Isländische Landschaften | Der ultimative Guide
- Islands Vulkanlandschaften
- Islands Gletscherlandschaften
- Islands Landschaften nach Jahreszeiten
- Schutz der isländischen Landschaften
- Islands Landschaften nach Regionen
- Landschaften in Westisland
- Landschaften in Südisland
- Landschaften in Ostisland
- Landschaften in Nordisland
- Landschaften in den Westfjorden
- Landschaften im isländischen Hochland
Wo findet man die schönsten Landschaften in Island? Wie sind die isländischen Landschaften entstanden und wie verändern sie sich? Wie kann man diese außerirdischen Regionen am besten erreichen? Das erfährst du in diesem ultimativen Guide zu den isländischen Landschaften.
Island ist eines der wenigen Länder in der Welt, das keinem anderen gleicht. Seine Landschaften wurden durch jahrtausendelange Vulkantätigkeit, extreme Wetterverhältnisse und das Wirken mächtiger Gletscher geformt und sind ebenso vielfältig wie spektakulär.
Die Insel bietet schwarze Sandstrände, elektrisch-blaue Eiskappen, dramatische Fjorde, Vulkankrater und endlose Lavafelder – und viele davon liegen nur eine kurze Autofahrt voneinander entfernt. Island-Besucher sind oft überwältigt von der abwechslungsreichen Landschaft, die innerhalb weniger Stunden erkundet werden kann – auch wenn man sich in Reykjavík aufhält und von dort Tagestouren unternimmt.
Was die isländische Wildnis so außergewöhnlich und weltweit besonders macht, ist auch ihre Unberührtheit von menschlichen Einflüssen. Die Insel hat nur etwas mehr als 300.000 Einwohner, von denen zwei Drittel in urbanen Gebieten leben, sodass weite Teile der Natur so alt zu sein scheinen wie die Zeit.
Obwohl jede Ecke Islands außerirdische Naturschönheiten präsentiert, muss man sich informieren, um spezielle Naturwunder zu finden. So macht es zum Beispiel wenig Sinn, die Südküste entlangzufahren, um Fjorde zu erkunden, oder in den Westfjorden nach heißen Quellen zu suchen.
Beachte außerdem, dass du für bestimmte Landschaften – z. B. Gletscher oder das zentrale Hochland – Spezial-Touren buchen musst, um sie zu erforschen. Und schließlich sollten alle Besucher wissen, wie man mit der isländischen Natur umgeht, um sie für zukünftige Generationen zu schützen und hohe Strafen zu vermeiden.
Islands Vulkanlandschaften
Island ist wahrhaft ein Land von Eis und Feuer – seine Wildnis wurde von diesen beiden Elementen geformt. Das erste davon war das brodelnde Feuer, das die Insel vor ca. 16 Millionen Jahren inmitten des kalten Nordatlantiks entstehen ließ.
Geologisch gesehen ist Island demnach ein junges Land, das bis heute durch seine anhaltende vulkanische Aktivität gestaltet wird. Der Vulkanismus der Insel resultiert aus ihrer geographischen Lage im Verhältnis zu den Kontinentalplatten: Sie befindet sich direkt über dem Mittelatlantischen Graben, der Nordamerika und Eurasien trennt.
Während sich diese Kluft auseinanderzieht, schwillt Magma an die Oberfläche und wird zur Lava, die die Grundlage der isländischen Landschaften bildet.
Das älteste Gebiet Islands sind die Westfjorde, was erklärt, warum die Berge dort flache Gipfel und steile Wände haben – sie waren am längsten der Verwitterung durch die Elemente ausgesetzt. So erklärt sich auch die fehlende geothermische Aktivität in dieser Region, denn sie wurde aus dem aktiven Bereich des Grabens verdrängt.
Die restlichen Gebiete Islands sind jünger und bieten daher fast überall heiße Quellen, dampfende Schlote und bunte Krater, insbesondere um die kontinentale Kluft herum. Dieser Graben zwischen den tektonischen Platten ist im Thingvellir-Nationalpark sogar an der Oberfläche sichtbar.
Weitere Belege für die Art und Weise, wie Islands Vulkane das Land geformt haben, sind die konischen Vulkane, die dramatischen Bergrücken und die unzähligen Felder mit Lavagestein und schwarzem Sand. Auch wenn sie nur sporadisch ausbrechen – jüngste Beispiele sind der Eyjafjallajökull im Jahr 2010 und der Holuhraun im Jahr 2014 und dann Fagradalsfjall in den Jahren 2021 und 2022 sowie Litli-Hrutur im Jahr 2023 – ist ihre Aktivität auf der Insel allgegenwärtig.
