10 Dinge, die Isländer am Tourismus in Island nicht ausstehen können

10 Dinge, die Isländer am Tourismus in Island nicht ausstehen können

Verifizierter Experte

Entdecke, wie der Tourismus in Island die lokale Bevölkerung beeinflusst hat. Die Reisenden haben den Isländern zwar viele Vorteile gebracht, aber auch viele Probleme verursacht. Finde heraus, was die Isländer an Touristen nicht mögen und warum sie trotz dieser Probleme so freundlich zu Besuchern sind. Erfahre, was du in Island auf keinen Fall tun solltest.



Island erlebt einen anhaltenden Tourismusboom, der durch den Absturz der isländischen Währung nach dem Bankencrash 2008 ausgelöst wurde; dadurch wurde es für Ausländer plötzlich viel billiger, unser schönes Land zu besuchen.

In erster Linie sehe ich diese Entwicklung in vielerlei Hinsicht positiv! Die Tourismusbranche ist stark gewachsen und es wurden viele Arbeitsplätze geschaffen. Das hilft dem Land aus der Rezession und verschafft der isländischen Bevölkerung große Vorteile. Außerdem gibt es viel mehr Menschen in der Stadt, was Reykjavík und andere Städte um einiges lebendiger macht. Leider hat jede positive Entwicklung auch ihre Schattenseiten.

Selbstverständlich hassen Isländer die Touristen nicht (Island wurde sogar zum weltweit gastfreundlichsten Land gewählt!). Der Tourismus ist in Island aber so rasant angewachsen, dass sich in unserer Gesellschaft ein rapider Wandel vollzogen hat.

Und mit der weiterhin ansteigenden Zahl der Touristen befinden sich auch immer mehr „schlechte Touristen“ unter den vielen „guten Touristen“. Aus irgendeinem Grund fokussieren sich die Menschen ja meist darauf, was schief läuft, anstatt auf die Dinge, die gut laufen. Deshalb sind die Zeitungen gerade voll mit negativen Schlagzeilen.

Hier ist also eine Liste der schlimmsten Dinge, die mit dem Tourismusboom in Island in Zusammenhang gebracht werden. Hoffentlich ist dir nach dem Lesen dieses Artikels klar, was du in Island machen kannst und was besser nicht.

10. Party- und Sextourismus

Island und wohl insbesondere Reykjavík haben den Ruf, ein toller Ort zum Feiern zu sein. Das Nachtleben in Reykjavík ist berüchtigt und wir empfehlen Besuchern auch, dieses ausgiebig zu genießen.

Außerdem ist Island seit vielen Jahren für seine schönen Frauen bekannt, weshalb Männer gern in unser Land kommen, um ihr Glück zu versuchen. Bedenke aber auch, dass Island das Land mit der größten Geschlechtergleichstellung auf der ganzen Welt ist! Diese Gleichstellung bedeutet, dass Frauen stark und unabhängig sind und nicht als „Stück Fleisch“ betrachtet werden wollen. Der Feminismus ist in Island eine starke Bewegung, und die Objektivierung von Frauen ist stark verpönt.

Für einige Islandtouristen auf der Suche nach einem Ort für ausgeflippte Parties, etwa wie auf Ibiza, wo rund um die Uhr laute Musik läuft und die Leute auf den Straßen feiern, scheint diese Kombination aus hübschen Frauen und Hardcore-Nachtleben schwer nachvollziehbar zu sein. Manchmal kommen Ausländer/innen nach Island, um dort ihren Junggesellen- bzw. Junggesellinnenabschied zu feiern, und glauben, es sei normal, tagsüber betrunken auf den Straßen herumzulaufen (was es nicht ist).

Ich habe beispielsweise einmal in einem Café auf ein Essen zum Mitnehmen gewartet (nachts und am Wochenende ist dieses Café eine Kneipe bzw. ein Nachtclub). Das Café war voll mit Leuten aller Altersgruppen (darunter auch Kinder). Plötzlich stürmten ein paar grölende Touristen herein, bestellten Schnaps und machten die Einheimischen auf unverschämte Weise an. Für ein paar Mädchen haben sie sogar Schnaps bestellt. Die Mädchen saßen gerade bei einer Tasse Kaffee und lehnten ab. Als die Touristen nicht von ihnen abließen und weiter mit ihnen reden wollten, war deutlich zu erkennen, dass es ihnen nicht recht war. Schließlich haben sie das Lokal verlassen.

