Höhlen in Island

Höhlen in Island

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Die Gletscherhöhlen von Island sind atemberaubend schön.

Was für Höhlen gibt es in Island und wo genau findest du diese?​ Was ist der Unterschied zwischen Eishöhlen und Gletschereishöhlen, und kann man sie das ganze Jahr über besuchen? Lies weiter und erfahre alles, was du über Höhlen in Island wissen musst.

Island ist reich an Höhlen aller Größen und Formen. Höhlen spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte des Landes, denn viele von ihnen dienten Mensch und Tier in harten Wintern als Schutz. Einige Höhlen werden auch heute noch als Unterstände oder Ställe für Schafe genutzt.

Island liegt auf einem vulkanischen „Hotspot“, und so befinden sich hier Dutzende von Vulkanen, Kratern und heißen Quellen. Viele Lavaröhren der Vulkane haben sich in Höhlen verwandelt, einige der Krater haben Risse, die versteckte Höhlen offenbaren, und einige der heißen Quellen befinden sich sogar in Höhlen. Ein Beispiel ist die Grjotagja, die durch eine Liebesszene aus Game of Thrones berühmt wurde, in der man aber leider nicht baden kann.

Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Höhlenarten in Island: Lavahöhlen, Gletscherhöhlen, Eishöhlen und künstlich angelegte Höhlen. An einem regnerischen Tag in Island empfiehlt es sich daher, entweder schwimmen zu gehen oder eine der vielen Höhlen zu besuchen.

Für alle Höhlenbesichtigungen in Island brauchst du einen Helm, eine Stirnlampe sowie warme und praktische Kleidung. Es stehen viele verschiedene Höhlen-Erkundungstouren zur Auswahl. Bei allen geführten Touren sind Helm und Stirnlampe inbegriffen.

Nachfolgend findest du Beschreibungen der schönsten und bekanntesten Höhlen in Island.

Gletscherhöhlen in Island

Island hat im Winter viele Gletscherhöhlen aus blauem Eis

Die beliebtesten Höhlen der Insel sind heutzutage Gletschereishöhlen. Der Unterschied zwischen Gletschereishöhlen und Eishöhlen besteht darin, dass Eishöhlen felsig sind und das ganze Jahr hindurch Eis enthalten, während sich Gletschereishöhlen im Eis eines Gletschers bilden.

Wenn du nach Island kommst, möchtest du vielleicht eine natürliche blaue Gletscherhöhle sehen, aber sie sind normalerweise nur im Winter zugänglich, ca. von Mitte Oktober bis März. Je nach Wetterlage können sie auch etwas später geöffnet werden, und einige Veranstalter bieten Gletscherhöhlentouren erst ab November an.

Der Besuch einer Eishöhle im Sommer ist ein einzigartiges Erlebnis in Island

Foto von: Beste Eishöhlen-Tour im Vatnajökull-Gletscher | Abfahrtsort Jökulsarlon-Gletscherlagune

Gletscherhöhlen werden oft einfach Eishöhlen genannt, aber es gibt auch Eishöhlen, die sich nicht in Gletschern befinden lies also immer die Beschreibung deiner Eishöhlentour, damit du weißt, was dich erwartet.  

Gletscher sind ständig in Bewegung, schieben sich permanent weiter und variieren jedes Jahr in Größe und Form, sodass Gletscherhöhlen nie dauerhaft existieren. Die meisten Gletscherhöhlen entstehen durch Schmelzwasser, das durch einen Gletscher hindurch oder darunter fließt. Auch geothermische Wärme von Vulkanen lässt diese Höhlen unter dem Eis entstehen.

Ein magischer Tunnel führt in eine Eishöhle.

Die meisten bekannten Gletscherhöhlen in Island bilden sich aufgrund der geothermischen Wärme. Ein Beispiel hierfür sind die Kverkfjöll-Gletscherhöhlen im Vatnajökull. In den 1980er-Jahren wurde bei ihnen eine Länge von 2,8 km und eine Tiefe von 525 Metern gemessen!

Wer während seines Island-Aufenthaltes eine Gletscherhöhle besichtigen möchte, wendet sich am besten an einen Guide, der weiß, wo sich die aktuellen Gletscherhöhlen befinden. Sie können schwer zu finden sein und abseits der ausgetretenen Pfade liegen. Am ehesten entdeckt man sie am Vatnajökull-Gletscher, dem größten Gletscher Europas!



Kristallhöhle

Kristallgletscher-Eishöhlen gibt es im Vatnajökull im Südosten Islands.

Die Kristallhöhle ist eine natürliche Gletschereishöhle, die sich seit 2011 jährlich im Gletscher Vatnajökull bildet. Wie bereits erwähnt, variieren die Gletscherhöhlen von Jahr zu Jahr und sind normalerweise nur in der kältesten Zeit des Jahres, d.h. zwischen November und März, zugänglich. Die oben erwähnte neue Höhle ist eine Ausnahme.