Islands Gletscherlandschaften
Das zweite Element, das die isländische Landschaft ausgiebig geprägt hat, ist das Eis. Aufgrund der Lage der Insel am Rande des Polarkreises wurde sie im Laufe ihrer Millionen Jahre alten Geschichte von unzähligen Gletschern geformt.
Diese riesigen Eiskappen haben Fjorde und Täler ausgeschürft, während sie die Berge hinunterkrochen in Richtung Ufer. Und auch Flüsse, die von den Gletschern herabstürzen, haben das Aussehen der Insel verändert.
Interessanterweise hat sich die Fläche des Landes, die von diesen Naturwundern bedeckt ist, ständig gewandelt; während der letzten Eiszeit war Island vollständig von einer Eisdecke überzogen, die bis zum europäischen Festland reichte. Zu anderen Zeiten hingegen gab es kein dauerhaftes Eis. Aktuell sind etwas mehr als zehn Prozent des Landes mit Gletschern bedeckt.
Diese Gletscher bilden eine fast außerirdische Landschaft; ihre Färbung ist faszinierend und reicht von elektrischem Blau bis hin zu tiefem Grau, das durch die Asche historischer Eruptionen hervorgerufen wurde. Aufgrund ihrer Höhe sind sie auch fantastische Aussichtspunkte, um bei klarem Wetter andere Teile des Landes zu bestaunen.
Und sie bringen einige der berühmtesten Naturphänomene Islands hervor: Eishöhlen und Gletscherlagunen. Die Eishöhlen sind sehr seltene Wunder und nur in den isländischen Wintermonaten zugänglich. Diese ätherischen Räume bieten eine unvergessliche Gelegenheit, die Funktionsweise eines Gletschers von innen heraus zu verstehen.
Die Gletscherlagunen dagegen bilden sich an der Basis der Gletscher, wo sich ihr Schmelzwasser sammelt. Die bemerkenswerteste unter ihnen ist Jökulsárlón, ein ausgedehnter See voller riesiger Eisberge im Südosten Islands.
Viele der isländischen Landschaften werden nicht nur durch die Vulkan- oder die Gletscheraktivitäten geformt, sondern durch beide gemeinsam. Die verheerenden, unvorhersehbaren Überschwemmungen, die durch eine Eruption unter einer Eiskappe verursacht werden, (genannt „Jökulhlaup“) führen zur Bildung der eindringlichen schwarzen Sandflächen im Süden und im Hochland.
Die Geysire im Haukadalur-Tal wiederum entstehen durch das Schmelzwasser des Gletschers Langjökull, das unterirdisch in ein Gebiet mit hoher geothermischer Aktivität gelangt.
Und sogar die winzigen Waldbestände Islands gehen auf die vereinten Kräften von Eis und Feuer zurück. Vor der Besiedlung war das Land hauptsächlich mit Birken bewaldet; die frühen Isländer nutzten die reichlich vorhandenen Bäume, um Häuser zu bauen und Feuer zu machen.
Ein paar Jahrhunderte später erlebte Island eine Periode von intensivem Vulkanismus. Die resultierende Asche kühlte das Land erheblich ab; so entstanden weitere Gletscher, die für noch niedrigere Temperaturen sorgten. Dies verhinderte das Nachwachsen der abgeholzten Wälder und machte Island zu dem relativ kargen Land, das es heute ist.
Die Tatsache, dass viele Gebiete in Island nun wieder aufgeforstet werden, hat auch mit den Gletschern zu tun. Der drohende Klimawandel bedeutet, dass die Eiskappen des Landes vielleicht nur noch einige Jahrzehnte weiterbestehen. Wissenschaftler haben jedoch entdeckt, dass die Pflanzung von Bäumen um sie herum eine Absorption der erwärmten Luft ermöglicht.
Obwohl viele befürchten, dies sei zu wenig und zu spät, gibt es immer noch Hoffnung: Die weltweiten Wiederaufforstungsmaßnahmen könnten dafür sorgen, dass die isländischen Gletscher nur vorübergehend zurückgehen, anstatt für immer zu verschwinden.