Die Jungs mögen im Grunde ganz anständig gewesen sein, aber sie konnten einfach die Situation nicht einschätzen. In Island ist es genauso wahrscheinlich, dass Frauen Männer anbaggern, wie umgekehrt. Aber mit Charme, Stil und Respekt steigen deine Erfolgschancen erheblich.

Belästige die Leute nicht und verhalte dich nicht respektlos.

Wenn du für deinen Junggesellen- oder Junggesellinnenabschied nach Island kommst, solltest du anstatt einem Saufgelage etwas Lustiges unternehmen oder spannende Ausflüge in die Natur planen. Es gibt eine große Auswahl, z. B. Wildwasserfahrten, Schnorcheln, Gletscherwanderungen oder Schneemobilfahrten.

Diese fehlgeleitete Vorstellung von Island könnte auch mit der entspannten Einstellung der Isländer gegenüber Nacktheit und Sex zusammenhängen. Die Kampagne #FreeTheNipple, die eigentlich für mehr Gleichheit unter den Geschlechtern kämpft, ist ein anschauliches Beispiel dafür.

Es ist ganz sicher nichts dabei, ein paar Bier zu trinken und mit den Einheimischen ein Gespräch zu beginnen, aber wir empfehlen, tagsüber in die Natur und die Kultur des Landes einzutauchen und eher am Abend oder an Wochenenden zu trinken. Und selbstverständlich jeden aufrichtig und mit Respekt zu behandeln!

9. Unachtsames Fahren wegen der Nordlichter

Achte auf die Straße, nicht auf die Nordlichter

Von Ende September bis März können wir eines der schönsten Naturwunder sehen: die Nordlichter. Diese tanzenden (meist) grünen Lichter am Himmel kann man in wolkenlosen Nächten bewundern.

Je weniger Lichtverschmutzung es gibt, desto besser kannst du ihre Schönheit genießen. Wir lieben es, dass Touristen nach Island kommen, um die Polarlichter zu sehen. Wir finden es aber nicht so toll, wenn sie sich beim Autofahren ablenken lassen, um sie zu beobachten. Das kann sowohl für den Fahrer als auch für die anderen Verkehrsteilnehmer gefährlich sein, die auf der gleichen Straße wie sie unterwegs sind. Es ist nicht ungewöhnlich, dass einige Reisende einen Unfall bauen oder versehentlich von der Straße abkommen und ihren Mietwagen und die Umgebung beschädigen.

Wann immer die Lichter intensiv sind, kannst du sie erkennen. Es gibt keinen Grund, während der Fahrt nach ihnen zu suchen und dabei die Verkehrssicherheit und andere Autos zu vernachlässigen. Wenn die Nordlichter da sind, wirst du sie nicht übersehen.

8. Zelten an unpassenden Orten

Zelte nur auf genehmigten Plätzen!

Foto von Pavel Brodsky

Einige Reisende wurden beim Zelten auf Parkplätzen und in Wohngebieten angetroffen. Wie du dir vielleicht vorstellen kannst, ist es in Island illegal, ohne Erlaubnis auf dem Privatgrundstück eines anderen zu campen, und das Gleiche gilt für das Campen innerhalb der Stadtgrenzen außerhalb ausgewiesener Campingplätze.

Campingplätze in Island sind in der Regel günstig (etwa 7,00 bis 11,00 EUR pro Person), manchmal sogar kostenlos. Sie bieten wichtige Dienstleistungen wie Toiletten, Duschen und Kochgelegenheiten. Außerdem gibt es jemanden, der sich um den Platz kümmert und dafür sorgt, dass er sauber gehalten wird.

Zelte nur auf ausgewiesenen Campingplätzen oder stelle sicher, dass du nicht illegal zeltest.

