken sie jetzt nach oben zu dem glitzernden Schlitz zwischen den zwei mächtigen, dunklen Erdplatten. Wenn du dich in der maximalen Tiefe von 18 Metern befindest, ist das ein wahrlich atemberaubender Anblick. Wenn ich es beschreiben müsste, würde ich sagen “ein Tauchgang im Weltraum” oder “träumen mit Atemmaske”.

Das Schnorcheln oder Tauchen in der Silfra-Spalte ist zu jeder Jahreszeit toll. Im Sommer dringen die Strahlen der Mitternachtssonne durch das Wasser, sodass am Boden des Grabens leuchtende Regenbogeneffekte entstehen. Das ist nur deshalb möglich, weil das Gletscherwasser so rein ist, dass es das Licht wie ein Kristall bricht. Im Winter ist das Gebiet schneebedeckt und es gibt nur wenige Tageslichtstunden.

Davon wird das Erlebnis allerdings nicht gemindert, im Gegenteil – in gewisser Weise wird es sogar noch aufregender. Wenn man während der grauen Dämmerung ins Wasser steigt und dann sieht, wie der Morgen langsam die Silfra-Kathedrale erleuchtet, ist das ein unbeschreibliches Gefühl. Da verstummen auch die größten Reisepessimisten und bewundern dankbar die spektakuläre Pracht der Natur. Nichts, und ich meine Nichts, gibt dir so sehr das Gefühl, am Leben zu sein, wie dieses Erlebnis.



Davíðsgjá (Davidsspalte)


Am Ende öffnet sich die Silfra-Spalte zu Islands größtem Süßwassersee Þingvallavatn. Sie ist nur eine von vielen Spalten in einem nicht kartographierten Netz aus Höhlen und Tunneln in der Gegend. Im See selbst befindet sich Davíðsgjá, die Davidsspalte. Mit einer Tiefe von unglaublichen 116 Metern ist sie tiefer und dunkler als Silfra. Ihr zerklüftetes Aussehen macht sie bei vielen Tauchern sehr beliebt.

Du kannst direkt vom Ufer aus ins Wasser gehen. Wenige Meter unter der Wasseroberfläche befindet sich eine Leine. Sie führt dich zu der Spalte, die sich nach sieben Metern öffnet. Zu Beginn des Abstiegs denkst du vielleicht, dass die Sichtweite viel geringer ist als die von Silfra. Aber je tiefer du hinabsteigst, desto weniger Partikel befinden sich im Wasser und es wird glasklar. Als ich zum ersten Mal hier tauchte, kam mir der Vergleich mit einem blauen Grand Canyon in den Kopf.

Wer sich für Wasserlebewesen interessiert, den wird es freuen, dass hier mehr Fische leben (Forellen, vier Arten des Seesaibling) als in der Silfra-Spalte, die fast nur von jungen Fischen als Kinderstube genutzt wird.

Aber auch hier ist es wieder die Unterwasserlandschaft, die die Besucher besonders anzieht. Davíðsgjá ist wilder als Silfra, düsterer, versteckter und weniger einladend. Es ist eine von zahlreichen unvergesslichen Tauchstellen in Island… denke aber daran, dafür dicke Wollsocken anzuziehen! Ich habe es einmal vergessen und nach 70 Minuten war ich mir nicht mehr sicher, ob ich noch Zehen hatte oder nicht. Diesen Insidertipp lege ich dir sehr ans Herz.

Der Tauchplatz Strýtan


Abgesehen von Þingvellir gibt es in Island noch viele andere großartige Tauchplätze. Strýtan ist ein weiteres Beispiel dafür, wie einzigartig das Tauchen in Island ist.

Diese Stelle wurde 1997 von Erlendur Bogason entdeckt, einem Berufs- und Forschungstaucher, der auch heute noch individuelle Touren an Plätzen in der Nähe der Ystavík-Bucht organisiert. Er war auch maßgeblich daran beteiligt, dass Strýtan 2001 als erstes Unterwassergebiet an der Küste Islands zum Naturreservat ernannt wurde. Der Ort beeindruckt mit 55 Meter hohen geothermalen Schloten, die 15 Meter unter der Wasseroberfläche enden. Pro Sekunde strömen über 100 Liter 72°C heißen Wassers aus dem oberen Ende des Schlotes.