Diese Höhle darf nur mit einem Guide betreten werden, denn Gletscherhöhlen sind gefährlich und verändern ständig ihr Aussehen. Bevor du die Höhle betrittst, erhältst du Steigeisen, einen Helm mit Stirnlampe und eventuell sogar einen Eispickel.

Obwohl sich die Größe der Höhle, sowohl in der Höhe als auch in der Breite, jedes Jahr ändert, ist der Blick auf das blaue Eis, das von wunderschönen Mustern aus schwarzem Sand und Luftblasen gesäumt wird, garantiert. 

Diese Gletscher-Eishöhlentour am Vatnajökull führt zur Kristallhöhle, wann immer sie zugänglich ist.

Katla-Eishöhle

Schwarzes und blaues Eis in der Eishöhle Katla in Südisland.

Foto Regína Hrönn Ragnarsdóttir 

Eine weitere natürliche Gletschereishöhle befindet sich in der Nähe des Vulkans Katla. Allerdings ist diese Höhle viel dunkler und besteht überwiegend aus schwarzem Eis, obwohl auch blaues Eis zu sehen ist.

Tatsächlich gibt es hier mehrere kleine Höhlen, die zu einem Labyrinth aus Eis und Wasser werden, das es zu erkunden gilt.



Thrihnjukagigur-Höhle

Im Krater Thrihnjukagigur östlich der Blauen Berge (Bláfjöll) im Südwesten Islands kannst du eine einzigartige Erfahrung machen, nämlich das Innere eines Vulkans zu erkunden.

Der Vulkan ist seit 4.000 Jahren inaktiv und zeigt keinerlei Anzeichen für neue Aktivität. Daher gilt es als absolut sicher, bis zu seinem Grund herunterzuklettern. Der Thríhnjukagígur, der an eine Zitadelle erinnert und in leuchtenden Farben erstrahlt, bietet ein faszinierendes Abenteuer unter der Erde.

Durch die Öffnung des Kraters gelangst du in eine riesige Magmakammer, eines der erstaunlichsten Naturphänomene seiner Art.



Vatnshellir-Höhle

Die Höhle Vatnshellir befindet sich auf der Halbinsel Snaefellsnes

Foto: Regína Hrönn Ragnarsdóttir 

Die Vatnshellir-Höhle liegt auf der Snaefellsnes-Halbinsel und ist nur mit einer geführten Tour erreichbar. Zum Betreten der Höhle gehst du eine Wendeltreppe hinab. Unten angekommen, befindest du dich in einer recht beeindruckenden 200 Meter langen und relativ breiten Höhle mit hoher Decke.

Du brauchst warme Kleidung und Handschuhe, denn in der Höhle ist es recht kalt. Die geführte Tour dauert etwa eine Stunde.



Leidarendi-Höhle

Die Leidarendi-Höhle in Island ist besonders ungewöhnlich.

Foto: Leidarendi Lava Tube | Höhlenabenteuer von Reykjavik aus

Unweit von Reykjavík befindet sich die beliebte Leidarendi-Höhle. Sie ist eine Lavaröhre im Tvibollahraun-Lavafeld, ganz in der Nähe der Blauen Berge (Bláfjöll), etwa 25 Autominuten von Reykjavík entfernt.

Die Höhle ist für ihre abwechslungsreichen Formationen und farbenfrohen Innenwände bekannt und gilt daher als gutes Beispiel einer isländischen Lavaröhre.

Kennzeichnend für Leiðarendi sind verschiedenste Lavabrocken, die durch Frost oder Erosion von den Wänden und von der Decke gefallen sind. Die Höhlenwände sind durch Lavaströme poliert und mit Stalagmiten, Stalaktiten und anderen faszinierenden Formationen durchsetzt. Im Winter kannst du glänzende natürliche Eisskulpturen in der Höhle bewundern, was diese wie einen Schauplatz aus einer anderen Welt anmutenden lässt.

Bei der Durchquerung dieser Höhle muss man ein wenig klettern und kriechen!

Verschiedene Höhlentouren führen dich nach Leidarendi, aber du kannst die Höhle auch auf eigene Faust erkunden, wenn du gute Wanderstiefel, Helme und Stirnlampen hast. Die Helme sind wegen der niedrigen Decke in einigen Teilen der Höhle unbedingt erforderlich. Bitte gehe respektvoll durch die Höhle und hinterlasse nicht deinen Namen an der Decke.



Raufarholshellir-Höhle

Die Raufarhólshellir-Höhle ist eine spektakuläre Höhle zum Erkunden

Foto: 1-stündige Lavatunnel-Höhlentour durch die Raufarholshellir-Lavaröhren

Raufarhólshellir liegt ganz in der Nähe von Reykjavík und ist die viertlängste Lavaröhre des Landes. Die Höhle ist sehr gut begehbar, du musst nicht durch Teile der Höhle kriechen, denn sie ist 10 bis 30 Meter breit und bis zu 10 Meter hoch. 