Wer illegal auf öffentlichen Plätzen zeltet, z.B. auf dem Schulgelände von Kindern, hinterlässt die Gegend voller Müll und sogar menschlicher Abfälle. Wenn du zeltest, solltest du dich vergewissern, dass du auf einem der Campingplätze bist, die es überall im Land gibt. Versuche nicht, auf Privatgrundstücken zu zelten. Du willst doch auch nicht, dass irgendwelche Leute in deinem Garten oder vor deinem Büro campen, oder?

7. Reisende, die überall ihre Notdurft verrichten

Reisende sollten die Toiletten benutzen und nicht die Landschaften, wie sie es in jedem anderen Land tun würden.

Das mag wie ein Witz klingen, ist aber leider wahr. In den Medien wurde mehrmals von Leuten berichtet, die aus irgendeinem Grund nicht die öffentlichen Toiletten benutzen und stattdessen ihr Geschäft in der Natur (oder neben Häusern!) verrichten. Danach wird nichts weggeräumt oder wenigstens abgedeckt.

Genauso geht es beim Camping in Gebieten ohne sanitäre Einrichtungen zu. Die Reisebranche ist so rasant gewachsen, dass es möglicherweise noch nicht genügend öffentliche Toiletten gibt. Manche Touristen beschweren sich auch darüber. Die Tourismusindustrie kennt das Problem und arbeitet daran.

Trotzdem: Die Nutzung von Toiletten ist immer kostenlos. Das Nutzen der Einrichtungen, die sie anbieten, ist erwünscht und wird immer geschätzt. Wenn du eine Toilette brauchst, frage einfach höflich bei der nächsten Tankstelle, Bar, beim nächsten Restaurant oder Campingplatz danach.

Nimm dein Häufchen anschließend in einer Plastiktüte mit. 

Wenn du irgendwo entlegen zeltest und es keine Toiletten in der Nähe gibt, pack dein Häufchen in eine Plastiktüte, wie du es bei deinem Hund machst, und wirf sie in den nächsten Mülleimer. Niemand will nach Island kommen, um herumfliegendes Toilettenpapier, Häufchen oder auch Essensreste  zu sehen. Wirf also auch deine Bananenschale in einen Abfalleimer (obwohl sie biologisch abbaubar ist).

Zerstöre diese Landschaften nicht mit deinem Abfall, auch wenn er biologisch abbaubar ist...

Manchmal handeln Menschen in der besten Absicht, verursachen damit aber sogar noch mehr Schaden. Neulich wollte ein Reisender sein Geschäft loswerden und verbrannte anschließend das Papier, mit dem er sich den Hintern abgewischt hatte. Zuvor hatte er gelesen, dass dies der beste Weg sei, das Toilettenpapier zu entsorgen. Leider hatte er sein Geschäft aber in sehr trockenem und empfindlichem Moos erledigt, sodass es zu brennen anfing.

Entzünde niemals ein offenes Feuer in der wilden Natur von Island!

Bei Wind kann sich das Feuer des angezündeten Toilettenpapiers schnell ausbreiten. Eine viel bessere Lösung ist es, immer kleine Beutel dabei zu haben, wenn du mitten in der Natur bist.

Und für kleine (oder große) Geschäfte auf der Straße oder bei Gebäuden gibt es einfach keine Entschuldigung, und wenn du erwischt wirst, zahlst du eine Geldstrafe! (egal, wie viel du getrunken hast oder wie spät es ist!)

6. Nicht duschen vor dem Betreten des Pools

Vor dem Betreten von Pools in Island unbedingt duschen

Öffentliches Schwimmen ist ein wichtiger Teil der isländischen Kultur, und wir nehmen es sehr ernst. Es gibt mehrere öffentliche Schwimmbäder in Reykjavik und anderswo im Land. Diese beheizten Schwimmbäder ziehen das ganze Jahr über viele Isländer an, und jeder ist willkommen.