Da sich die Eiskappen rasch zurückziehen, versuchen viele Urlauber, sie schnell noch zu erklimmen – denn dies könnte leider die letzte Gelegenheit sein, sie in ihrer ganzen Pracht zu bewundern. Eine Besteigung ist allerdings nur im Rahmen einer organisierten Gletscherwanderung möglich.
Wenn du eine solche Exkursion buchst, erhältst du die notwendige Ausrüstung und wirst von einem erfahrenen, sachkundigen Guide geführt; dieser macht aus einer potenziell gefährlichen Aktivität einen unterhaltsamen, sicheren und informativen Ausflug. Einige dieser Touren schießen auch ein Eisklettervergnügen mit ein.
Die zwischen November und März entstehenden Gletscherhöhlen sind ebenfalls nur im Rahmen einer geführten Tour zugänglich. Wenn du außerhalb dieser Saison reist, bleibt noch die Option, einen Trip zu dem künstlichen Eistunnel zu buchen, der in den Langjökull-Gletscher gehauen wurde.
Islands Landschaften nach Jahreszeiten
Jedes Land der Erde verändert sich durch die Jahreszeiten, doch nur an wenigen Orten spiegeln sich die Jahreszeiten so dramatisch in den Landschaften wider wie in Island.
Islands Winterlandschaften sind dafür bekannt, dass sie in eine strahlende Schneedecke gehüllt sind und ihre wunderbaren Attraktionen mit blauem Eis verziert werden. Islands Sommerlandschaften dagegen offenbaren die Vielfalt des Landes: Einige Gegenden bieten eine farbenfrohe Flora, während andere sich als karg und unwirtlich präsentieren.
Diese dramatischen jahreszeitlichen Kontraste sind auf die Neigung der Erdachse zurückzuführen: Im Sommer ist der Nordpol – und damit Island – der Sonne zugewandt, was für 24 Stunden Tageslicht sorgt. Im Winter neigt sich das Land der Dunkelheit des Weltraums entgegen, und die Sonne kriecht nur für ein paar Stunden am Stück über den Horizont.
Der isländische Winter bietet das unglaubliche Phänomen der Aurora Borealis, das die außerirdischen Landschaften noch ätherischer erscheinen lässt. Die Sichtung der Nordlichter, die am Himmel tanzen, ist überall eine einmalige Erfahrung; doch nur in Island hast du die Möglichkeit, sie von einem dampfenden Tal mit heißen Quellen oder einem Strand mit gespenstischem schwarzen Sand aus zu bewundern.
Sogar die Gletscher des Landes sehen von Jahreszeit zu Jahreszeit sehr unterschiedlich aus. Im Winter sind sie von frischem Eis bedeckt, das in einem lebhaften Blau schimmert; im Sommer dagegen liegt das ältere Eis frei, das von schwarzer Asche durchzogen wird.
Für die meisten Isländer hat das Land nur zwei Jahreszeiten, Sommer und Winter, was an dem raschen Übergang zwischen den beiden extremen Wettersaisons liegt. Bevor du eine Reise nach Island planst, solltest du dir überlegen, ob du die Landschaften in arktischen Farben unter den Nordlichtern oder im endlosen Tageslicht der Mitternachtssonne erkunden möchtest.
Schutz der isländischen Landschaften
Bevor die Vielfalt und Schönheit der isländischen Landschaften nach Regionen veranschaulicht wird, ist es wichtig, einige Regeln für ihren Schutz darzulegen. Dadurch wird nicht nur sichergestellt, dass das Land für kommende Generationen so atemberaubend bleibt, sondern auch dein Portemonnaie geschont. Die Isländer schützen ihre Natur zu Recht sehr gut, und die Strafen für Umweltschädigungen sind horrend.
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Fahre niemals abseits der Straßen: Islands Landschaften haben Jahrtausende gebraucht, um sich zu bilden, und werden nie mehr so aussehen wie jetzt, wenn sie einmal beschädigt sind. Es ist notwendig, immer auf den Straßen zu bleiben. Selbst wenn du durchs isländische Hochland fährst, gibt es markierte Feldwege, die du nicht verlassen darfst. Das gilt für alle Geländeformen, auch für scheinbar unempfindliche, wie z. B. die schwarzen Sandstrände.