Aufgrund der natürlich wärmeren Wassertemperatur gibt es hier, anders als in Silfra, eine reiche Tierwelt mit unzähligen Fischen und Algen. Um hier zu tauchen, musst du mindestens ein Advanced Open Water Scuba Diver-Zertifikat vorweisen, denn die Strömungen können sehr stark werden und du musst eine ordentliche Kontrolle über deinen Auftrieb haben, damit du nicht zu nah an diese Attraktion herangetrieben wirst. Wenn man bedenkt, dass Strýtan der einzige Ort auf der Welt ist, wo man in direkter Nähe zu geothermalen Schloten tauchen kann, da sie sich sonst üblicherweise in einer Wassertiefe von mindestens 2000 Metern befinden, lohnt es sich, diese Qualifikation vor einem Islandurlaub zu erwerben.

Das Wrack El Grillo, „Die Grille“

Für leidenschaftliche Wracktaucher übertrifft der 45 Meter unter der Wasseroberfläche im Fjord Seyðisfjörður liegende britische Öltanker El Grillo mit Sicherheit alle Erwartungen. Er wurde am 10. Februar 1944, während des Zweiten Weltkriegs, von deutschen Kampfflugzeugen versenkt und das Wrack ist ein lebendes Beispiel dafür, dass die Kampfhandlungen gelegentlich die isländische Küste, wenn auch 700 Kilometer von der Hauptstadt Reykjavik entfernt, erreicht haben.

Im Jahr 2002 wurde das letzte Öl aus dem Tanker abgepumpt, sodass er jetzt als sauberer, neuer und spannender Tauchplatz dort liegt. Aufgrund seiner Entfernung und Tiefe muss man aber zwingend eine PADI Advanced Open Water Diver-Lizenz haben und gewillt sein, quer durch’s Land auf die andere Seite der Insel zu reisen. Andererseits geht doch sowieso nichts über eine landschaftlich schöne Fahrt, um sich für einen kleinen Tauchgang in Stimmung zu bringen, oder?

Schnorcheln in Litlaá

Litlaá bedeutet wörtlich aus dem Isländischen übersetzt “Kleiner Fluss”. Die Stelle befindet sich an der Nordküste und da der Fluss mit sieben Metern Wassertiefe sehr flach ist, finden hier nur Schnorchel-Touren statt. Litlaá ist einer der ganz wenigen Orte in Island, wo man in warmem Wasser schnorcheln kann (in der Blau Lagune verstößt das gegen die Hausregeln).

Schau dir das Tour-Video von Erlendur Bogason mit Highlights wie Litlaá und Nesgjá an.

Die geothermale Aktivität unter dem Flussbett wärmt das Wasser auf angenehme 17° und lässt im Vulkansand faszinierende visuelle Effekte entstehen. Wenn du hier gemütlich entlanggleitest, ist das definitiv ein surreales und gleichzeitig entspannendes Erlebnis. Die Möglichkeit, Litlaá zu besuchen, beschränkt sich normalerweise auf mehrtägige Exkursionen, die einige Tourveranstalter in Reykjavik anbieten. Du solltest im Vorfeld unbedingt recherchieren, wie du Litlaá in deinen Urlaub einplanen kannst.

Der Tauchplatz Gardur

Dank seiner Gletscher und zerklüfteten Landschaften hält Island viele reizvolle Gewässer im Landesinneren bereit, aber für unerschrockene Ozeantaucher empfiehlt sich natürlich der Nordatlantik.

Garður, was wörtlich übersetzt "Garten" bedeutet, ist Islands beliebteste Stelle, um im Ozean zu tauchen und befindet sich eine circa einstündige Fahrt in südlicher Richtung von Reykjavik entfernt am Ende der Halbinsel. Der Name kommt daher, dass man als Taucher hier eine vielfältige Pflanzenwelt bewundern kann. Hohe, schwingende Seetangwälder und mehr als 40 Arten von Meeresalgen bereichern seit Jahrtausenden den Speiseplan der Isländer.

Davon abgesehen bieten sie unter Wasser ein farbenprächtiges Spektakel; genauso wie die gelegentlichen Schwaden von Sand und spitzen Korallen. Darüberhinaus beherbergt Garður eine Vielzahl unterschiedlicher Fische und es ist keine Seltenheit, dass man einem Skorpionfisch, einem Seewolf, einem Seeteufel, Nacktkiemern, Krabben und sogar Plattfischen begegnet. Nicht alle Tourveranstalter haben Garður im Programm, also schau unbedingt im Vorfeld nach, wer diese Tour während deines Urlaubs anbietet. Wenn es dann soweit ist, kommst du entweder von der Küste oder du springst vom Landungssteg.

