Der komplette Guide zur Gletscherlagune Jökulsarlon in Island
- Die Lage der Jökulsárlón-Gletscherlagune
- Tierwelt der Jökulsárlón-Gletscherlagune
- Jökulsárlón-Gletscherlagune als Drehort für Filme
- Anfahrt zur Jökulsárlón-Gletscherlagune
- Aktivitäten an der Jökulsárlón-Gletscherlagune
- Unterkünfte an der Jökulsárlón-Gletscherlagune
- Auf was man an der Jökulsárlón-Gletscherlagune achten muss
Hier erfährst du alles, was du wissen musst, um deinen Trip zur Gletscherlagune Jökulsarlon im Südosten Islands zu planen. Diese Eislagune ist aufgrund ihrer atemberaubenden Schönheit zu einer der beliebtesten Attraktionen Islands geworden. Jökulsarlon heißt übersetzt „Gletscherflusslagune“.
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Erfahre mehr über die Gletscher in Island
Jökulsarlon ist eines der Kronjuwelen der isländischen Natur, und der nahe gelegene schwarze Strand trägt den Namen Diamond Beach, da die dort liegenden Eisbrocken wie Diamanten in der Sonne glitzern.
Tausende von Menschen zieht es das ganze Jahr über nach Jökulsarlon, um die frei fließenden Eisberge zu beobachten, die Lagune auf Bootstouren zu erkunden und Robben zu fotografieren.
Eine Unterkunft findest du in Höfn, einer nahe gelegenen Stadt an der Gletscherlagune. Wenn du im Winter kommst, empfehlen wir dir, einen Geländewagen zu mieten, um durch die isländische Landschaft zu fahren. Es gibt auch die Möglichkeit, auf den Gletschern zu wandern, die das Wasser in die Gletscherlagune speisen, eine Gletscherwanderung zu buchen und mehr von der eisigen Seite Islands zu entdecken!
Die Lage der Jökulsárlón-Gletscherlagune
Die Gletscherlagune Jökulsárlón liegt direkt neben dem Vatnajökull, Europas größtem Gletscher. Der Vatnajökull und seine Umgebung bilden Islands größten Nationalpark und den zweitgrößten Nationalpark in Europa – nach dem Yugid Va in Russland.
Es gibt drei Nationalparks in Island, die alle sehr verschieden sind. Jökulsárlón ist Teil des Vatnajökull-Nationalparks, der von Eis, Gletscherzungen, rauem Hochland und Lavalandschaften geprägt ist.
- Erfahre hier mehr über die Gletscher in Island
Die Lagune entsteht auf natürlichem Wege aus dem Wasser, das vom Gletscher abschmilzt; sie wird Jahr für Jahr größer, während große Eisblöcke von dem schrumpfenden Gletscher abbröckeln.
Mit wachsender Größe wird der See immer eindrucksvoller, was allerdings zu Lasten des benachbarten Gletschers geht – hier sind die Auswirkungen der Erderwärmung deutlich sichtbar. Doch das macht die Lagune und die Gletscherzunge umso besonderer: Aufgrund der ständigen Veränderung der isländischen Landschaft sieht der See bei jedem Besuch anders aus – so ist jede Besichtigung einzigartig!
Die Gletscherzunge, die zur Lagune hinunterführt, befindet sich sehr nahe am Meer und die Lagune ist mit dem Ozean verbunden – das Salzwasser hilft ebenfalls dabei, das Gletschereis zu schmelzen.
Die Eisbrocken, die in die Lagune fallen, schmelzen langsam und treiben aufs Meer hinaus; dort bersten die atlantischen Wellen auf sie nieder und spülen sie an den schwarzen Vulkanstrand, der sich am Ufer erstreckt.
Der schwarze Sandabschnitt wird von kompaktem durchscheinendem Eis bedeckt, das Tausende von Jahre alt ist und wie Diamanten in der Sonne glitzert. So kam der Strand zu seinem Spitznamen: Diamond Beach.