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Lass das Moos in Ruhe: Anstatt mit Bäumen sind viele isländische Landschaften mit grün-grauem Moos bedeckt, das jedem Ort einen ätherischen Flair verleiht. Außerdem bindet es den Boden und hilft, Sandverwehungen zu verhindern. Lass das Moos unbedingt in Ruhe, denn es braucht Jahrzehnte, um zu wachsen. Vermeide es, wo immer möglich, auf ihm zu laufen, da es sehr empfindlich ist; und reiße es niemals aus der Lava, auf der es wächst.
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Respektiere Sperrzonen: An vielen Orten gibt es Stellen, die man nicht erkunden darf, was auf Schildern oder Schranken erläutert wird. Respektiere die Hinweise; es geht nicht nur darum, die Natur zu schützen, sondern auch dich!
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Betritt keine Landschaft, für die du nicht trainiert bist: Wie bereits erwähnt, sind Gletscherausflüge nur in Begleitung ausgebildeter Gletscher-Guides möglich. Dasselbe gilt für den Besuch von Lavahöhlen und die Besteigung bestimmter Berge. Selbst gewisse Gebiete, die für jeden zugänglich sind, wie z. B. das Hochland im Sommer, sollten bei fehlender Begleitung nur von Personen mit ausgiebiger Wandererfahrung erkundet werden. Auch dies dient sowohl deinem Schutz als auch dem der Landschaft.
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Nimm nichts mit und lass nichts liegen: Eine weltweite Regel, wo immer du dich in der Natur aufhältst – und die Isländer sind besonders hartnäckig bei ihrer Durchsetzung.
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Geh auf eine Toilette: Es ist bedauerlich, dass dies für Erwachsene wiederholt werden muss, aber unzählige Besucher benutzen die isländische Landschaft als persönliches WC – sogar in der Nähe von Straßen und Stadtgebieten. Um zu vermeiden, dass ein Einheimischer ein Foto von dir macht und auf Facebook teilt, suche dir eine Toilette!
Islands Landschaften nach Regionen
Wie bereits erwähnt, ist Island ein unglaublich vielfältiges Land; wenn Besucher jedoch keine Mietwagenreise oder geführte Pauschalreise auf der Insel planen, wird sich ihr Urlaub wahrscheinlich auf ein oder zwei Regionen beschränken.
Zum Glück sind viele Regionen Mikrokosmen des ganzen Landes und bieten die meisten der Besonderheiten, die Islands Landschaften so beliebt machen. Du könntest dir also nur eine Region zum Erkunden auswählen, ohne viel zu verpassen.
Landschaften in Westisland
Westisland ist der am meisten besuchte Teil des Landes – schließlich liegt dort die Hauptstadt Reykjavík. Zum Glück für Urlauber, die in der Stadt wohnen, präsentiert die Region zahlreiche klassische isländische Landschaften, die alle innerhalb eines Tagesausflugs besichtigt werden können.
Zwei der landschaftlich atemberaubendsten Gegenden sind die beiden Halbinseln Reykjanes und Snaefellsnes. Reykjanes ist der erste Abschnitt des Landes, den die meisten Reisenden zu sehen bekommen – er verbindet den Flughafen Keflavík mit der Hauptstadt. Die Halbinsel bietet die perfekte Einführung in isländisches Gelände; der Mittelatlantische Rücken verläuft hier direkt entlang der Hauptstraße und die Gegend zeichnet sich durch eine Reihe kegelförmiger Vulkane und klaffender Krater aus.
Von diesen Gipfeln bis hin zur Küstenlinie windet sich die Lava, umhüllt von grünem Moos – ein Ergebnis der explosiven Eruptionen, die sich hier seit Jahrhunderten ereignet haben. Obwohl die Landschaften von Reykjanes ziemlich einheitlich erscheinen, entdeckt man bei einer Erkundung der Halbinsel eine Fülle verborgener Wunder, wie z. B. das farbenfrohe Geothermalgebiet Krýsuvík und die brodelnden Schlammtöpfe von Gunnuhver.
Ohne die geothermischen Aktivitäten auf Reykjanes wäre es nicht möglich, die fantastische Blaue Lagune zu betreiben; das lebhafte azurblaue Wasser des Spas bildet einen starken Kontrast zum kargen Gelände in der Umgebung und sorgt für ein noch außerirdischeres Ambiente.