Warum sollte man in Island schnorcheln & tauchen?

Die Liste der Tauch- und Schnorchelplätze hier ist endlos: Kleifarvatn, Bjarnagjá, Nesgjá (das nördliche Äquivalent von Silfra) und sogar die Westfjorde. Jeder davon lohnt eine ausgiebige Erkundungstour. Und dabei ist es wirklich egal, ob du dich für’s Schnorcheln oder für’s Tauchen entscheidest, denn Beides bietet unter Garantie Erfahrungen und Eindrücke, die dich dein Leben lang begleiten werden.

Ich habe schon oft die Überraschung und Begeisterung in den Gesichtern unserer Besucher aus aller Welt gesehen, wenn sie aus dem Wasser kamen. Ich habe immer wieder Sätze gehört wie “Es war gar nicht so kalt!” oder “Wenn man oben bleibt, kann man sich das alles gar nicht vorstellen!”. Und ich habe auch die Nervosität gesehen, die einen überkommt, wenn man zum ersten Mal einen Trockenanzug trägt, oder das leichte Zögern, bevor man ins Wasser steigt. Aber noch viel öfter habe ich gesehen, wie sich Furcht in Mut verwandelt und in Stärke. Das macht das Wasser in Island.

Wer sich gerne mal vom gewohnten Freizeittauchen im Neoprenanzug entfernen und an einer neuen Herausforderung wachsen möchte, für den gibt es keinen besseren Ort als diesen. Und wenn dich all das noch nicht überzeugt, dann sollst du wissen, dass nach fast jeder Tour eine Tasse heiße Schokolade auf dich wartet. Das ist natürlich nicht das Highlight dieses Erlebnisses, aber vielleicht das Sahnehäubchen.

Disclaimer: 

Untenstehend findest du die Vorschriften und Bestimmungen für das Tauchen und Schnorcheln in Island aus 2017. Diese Regeln werden generell von allen Tourveranstaltern eingehalten. Vor deiner Exkursion erhältst du ein Handbuch, das dir einmal Schritt für Schritt den kompletten Prozess eines Schnorchel- oder Tauchgangs in der Silfra-Spalte erklärt – angefangen vom Anlegen des Trockenanzugs bis hin zu Informationen über die Spalte an sich. In dem Handbuch befindet sich auch ein Fragebogen über mögliche Erkrankungen, Verletzungen oder andere Probleme, die Auswirkungen auf deinen Ausflug haben könnten, wie z. B. eine Lungenerkrankung oder eine Überempfindlichkeit gegen Kälte.

Wenn du eine oder mehrere der Fragen mit Ja beantwortest, brauchst du möglicherweise das Okay eines Arztes oder kannst überhaupt nicht teilnehmen. Wenn du Fragen zu deiner Eignung hast, kannst du dich jederzeit direkt an den Tourveranstalter wenden. Bevor es losgeht, musst du noch die Verzichtserklärung im Handbuch unterschreiben. 

 

Tauch-Voraussetzungen

man muss...

  • ein zertifizierter Taucher auf der Ebene von PADI Open Water oder gleichwertig sein
  • in den letzten zwei Jahren vor dem Tourdatum Erfahrung im Drysuit-Tauchen gesammelt haben (mit Nachweis)
  • das Tauchzertifikat vorweisen
  • mindestens 150 cm groß sein und mindestens 45 kg wiegen
  • mindestens 17 Jahre alt sein (Unterschrift des Erziehungsberechtigten erforderlich für Teilnehmer unter 18 Jahren)
  • körperlich fit sein
  • nicht schwanger sein

 

Schnorchel-Voraussetzungen

man muss...

  • mindestens 145 cm groß sein
  • mindestens 45 kg wiegen
  • mindestens 14 Jahre alt sein
  • sich im Wasser wohlfühlen und schwimmen können
  • körperlich fit sein
  • nicht schwanger sein

 

Der Eingang zur 'Silfra Hall', dem breitesten Bereich der Silfra-Spalte.Credit: Wikimedia. Creative Commons. Fotograf: Thomei08

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