Höhlen in Island
Was für Höhlen gibt es in Island und wo genau findest du diese? Was ist der Unterschied zwischen Eishöhlen und Gletschereishöhlen?
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Island ist reich an Höhlen aller Größen und Formen. Höhlen spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte des Landes, denn viele von ihnen dienten Mensch und Tier in harten Wintern als Schutz. Einige Höhlen werden auch heute noch als Unterstände oder Ställe für Schafe genutzt.
Island liegt auf einem vulkanischen „Hotspot“, und so befinden sich hier Dutzende von Vulkanen, Kratern und heißen Quellen. Fließende Lava erstarrt zunächst an der Oberfläche. Unter der Kruste bilden sich Röhren, wenn darunter heiße und äußerst dünnflüssige Lava weiterhin abfließt. Mit der Zeit bilden sich dann durch fortschreitende Erosion begehbare Lavahöhlen. Weiterhin entstehen durch die vorherrschende Kontinentaldrift kilometerlange Risse im Land und lassen so verborgene Höhlen entstehen. Manchmal findet man heiße Quellen in diesen Rissen bzw. Höhlen (wie bei der Höhle Grjótagjá in Nordisland, deren Wasser allerdings leider inzwischen zu heiß zum Baden ist).
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Höhlenarten in Island (die Risse der Kontinentaldrift mal ausgenommen): Lavahöhlen, Gletscherhöhlen und künstlich angelegte Höhlen. An einem regnerischen Tag in Island empfiehlt es sich daher, entweder schwimmen zu gehen oder eine der vielen Höhlen zu besuchen.
Für alle Höhlenbesichtigungen in Island brauchst du einen Helm, eine Stirnlampe sowie warme und praktische Kleidung. Es stehen verschiedene Höhlen-Erkundungstouren zur Auswahl. Bei allen geführten Touren sind Helm und Stirnlampe inbegriffen.
Nachfolgend findest du Beschreibungen der wunderschönsten und bekanntesten Höhlen in Island.
Gletschereishöhlen in Island
Die beliebtesten Höhlen der Insel sind heutzutage Gletscherhöhlen, also Höhlen aus Eis im Inneren eines Gletschers. Der Unterschied zwischen Gletscherhöhlen und Eishöhlen besteht darin, dass Eishöhlen felsig sind und das ganze Jahr hindurch Eis enthalten, während Gletscherhöhlen aus Gletschereis geformt sind. Wenn du nach Island kommst, willst du wahrscheinlich eine Gletscherhöhle sehen. Umgangssprachlich werden sie jedoch meist Eishöhle genannt. Bis März kannst auch du eine Höhle im Vatnajökull-Gletscher besuchen.
Gletscher sind ständig in Bewegung und schieben sich permanent weiter (im Fachjargon auch surgen genannt), sodass Gletscherhöhlen nie dauerhaft existieren. Die meisten sind instabil und können zusammenbrechen. Daher kann das Betreten sehr gefährlich sein. Die meisten Höhlen entstehen durch Schmelzwasser, das durch einen Gletscher hindurch oder darunter fließt. Auch geothermische Wärme von Vulkanen lässt diese Höhlen unter dem Eis entstehen.
Die meisten bekannten Gletscherhöhlen in Island bilden sich aufgrund der geothermischen Wärme. Ein Beispiel hierfür sind die Kverkfjöll-Gletscherhöhlen im Vatnajökull. In den 1980er-Jahren wurde bei ihnen eine Länge von 2,8 km und eine Tiefe von 525 Metern gemessen!
Wenn du bei deinem Besuch in Island eine Gletscherhöhle besuchen möchtest, musst du eine professionell geführte Tour buchen. Ein Guide weiß genau, wo derzeit Gletscherhöhlen zu finden sind. Sie sind in der Regel schwer zugänglich, liegen abseits der Ringstraße und sind nur mit einem modifizierten Geländewagen zu erreichen. Wie bereits geschrieben, hat man gute Chancen solche Höhlen im Vatnajökull-Gletscher, Europas größtem Gletscher, zu finden.
Die Vatnshellir-Höhle liegt auf der Halbinsel Snæfellsnes und ist nur mit einer geführten Tour erreichbar. Zum Betreten der Höhle gehst du eine Wendeltreppe hinab. Unten angekommen, befindest du dich in einer recht beeindruckenden 200 Meter langen und relativ breiten Höhle mit hoher Decke. Du brauchst warme Kleidung und Handschuhe, denn in der Höhle ist es recht kalt (4-5°C). Die geführte Tour dauert etwa eine Stunde.
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Leiðarendi-Höhle
Foto von Leiðarendi Lavahöhlen-Tour | ab Reykjavik
Unweit von Reykjavík befindet sich die Leidarendi-Höhle. Sie ist eine Lavaröhre im Tvibollahraun-Lavafeld, ganz in der Nähe der Blauen Berge (Bláfjöll), etwa 25 Autominuten von Reykjavík entfernt.