Eine wichtige Regel ist, dass jeder duschen muss, bevor er ins Schwimmbad geht. Das heißt nicht, dass du im Hotel duschen und dann direkt zum Pool gehen kannst. Jeder muss komplett nackt duschen, wenn er zum Schwimmbad kommt. Ja, das ist richtig. Du musst nackt vor einem Haufen Fremder duschen.

Wir haben sogar einen Bademeister, der dafür sorgt, dass niemand vor dem Duschen ins Wasser geht. Wenn du dir unsicher bist, gibt es Anweisungen, wie du duschen musst und welche Körperteile besondere Aufmerksamkeit verdienen. Du kannst deine eigene Seife mitbringen, aber normalerweise wird sie gestellt.

Wenn Touristen versuchen, in einen Pool zu steigen, ohne zu duschen egal ob aus Versehen oder aus anderen Gründen werden wir uns darüber aufregen. Wenn der Bademeister dich erwischt, wird er dich zur Dusche führen und dafür sorgen, dass du gründlich duschst. Du duschst nackt, aber du musst deine Badekleidung anbehalten, um ins Wasser zu gehen.

5. Neue Hotels, die überall im Zentrum von Reykjavík aus dem Boden sprießen

In Reykjavik gibt es immer mehr Hotels.

Foto von Daniele Buso

Für dieses Problem liegt die Verantwortung weniger beim einzelnen Touristen als vielmehr bei der Stadtplanung und der Stadtverwaltung. Der Zuwachs an Tourismus bedeutet, dass im Zentrum von Reykjavík jede Menge neuer Hotels gebaut werden. Manchmal verdrängen sie sogar alte Gebäude, die vorher zum Charakter der Stadt Reykjavík beitrugen.

Einige Einwohner haben den Eindruck, dass das Stadtzentrum zu einer Hotelburg wird. Wenn es soweit kommt, wird es die ganzen Attraktionen, wegen der die Touristen (und auch Einheimischen) eigentlich in die Stadt kommen, nicht mehr geben. Die Isländer sind auch der Meinung, dass viele Hotels in Reykjavik ohne Rücksicht auf ihre architektonische Schönheit in rasantem Tempo hochgezogen werden. Das ist jedoch kein touristisches Problem, sondern eher eine Frage der Stadtplanung.

4. Kritik an unserem Essen

Das Essen in Island mag für dich eklig sein, aber nicht für die Isländer

Foto von Wikimedia, Creative Commons, bvonthe blanz. Es wurden keine Bearbeitungen vorgenommen

Früher mussten die Menschen in Island ums Überleben kämpfen, denn ohne moderne Annehmlichkeiten war es eine Herausforderung, Nahrung zu finden und sie zu lagern. Sie mussten essen, was sie finden konnten, also aßen sie Haie, Schafsköpfe, Pferde und Papageientaucher, um nur ein paar ungewöhnliche Gerichte zu nennen. Essen war eine Frage des Überlebens, nicht etwas, das sie zum Vergnügen oder aus Neugierde taten.

Auch heute noch lieben wir unser traditionelles isländisches Essen, auch wenn Touristen das vielleicht anders sehen. Kritisiere uns also nicht für das, was wir essen, sondern sei respektvoll gegenüber unserer Kultur. Ein guter Weg, den Respekt eines Isländers zu gewinnen, ist es, einige unserer traditionellen Gerichte zu probieren, wie zum Beispiel fermentierten Hai oder Fohlenfleisch.

3. Steigende Preise in Island

Die Blaue Lagune war einmal kostenlos, jetzt ist sie es nicht mehr!

Mit dem Tourismusboom steigen auch wieder die Lebenshaltungskosten in Island. Die Nachfrage nach Dienstleistungen ist viel höher und die Preise für alles, was Bezug zum Tourismus hat, z. B. Unterkünfte, Touren und Restaurants, steigen. Auch für Bier und Kaffee.

Für Isländer wird es immer teurer, in ihrem eigenen Land zu leben und zu reisen. Wir hoffen, dass wir in Island nicht die gleichen Probleme mit dem Tourismus haben werden, wie es beispielsweise in Venedig oder Barcelona der Fall ist.