Die Snaefellsnes-Halbinsel wiederum besticht mit ständig wechselnde Landschaften: Nicht umsonst wird sie „Island in Miniatur“ genannt! Sie bietet wirklich alles – markante Berge und geologische Wunder, Sandstrände und zerklüftete Küsten, idyllisches Ackerland und karge Lava sowie Bergschluchten und tosende Wasserfälle.
Die Halbinsel wird vom Snaefellsjökull gekrönt, einem weltberühmten subglazialen Vulkan, der im gleichnamigen Nationalpark liegt.
Auch wenn diese Halbinseln bereits einige der ikonischsten Landschaften in Westisland aufweisen, gibt es noch viele weitere zu erkunden. Wer zum Beispiel die isländischen Fjorde sehen möchte, kann die prächtige Bucht Hvalfjördur umfahren. Die Landschaften, die sich hier im Sommer präsentieren, gehören zu den farbenfrohsten und lebendigsten des Landes – dank einer faszinierenden Flora.
Wer sich für Geothermalgebiete interessiert, kann die höchste fließende Quelle Europas – Deildartunghver – ansteuern; und für Fans von Berglandschaften empfiehlt sich eine Wanderung in den Blauen Bergen, die tolle Blicke auf Reykjavík eröffnen.
Im Südwesten Islands befinden sich außerdem die Landschaften der beliebtesten Sightseeing-Route des Landes – des Golden Circle. Diese Strecke führt zu drei sehenswerten Zielen, von denen jedes eine eigene, einzigartige Kulisse bietet.
Der Thingvellir-Nationalpark liegt – wie bereits erwähnt – zwischen zwei tektonischen Platten; darüber hinaus präsentiert er sich als prachtvolles Wunderland, in dem Wasserwege, Lavafelder und Wälder auf spektakuläre Weise miteinander verflochten sind. Der Wasserfall Gullfoss ergießt sich in eine riesige Schlucht, die sich durch eine malerische Landschaft zieht. Und der Geysir befindet sich im geothermisch aktiven Haukadalur-Tal, wo er von weiteren heißen Quellen umgeben ist.
Landschaften in Südisland
Die Landschaften in Südisland werden meist von Urlaubern erkundet, die die Südküste entlangfahren – entweder im Rahmen einer Tagestour oder auf einer Rundreise um die Insel. Diese Strecke folgt der Ringstraße von Reykjavík im Westen bis Jökulsárlón im Osten und ist ein perfektes Beispiel dafür, wie unterschiedlich und veränderlich die isländischen Landschaften und Aussichten sein können.
Wenn du von der Hauptstadt aus an der Südküste entlangreist, passierst du zunächst die Hügel, die das Reykjadalur-Tal – ein Gebiet voller sprudelnder heißer Quellen und lebhafter Farben – umschließen. Danach präsentiert sich rechts eine Küstenlinie aus vulkanischem Sand mit unzähligen Flüssen und Mündungen; und links kommst du in den Genuss einer fünfstündigen „Dia-Show“, die die Vielfalt der Insel zeigt.
Die Gletscher, die du erspähst und die hohe Berggipfel bedecken, verstecken zwei der berüchtigtsten Vulkane des Landes: Katla und Eyjafjallajökull. Ihre Eruptionen schufen die umliegenden Lava- und Aschefelder und nährten die fruchtbaren Felder in der Umgebung. Und die Flüsse, die sich aus den Gletschern hier ergießen, bilden einige der berühmtesten Wasserfälle des Landes, z. B. den Seljalandsfoss und den Skógafoss.
Je weiter man Richtung Osten vordringt, desto mehr verändern sich die Landschaften der Südküste. Der schwarze Sand, der stellenweise die Küstenlinie säumte, dehnt sich plötzlich ins Landesinnere aus und erweckt den Anschein einer endlosen Mars-Wüste. Noch ein Stück weiter verwandelt sich die Landschaft in ein Feld aus ungewöhnlichen Pseudokratern, die entstehen, wenn Lava über Wasser fließt.
Als Nächstes erblickst du den Vatnajökull-Nationalpark, der atemberaubende Berge, unzählige Wasserfälle und glänzende Gletscherzungen offenbart.
Auch wenn die Südküste Islands – im Gegensatz zu anderen Ufergebieten der Insel – nicht die Möglichkeit bietet, Fjorde zu erkunden, kannst du hier dennoch wunderbare Meereslandschaften bestaunen. Die zerklüfteten Westmänner-Inseln, die wie gebrochene Zähne aus dem Ozean ragen, bieten einen unvergesslichen Anblick; ebenso sehenswert sind die hohen Felsnadeln Reynisdrangar und der gewaltige Felsbogen Dyrholaey.