Die Höhle ist für ihre abwechslungsreichen Formationen und farbenfrohen Innenwände bekannt und gilt daher als gutes Beispiel einer isländischen Lavaröhre.
Kennzeichnend für Leiðarendi sind verschiedenste Lavabrocken, die durch Frost oder Erosion von den Wänden und von der Decke gefallen sind. Die Höhlenwände sind durch Lavaströme poliert und mit Stalagmiten, Stalaktiten und anderen faszinierenden Formationen durchsetzt. Im Winter kannst du glänzende natürliche Eisskulpturen in der Höhle bewundern, was diese wie einen Schauplatz aus einer anderen Welt anmutenden lässt.
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Gjábakkahellir-Höhle
Die Höhle Gjábakkahellir gilt als weiteres Beispiel einer isländischen Lavaröhre. Sie belohnt ihre Besucher mit atemberaubenden Anblicken, dank ihrer zahlreichen Lavaformationen und Eisskulpturen. Gjábakkahellir (auch als Helguhellir oder Stelpuhellir („Mädchenhöhle“) bekannt) ist eine Lavaröhre im Thingvellir-Nationalpark und entstand vor etwa 9.000 Jahren.
Thrihnjukagigur-Höhle
Im Krater Thrihnjukagigur östlich der Blauen Berge (Bláfjöll) im Südwesten Islands kannst du eine einzigartige Erfahrung machen, nämlich das Innere eines Vulkans zu erkunden.
Der Vulkan ist seit 4.000 Jahren inaktiv und zeigt keinerlei Anzeichen für neue Aktivität. Daher gilt es als absolut sicher, bis zu seinem Grund herunterzuklettern. Durch die Krateröffnung fährst du hinab in eine riesige, farbenprächtige Magmakammer, die stark an eine Zitadelle erinnert. Dieser Ausflug bietet dir also ein spannendes Abenteuer im Inneren der Erde.
Foto von Vidgelmir Cave Master
Die Höhle Viðgelmir befindet sich nahe des Städtchens Reykholt in Westisland. Sie ist nicht weit von den wundervollen Hraunfossar Lavawasserfällen entfernt, daher bietet es sich an, eine Tagestour in das Gebiet mit einer Höhlenbesichtigung zu kombinieren.
Die Schönheit von Viðgelmir liegt in ihrer Größe und den spektakulären Farben, die sich dem Besucher im Inneren bieten - erst kürzlich durch das neue Lichtsystem zum Vorschein gebracht. Es gibt am nördlichen Ende zwei große Eingänge und die Höhle ist ganze 1.585 Meter lang. An ihrer breitesten Stelle misst sie 15,8 Meter Höhe und 16,5 Meter Breite und ist damit die größte ihrer Art in Island.
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Búri-Höhle
Die Búri-Höhle befindet sich auf der Halbinsel Reykjanes und wurde erst 2005 entdeckt. Die Größe von Búri ist für isländische Verhältnisse beeindruckend: 10 Meter hoch, 10 Meter breit in der größten Kammer und 1 Kilometer lang! Im Innersten gibt es eine 17 Meter tiefe Grube, die aus einem Lavafall entstand und als die tiefste Lavagrube der Welt bezeichnet wird.
Der Eingang ist schmal, aber wenn du erstmal drin bist, befindest du dich in einer riesigen Kammer und kannst die spektakulären Eisskulpturen und Formationen der Höhle bewundern. Die Eisskulpturen sind im Winter natürlich am schönsten, aber es gibt das ganze Jahr über Touren zu dieser Höhle.
Nachdem du über das Eisgefälle der Höhle geklettert bist, gehst du durch einen etwa 700 Meter langen felsigen Tunnel. Danach ist der Boden bis zur Lavagrube fast eben.
Lofthellir-Höhle (Lufthöhle)
Foto von der Tour Cave Lofthellir winter challenge from Akureyri
Lofthellir ist eine Lavahöhle in Nordisland, im Lavafeld des älteren Laxardalshraun.
Die Höhle Lofthellir ist dafür berühmt, einige der größten, abwechslungsreichsten und schönsten Eisskulpturen aller Lavahöhlen Islands und dazu noch spektakuläre Lavaformationen zu beherbergen.
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Maríuhellar-Höhlen (Maria-Höhlen)
Die Maríuhellar sind die von Reykjavík aus nächstgelegenen Höhlen im Naturreservat Heidmörk, etwa 15 Autominuten vom Stadtzentrum entfernt. Es gibt insgesamt drei Mariuhellar-Höhlen. Isländer bringen ihre Kinder gern mit hierher. Die augenfälligste ist die Urriðakotshellir, die unweit der Hauptstraße liegt. Die Höhle ist eine große, offene Lavaröhre auf einem weiten, grasbedeckten Lavafeld. Ein kleines Loch im Inneren gibt den Blick zum Himmel frei.
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