2. Naturpass oder Eintrittsgebühren?

Der Seljalandsfoss kann für Besucherinnen und Besucher zur Belastung werden.

Island ist ein kleines Land mit geringer Bevölkerungszahl. Die Natur ist wild und wir wünschen uns, dass das so bleibt. Bisher war der Eintritt in Nationalparks oder für Attraktionen frei. Alles war roh und echt, sodass es außer Schildern und einem kleinen Seil um die Attraktionen herum kaum Sicherheitsmaßnahmen gab. Kleine und enge Feldwege waren normalerweise ausreichend, um zu einem Wasserfall oder einer heißen Quelle zu gelangen.

Mit steigenden Touristenzahlen wird sich dies aber verändern. Island hat nicht die Infrastruktur für Millionen von Touristen jedes Jahr, und daran muss gearbeitet werden.Der Wasserfall Gullfoss und Geysir werden jeden Tag von Tausenden von Leuten besucht. Es wurden also Holzpfade gebaut, um die empfindliche Natur in dem Gebiet zu schützen. Mit ähnlichen Vorkehrungen wurde an vielen anderen Touristenattraktionen begonnen.

Die Wartung dieser Wege und die Pflege der Gebiete kosten selbstverständlich Geld. Deswegen kam die Idee auf, für einige (oder auch alle) touristische Attraktionen einen Naturpass oder Eintrittsgebühren einzuführen. Bisher ist allerdings noch nicht entschieden, wie das am besten funktionieren könnte.

Die Leute sind nicht glücklich darüber, dass sie möglicherweise dafür bezahlen sollen, durch das Land zu reisen. Das war doch bisher immer kostenlos. Jedoch wird dies nur ein kleines Übel sein, wenn dadurch unsere Natur geschützt werden kann.

1. Vandalismus in Island

Off-Road-Fahren schadet der isländischen Natur.Das Schlimmste am Tourismusboom in Island ist der Vandalismus.

Für die meisten Vandalismusvorfälle sind Leute verantwortlich, die es einfach nicht besser wissen. Lies also weiter, damit du Bescheid weißt. Genauso wie du im Great Barrier Reef keine Korallen abbrechen, deinen Namen nicht in die Steine von Stonehenge ritzen, keine Graffiti auf die ägyptischen Pyramiden sprühen oder Blumen in Versailles pflücken würdest, gibt es auch eine Reihe von Dingen, die du in der Natur von Island besser nicht tust.

Isländer sind auf ihre Natur sehr stolz und beschützen sie. Die unberührte Natur ist die größte Attraktion in Island, und Isländer wollen, dass das auch so bleibt. Behandle unsere Natur mit Respekt und wir werden dich respektvoll behandeln! 

Hier sind einige Tipps, die uns helfen, unsere wertvollen Wildnisgebiete zu erhalten.

Bleib in Island auf der Straße.Autofahrten im Gelände sind streng verboten – und mit hohen Geldstrafen belegt. Das Fahren abseits von Wegen schadet der empfindlichen Natur. Es kann Jahrzehnte dauern, bis sich die Umwelt davon erholt, auch wenn es „nur“ Sand ist!

Das isländische Moos ist empfindlich – rupfe es nicht aus! Das isländische Moos ist unglaublich dick und weich. Man ist leicht versucht, sich hineinzulegen. Doch es ist auch unglaublich empfindlich, und es dauert Hunderte von Jahren, bis es nachgewachsen ist. Wer das nicht weiß, wälzt sich vielleicht im Moos, tritt Teile heraus und macht es kaputt oder reißt es ab, um es zu fotografieren! Diese Gelegenheit für ein Foto hat ein Stück der isländischen Landschaft zerstört.

Beschädigtes Moos in Island braucht Jahre, um sich zu erholen.Im neuesten Fall hat eine Touristengruppe das Moos zur Isolierung ihrer Zelte verwendet. Das war im Nationalpark  Thingvellir, der auch UNESCO-Kulturerbe ist. Sie haben hässliche kahle Stellen hinterlassen! 