Einige der Gletscher in Südisland – vor allem der Solheimajökull und der Svínafellsjökull – können im Rahmen organisierter Touren erwandert werden. Der Solheimajökull ist ein Auslassgletscher des drittgrößten Gletschers des Landes (Mýrdalsjökull) und bietet fantastische Ausblicke über die Region. Der Svínafellsjökull dagegen befindet sich im Skaftafell-Naturreservat, dessen Landschaften aus Lava, Wasserläufen und Wäldern sowie mehreren Gletscherzungen, Wasserfällen und Lagunen bestehen.
Landschaften in Ostisland
Die Landschaften im Osten Islands sind weit weniger besucht als die im Westen, Süden und Norden. Der Osten ist der am weitesten von Reykjavík entfernte Teil des Landes und nur mit viel Mühe zu erreichen – entweder nach einer langen Autofahrt oder per Inlandsflug.
Die Landschaften des Ostens gehören jedoch zu den spektakulärsten von ganz Island – ein Eindruck, der sich durch den Mangel an Touristenmassen noch verstärkt!
Der prägendste Teil der Region sind zweifellos die Ostfjorde; hier weichen hoch aufragende Berge tiefen Buchten, und es präsentieren sich herrliche Meereslandschaften. Im Sommer sind die Klippen und Inseln die Heimat unzähliger Seevögel, während im Winter wilde Rentierherden in den Tiefebenen der Region weiden.
Im Landesinneren hat Ostisland noch mehr faszinierende Landschaften von erstaunlicher Vielfalt zu bieten.
Hier gibt es zum Beispiel den größten Wald des Landes: Hallormsstadaskógur. Nirgendwo sonst in Island kann ein so schöner Wald erkundet werden; noch reizvoller wird dieser durch den benachbarten See Lagarfljót. Der größte Teil Ostislands grenzt zudem an den Vatnajökull-Nationalpark, der fantastische Ausblicke auf den größten Gletscher des Landes und die umliegenden Berge eröffnet; einer davon – der Snaefell – ist der höchste freistehende Gipfel des Landes.
Ostisland hat aufgrund seiner Entfernung vom Mittelatlantischen Rücken weniger geothermische Gebiete als viele andere Regionen – aber sie sind dennoch vorhanden. Die Vök-Bäder beispielsweise verwenden das Wasser aus nahe gelegenen heißen Quellen und bieten so einen wunderbaren, erholsamen Ort, um die Landschaften um den Lagarfljót zu bestaunen.
Landschaften in Nordisland
Reisende nach Nordisland sollten einen mehrtägigen Aufenthalt dort planen, um nicht nur die Vielfalt der Landschaft zu sehen, sondern auch ihre Schönheit in Ruhe erkunden zu können. Wie kontrastreich das Gelände hier sein kann, zeigt sich am besten an den Unterschieden zwischen dem Gebiet um den See Mývatn und der Gegend um den Dettifoss-Wasserfall.
Der Mývatn ist geprägt von explodierenden Farben und klarer Schönheit; seine riesigen, stillen Wasserflächen werden von geologischen Wundern wie Basaltsäulen und bizarren Pseudokratern unterbrochen und im Sommer kannst du hier eine blühende Flora und Fauna bestaunen. Infolge von Eruptionen in diesem vulkanisch aktiven Gebiet entstand die Lavafestung Dimmuborgir, und aus vielen heißen Quellen rund um den See steigt Dampf empor.
Der Dettifoss könnte nicht unterschiedlicher von diesem lebendigen Ort sein. Das trübe Gletscherwasser des mächtigsten Wasserfalls in Europa donnert in eine steile Schlucht aus schwarzer Lava, die von kargen Gipfeln umgeben ist. Die Landschaft hier ist so unheimlich und trostlos, dass sie in Filmen wie Prometheus und Noah als Kulisse diente, um die Erde in Zeiten vor der Zivilisation darzustellen.
Dies sind die beiden landschaftlichen Extreme in Nordisland; daneben gibt es allerdings noch viele andere spektakuläre Ziele. Wer sich für geothermische Gebiete interessiert, kann den Bergpass Námaskard ansteuern, wo Fumarolen die Gifte des Erdkerns in großen Säulen gen Himmel spucken. Und wer eine idyllische Postkarten-Landschaft entdecken möchte, sollte die friedliche Trollaskagi-Halbinsel besuchen.