Tierwelt der Jökulsárlón-Gletscherlagune
Hier siehst du Robben, die in der Lagune und vor der Küste schwimmen oder sich auf einem der treibenden Eisberge entspannen. Island hat zudem – besonders im Sommer – eine reiche Vogelwelt zu bieten; in dieser Gegend kannst du Küstenseeschwalben und eine Reihe anderer Vögel beobachten.
Papageitaucher dagegen sind in diesem Gebiet seltener; wer von Reykjavík kommt, hat dennoch die Chance, sie zu bewundern – unterwegs am Dyrhólaey-Leuchtturm oder am Reynisfjara-Strand.
Die Fahrt entlang der Südküste zur Jökulsárlón-Lagune ist atemberaubend schön; es lohnt sich also, etwas mehr Zeit für die Hinfahrt einzuplanen.
Jökulsárlón-Gletscherlagune als Drehort für Filme
Island war schon Schauplatz zahlreicher Filme, von denen einige in unserem Artikel Drehorte in Island erwähnt werden. Die eisige Landschaft hat viele Filmemacher inspiriert und im Sommer sind die Dreharbeiten besonders einfach, da relativ warme Temperaturen herrschen, die Umgebung aber dennoch kalt aussieht.
Neben den beiden James Bond-Streifen („Stirb an einem anderen Tag“ und „Im Angesicht des Todes“) und Tomb Raider, die an der eisigen Lagune gefilmt wurden, diente Island auch als Kulisse für „Batman Begins“ and „Interstellar“; diese wurden am nahe gelegenen Svínafellsjökull-Gletscher im Vatnajökull-Nationalpark gedreht.
Außerdem entstanden an der Jökulsárlón-Gletscherlagune eine Reihe von Werbespots und Musikvideos zu Songs wie Holocene von Bon Iver, I’ll show you von Justin Bieber sowie Gerua aus dem Bollywood-Film Dilwali mit Shah Rukh Khan und Kajol.
Anfahrt zur Jökulsárlón-Gletscherlagune
Du kannst entweder selbst zur Lagune fahren oder sie im Rahmen einer Tour besuchen. Von Reykjavík führt eine landschaftlich sehr reizvolle Strecke (ca. 5-6 Stunden) zum Gletschersee (mit den ganzen Stopps, die sich unterwegs empfehlen, dauert es allerdings länger!). Daher unser Tipp: Nimm dir mindestens 2 Tage Zeit, um von Reykjavík zur Lagune und wieder zurück zu fahren.
Die Autofahrt ist alles andere als langweilig: Du passierst wunderschöne Landschaften, u.a. die fantastischen Wasserfälle Seljalandsfoss und Skógafoss, den schwarzen Strand Reynisfjara, den Mýrdalsjökull-Gletscher und den Vulkan Eyjafjallajökull – um nur einige Naturspektakel entlang der Strecke zu nennen.
Da es unterwegs so viel zu erkunden gibt, schlagen wir eine Reihe von Selbstfahrer-Routen vor, z.B. diese 6-tägige Mietwagen-Rundreise / Südküste und Golden Circle im Sommer und eine ähnliche 6-tägige Wintertour, die auch den Besuch einer Eishöhle einschließt.
Wer nicht so viel Zeit hat, kann diese 3-tägige Winterreise wählen, die ebenfalls eine Eishöhlenbesichtigung umfasst, oder wir können einen Mietwagen-Reiseplan auf deine Wünsche zuschneiden. Wenn du deinen Plan selbst erstellen möchtest, helfen wir dir gern dabei, einen guten und preiswerten Mietwagen zu finden.
Die Lagune ist das ganze Jahr über zugänglich, obwohl es in den Wintermonaten etwas vom Wetter abhängt: Bei tobendem Schneesturm wird von einem Besuch abgeraten.
An den meisten Tagen sollte es jedoch keine Probleme geben. Die Straßen entlang der Südküste bleiben in der Regel zu jeder Jahreszeit frei und es herrscht immer reger Verkehr – wenn du also in Schwierigkeiten gerätst, hält normalerweise schnell jemand an und hilft!