Der Boden ist allerdings uneben, deshalb solltest du beim Begehen immer vorsichtig sein und auf deine Schritte achten.

Drei Spalten in der Decke, in denen die Höhle eingestürzt ist, lassen viel Licht herein, was die Höhle sehr stimmungsvoll und perfekt für Fotos macht. Im Winter können diese Spalten auch schöne Eis- und Schneeskulpturen hervorbringen.

Du kannst diese Höhle auf einer 1-stündigen Standardtour mit oder ohne Abholung von Reykjavík erkunden oder eine 3-stündige Wanderung unternehmen.



Vídgelmir-Höhle

Farbenfrohes Schauspiel in der Höhle von Vídgelmir in Island

Bild: Familienfreundliche 1,5-stündige Lava-Höhlen-Tour in Vidgelmir

Die Höhle Vidgelmir befindet sich nahe des Städtchens Reykholt in Westisland. Sie ist nicht weit vom Hraunfossar-Wasserfall entfernt, daher bietet es sich an, eine Tagestour in das Gebiet mit einer Höhlenbesichtigung zu kombinieren.

Die Schönheit von Vidgelmir liegt in ihrer Größe und den spektakulären Farben, die sich dem Besucher im Inneren bieten - erst kürzlich durch das neue Lichtsystem zum Vorschein gebracht.

Es gibt am nördlichen Ende zwei große Eingänge und die Höhle ist ganze 1.585 Meter lang. An ihrer breitesten Stelle misst sie 15,8 Meter Höhe und 16,5 Meter Breite und ist damit die größte ihrer Art in Island.



 Lofthellir-Höhle

Lofthellir-Höhle im Winter.

Bild von Regína Hrönn Ragnarsdóttir

Lofthellir ist eine Lavahöhle in Nordisland, im Lavafeld des älteren Laxardalshraun.

Die Höhle Lofthellir ist dafür berühmt, einige der größten, abwechslungsreichsten und schönsten Eisskulpturen aller Lavahöhlen Islands und dazu noch spektakuläre Lavaformationen zu beherbergen.



Búri-Höhle

Die Buri-Höhle ist eine wenig bekannte Höhle in Island.

Foto: Extreme 8-stündige Höhlentour in der Buri-Höhle & Lavagrube mit Transfer von Reykjavik

Die Buri-Höhle befindet sich auf der Halbinsel Reykjanes und wurde erst 2005 entdeckt. Sie erfreute sich schnell großer Beliebtheit, und 2014 wurde der Zugang zur Höhle vorübergehend geschlossen, um die Stätte zu schützen.

Die Größe von Búri ist für isländische Verhältnisse beeindruckend: 10 Meter hoch, 10 Meter breit in der größten Kammer und 1 Kilometer lang! Im Innersten gibt es eine 17 Meter tiefe Grube, die aus einem Lavafall entstand und als die tiefste Lavagrube der Welt bezeichnet wird.

Der Eingang ist schmal, aber wenn du erstmal drin bist, befindest du dich in einer riesigen Kammer und kannst die spektakulären Eisskulpturen und Formationen der Höhle bewundern. Die Eisskulpturen sind im Winter natürlich am schönsten, aber die Höhle war vor ihrer Schließung zu allen Jahreszeiten zugänglich.

Nachdem du über das Eisgefälle der Höhle geklettert bist, gehst du durch einen etwa 700 Meter langen felsigen Tunnel. Danach ist der Boden bis zur Lavagrube fast eben.  

Maríuhellar-Höhlen

Die Maríuhellar im Naturreservat Heidmörk Heidmörk sind die von Reykjavík aus nächstgelegenen Höhlen , etwa 15 Autominuten vom Stadtzentrum entfernt. Es gibt insgesamt drei Mariuhellar-Höhlen. Isländer bringen ihre Kinder gern mit hierher.

Die augenfälligste ist die Urridakotshellir, die unweit der Hauptstraße liegt. Die Höhle ist eine große, offene Lavaröhre auf einem weiten, grasbedeckten Lavafeld. Ein kleines Loch im Inneren gibt den Blick zum Himmel frei.

Gjábakkahellir-Höhle

Die Höhle Gjabakkahellir gilt als weiteres Beispiel einer isländischen Lavaröhre. Sie belohnt ihre Besucher mit atemberaubenden Anblicken, dank ihrer zahlreichen Lavaformationen und Eisskulpturen.

Gjabakkahellir (auch als Helguhellir oder Stelpuhellir („Mädchenhöhle“) bekannt) ist eine Lavaröhre im Thingvellir-Nationalpark und entstand vor etwa 9.000 Jahren.

Du kannst sie auf eigene Faust erkunden, aber du solltest die richtige Ausrüstung mitbringen, d.h. gute Wanderstiefel, warme Kleidung und einen Helm mit Stirnlampe.

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