Nimm deinen Müll mit! Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, oder? Bring einen Plastikbeutel oder kleinen Behälter für deine Zigarettenstummel, Kaugummis, Essensreste, dein Toilettenpapier und auch für dein großes Geschäft mit!

Wirf keine Münzen in Seen oder heiße Quellen! Im Nationalpark Thingvellir gibt es die Schlucht Peningagjá (Geldschlucht). Ihr Boden ist mit Münzen aus der ganzen Welt bedeckt, und nur an diesem Ort ist es akzeptabel, Münzen hineinzuwerfen.

Einige Leute haben Münzen in heiße Quellen im Geysir-Gebiet, in Wasserfälle oder in das Bad von Reykholt geworfen. Das ist im Grunde dasselbe, als würde man Müll in der Natur abladen. Auch wenn andere das tun, ist das keine Entschuldigung für dich, das auch zu tun.

Wirf keine Münzen in die isländischen Wasserstraßen.Baue keine Steinhaufen! Draußen in der Natur gibt es alte, große und sorgfältig aufgeschichtete Steinhaufen. Ursprünglich sollten sie den Wanderern helfen, bei dichtem Nebel den Weg über die Hügel zu finden. Diese alten Steinhaufen sind gut von den kleinen, von Touristen gebauten Steinhaufen zu unterscheiden.

Kleine, in Gruppen stehende Steinhaufen wurden von schlecht informierten Touristen gebaut und zerstören den Boden darunter. Das Foto oben zeigt ein Gebiet, das früher grün war und heute größtenteils braun ist. Die Fläche wurde von Einheimischen aufgeräumt, aber es brauchte nur ein paar Stunden, bis die Steinhaufen plötzlich wieder dort standen. Wenn du einen siehst, solltest du ihn umwerfen, anstatt noch einen daneben zu bauen.

Von Touristen in Island gebaute SteinhaufenGefährde nicht die isländische Natur oder historische Orte um der Kunst willen! Im Jahr 2015 nutzte der Künstler Marco Evaristti den Geysir Strokkur für seine „Kunst“ und warf rote (Frucht-)Farbe in die heiße Quelle.

Die Reaktion der Einheimischen war zwiespältig, aber viele Leute waren wütend deswegen (obwohl natürliche Farbe benutzt wurde, die die Umwelt nicht belastet hat; soweit ich weiß, gab es keine Farbrückstände). Er wurde verhaftet und sollte eine Geldstrafe zahlen, aber er verließ das Land ohne zu bezahlen, was auch viele Einheimische verärgerte.

Reykjavik hat Straßenkunst, füge nicht deine eigene hinzu.Außerdem wurde vor einiger Zeit das Flugzeugwrack in den Sanddünen im Süden Islands mit Graffiti besprüht. Dieses Flugzeugwrack ist zwar nicht Teil der Natur, aber bei den Leuten sehr beliebt, weil es dieser Gegend eine dramatische Stimmung verleiht und großartige Möglichkeiten für Fotos bietet.

Das verlassene Flugzeug auf Solheimasandur IslandEin anderer Künstler, Julian von Bismarck, hat Wörter wie „Krater“ oder „Lava“ in die Landschaft gesprüht und davon Bilder in einer Galerie ausgestellt. Als die Leute die Graffiti sahen, versuchten sie den Übeltäter zu finden. Zufällig besuchte ein Isländer die Ausstellung in einer Galerie in Berlin und der Täter konnte ermittelt werden.

Hoffentlich hast du in diesem Artikel mehr darüber erfahren, wie du die isländische Natur behandeln solltest. Bereite dich auf Island vor, indem du dich über das Land informierst und dich dem Wetter entsprechend kleidest. Wir wollen nicht, dass du dich in der Natur verirrst (und eine der Rettungsmannschaften kommen muss, um dich zu retten).

Wenn du noch mehr Tipps brauchst, was du in Island tun und lassen solltest, lies unsere Artikel über die dümmsten Dinge, die man in Island tun kann, und wie man für Island packt. Und du kannst uns auch gerne Tipps geben, was wir in deinem Heimatland nicht tun sollten!

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