Ein Vorzug einer Winterreise ist die Möglichkeit, einen Blick auf die Nordlichter zu erhaschen – lass dich durch das raue Wetter also nicht davon abhalten, dieses Juwel der isländischen Natur zu erkunden! Wer nicht selbst fahren möchte, kann eine Tour zur Lagune buchen, z.B. diese 3-tägige Eishöhlen-Tour mit Gletscherwanderung oder diese 2-tägige Wintertour mit Eishöhlenbesichtigung.
Diese 2-tägige Südküsten-Tour mit Gletscherwanderung ist ebenfalls ganzjährig verfügbar.
Aktivitäten an der Jökulsárlón-Gletscherlagune
In der warmen Jahreszeit werden zwischen April und Oktober Bootstouren auf der Lagune angeboten. Dieselben Boote wurden in Szenen des Films Tomb Raider verwendet (siehe Clip oben), die angeblich in Russland spielen.
In der Hochsaison von Juli bis August stehen bis zu 40 Trips pro Tag auf dem Programm. Du hast die Wahl zwischen einer Amphibien-Bootstour oder einer Zodiac-Bootstour, beide mit festen Abfahrtszeiten. Falls die Touren auf Jökulsárlón ausgebucht sind kannst du eine Zodiac-Tour auf der kleineren Nachbarlagune Fjallsárlón in Betracht ziehen.
Die Bootstouren sind heiß begehrt und manchmal ausgebucht – sichere dir also einen Platz im Voraus! Falls alle Abfahrten schon voll belegt sind, empfiehlt sich diese Kombi-Tour: Gletscherwanderungs- und Bootstour.
Im Winter kannst du von Jökulsárlón aus auf Eishöhlenerkundung gehen und eine natürlich blaue Eishöhle im Vatnajökull-Gletscher besichtigen. Gebildet werden die Eishöhlen durch Schmelzwasser, das unter dem Gletscher fließt und so Tunnel ins Eis gräbt.
Die Höhlen mit ihren verschiedenen Größen und Formen sind alle unterschiedlich, aber es gibt auch eine Gemeinsamkeit: das unglaubliche Blau des Eises.
Die Eishöhlen sind nur zwischen November und März zugänglich, und die Besuche hängen stark vom Wetter ab. Ist es zu warm, können sich die Höhlen mit Wasser füllen, schmelzen oder sogar teilweise einstürzen – betrete eine Eishöhle also nie ohne einen erfahrenen Guide, der die Gegend und die Höhle gut kennt und die Besichtigung als sicher einstuft.
Am zuverlässigsten ist ein Höhlenbesuch daher in den kältesten Wintermonaten (Januar und Februar). Dann präsentiert sich hier ein Winterwunderland, so schön wie kaum irgendwo sonst!
Jökulsárlón ist auch ein sehr beliebter Ort, um Nordlichter zu jagen und diesen zuzuschauen, wie sie am Nachthimmel tanzen; die Lagune dient als atemberaubende Kulisse, wenn sich die Lichter im Wasser und Eis spiegeln.
Die Nordlichter sind das ganze Jahr über da, aber nur im Dunkeln zu sehen; im Sommer – wenn die Sonne nie untergeht – bleiben sie daher unsichtbar. Von September bis Mitte April kannst du sie bei klarem Himmel und Polarlichter-Aktivität beobachten.
Schau dir dieses 5-tägige Winter-Reisepaket an – mit Gletscherlagune, Nordlichter-Jagd, Eishöhle und noch mehr.
Unterkünfte an der Jökulsárlón-Gletscherlagune
In der Gegend um die Gletscherlagune gibt es viele Übernachtungsmöglichkeiten. Die zwei nächstgelegenen Unterkünfte sind das Hali Country Hotel und das Gerði Guesthouse. Beide sind in die Landschaft eingebettet und bieten Zimmer mit Bad.
Ebenfalls in der Nähe – in Freysnes – befindet sich das Hotel Skaftafell; es liegt im atemberaubenden Skaftafell-Naturschutzgebiet. Obwohl es nicht besonders luxuriös ist, lockt es mit seiner fantastischen Lage sehr viele Besucher an.
Das Fosshotel Glacier Lagoon ist ein stylisches 4-Sterne-Hotel für Urlauber mit großzügigerem Budget.
Die Nónhamar Cabins eignen sich sehr gut für Gruppen von höchstens vier Personen, die sich gern selbst verpflegen und mitten in der Natur nächtigen möchten.
Das Vesturhús Guesthouse ist ein angenehmes Mehrbett-Schlafsackquartier für alle, die nicht so viel ausgeben möchten, wie die anderen Unterkünfte verlangen; dasselbe gilt für das HI Hostel Vagnsstaðir, das nur 30km entfernt liegt.
Die Hotels und Hostels in der Nähe der Lagune sind jedoch meist schon früh ausgebucht. Wer dort kein Zimmer mehr ergattert, hat auch die Möglichkeit, in der nahe gelegenen Stadt Höfn zu übernachten. Wenn du planst, die Ringstraße entlangzufahren oder deinen Tag mit einer Fülle von Annehmlichkeiten ausklingen zu lassen, bist du hier bestens aufgehoben.
Höfn bietet viele verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten – für jeden Geldbeutel und jeden Geschmack. Das Hotel Höfn und das Hotel Edda Höfn sind zwei schöne Hotels für Reisende, die etwas mehr Komfort bevorzugen; das HI Hostel Höfn dagegen ist ideal geeignet für Backpacker, die eher auf den Preis schauen.
Wer mehr von Natur umgeben sein möchte, könnte Gefallen an den Lambhús Cottages finden, die prächtige Ausblicke auf den Vatnajökull-Gletscher bieten. Die Cottages erreicht man nach weniger als der Hälfte des Wegs von der Gletscherlagune in die Stadt.
Wenn du dich auf einer Island-Rundreise befindest und die Jökulsárlón-Lagune nur ein Zwischenstopp auf deiner Reise ist, könnte dich zudem dieser Artikel über Unterkünfte in Island interessieren.
Auf was man an der Jökulsárlón-Gletscherlagune achten muss
(Bild von Owen Hunt)
Es gibt eine besonders wichtige Sicherheitsmaßnahme, die du bei einem Besuch der Eislagune beachten solltest. Eigentlich müsste jedem klar sein, dass es nicht sehr schlau ist, in einem See voller riesiger Eisberge zu schwimmen oder diese Eisberge zu erklimmen – aber manche können es einfach nicht lassen!
Einige unterschätzen die isländische Natur und begeben sich in gefährliche Situationen, woraufhin sie dann oft die Hilfe eines isländischen Such- und Rettungsteams in Anspruch nehmen müssen
Versuche also nicht nachzuahmen, was einige Filmfiguren oder Sänger vormachen (z.B. James Bond, Shah Rukh Khan oder Justin Bieber) – sprich im See schwimmen oder auf die Eisberge klettern! Und wir sagen das nicht einfach nur so – die Strömung der Lagune ist sehr stark und kann dich leicht aufs Meer hinaustreiben, wenn du ein zu großes Wagnis eingehst.
Die Lagune ist einige Hundert Meter tief und damit der tiefste See in ganz Island. Was man von den enormen Eisblöcken in der Lagune sieht, sind buchstäblich nur die Spitzen der Eisberge, etwa 90% des Eisbergs befinden sich unter Wasser.
Es kann auch passieren, dass die Eisberge umkippen – wenn das Eis unter der Wasseroberfläche kleiner wird als der Teil, den man darüber sieht (aufgrund von Brüchen oder Schmelzen).
Wenn man auf den Eisberg klettert und das Eis dann umkippt, kann man unter dem Eis eingeklemmt werden und sich in einer lebensbedrohlichen Lage wiederfinden. Das lohnt sich nicht für ein gutes Foto! Pass auf dich auf und genieße diese wundervolle Sehenswürdigkeit in Island!
Hier unsere Liste anderer Dinge, die man in Island nicht tun sollte.
- Hier findest du eine große Auswahl an Jökulsárlón-Touren
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