Eine besonders atemberaubende Landschaft, die von vielen Nordisland-Besuchern übersehen wird, ist die Ásbyrgi-Schlucht. Sie entstand vor Jahrtausenden durch eine gewaltige Gletscherflut und weist eine perfekte Hufeisenform sowie bis zu 100 Meter hohe Klippen auf. In ihrem Inneren befindet sich ein fantastischer Birkenwald, der eine oben flache Felsformation namens Eyjan oder „die Insel“ umgibt.
Diese Attraktion ist so schön, dass die Siedler Islands glaubten, es müsse sich dabei um eine göttliche Kreation handeln – und zwar um den Hufabdruck von Ódinns achtbeinigem Pferd Sleipnir.
Besonders spektakulär ist auch die Küstenlinie des isländischen Nordens. Fjorde wie der Eyjafjördur und Buchten wie Skjálfandi sind nicht nur von herrlichen Bergen umgeben und mit malerischen Inseln gespickt, sondern auch reich an Meeresleben, vor allem an Großwalen im Sommer.
Zudem gibt es viele geologische Wunder an der Küste, das berühmteste darunter ist der Hvítserkur. Dieser Felsen in der Form eines Elefanten ist eine schöne bizarre Ergänzung der Meereslandschaft um die Vatnsnes-Halbinsel.
Landschaften in den Westfjorden
Die isländischen Westfjorde sind der älteste Teil des Landes und nur durch eine Landbrücke mit dem Rest der Insel verbunden; daher finden sich hier ganz andere Landschaften.
Der Hauptgrund für diese Unterschiede liegt darin, dass die Westfjorde schon seit Millionen von Jahren nicht mehr durch vulkanische Aktivität geformt werden; aufgrund tektonischer Bewegungen wurde die Region vom Mittelatlantischen Rücken weggeschoben. Die ehemals kegelförmigen Vulkane erodierten zu Bergen mit flachen Gipfelebenen, und Lavafelder wurden von anderen Sedimenten überdeckt.
Die Landschaften der Westfjorde sind in erster Linie für ihre dramatischen Gipfel und majestätischen Fjorde bekannt. Obwohl hier eine Fahrt von Stadt zu Stadt lange dauert (die Straßen sind kurvenreich und die Pässe sind – selbst im Sommer – vereist), gilt eine Reise durch diese Gegend mit ihren prächtigen Aussichten als eine der lohnenswertesten Touren in Island.
Auch wenn die Westfjorde nicht dasselbe Spektrum an Landschaften bieten wie manch andere Region, zeigt sich dennoch eine viel größere Vielfalt, als man anfangs vielleicht denkt. Zu entdecken gibt es hier beispielsweise die steilen, hoch aufragenden Látrabjarg-Klippen mit ihren zahlreichen Vögeln und den wunderschönen rosa Sandstrand von Raudasandur.
Nicht alle Attraktionen liegen an der Küste; es gibt auch einige prachtvolle Landschaften im Landesinneren, vor allem um den herrlichen Wasserfall Dynjandi.
Ebenfalls in den Westfjorden liegt die Hornstrandir-Region, der abgelegenste Teil Islands außerhalb des Hochlandes. Die Landschaften hier sind nur im Sommer zugänglich und nur für diejenigen, die die Entschlossenheit und nötigen Ressourcen haben, um dorthin zu gelangen; doch es lohnt sich – das Gebiet ist atemberaubend! Felder mit Wildblumen, Klippen, die dramatisch über dem aufgewühlten Meer emporragen, verlassene Farmen und eine reiche Tierwelt sorgen hier für spektakuläre Aussichten.
Es gibt nur einen Gletscher in den Westfjorden, den Drangajökull, und dieser ist viel schwerer zu erreichen als viele andere im Süden und Westen des Landes. Er ist nicht so hoch wie andere Eiskappen in Island und der einzige, der dem allgemeinen Rückgang der Gletscher trotzt.
Landschaften im isländischen Hochland
Schließlich gibt es noch die Landschaften im Hochland, der ausgedehntesten Region Islands, zu erkunden. Dieses Gebiet erstreckt sich im Landesinneren; es ist bis auf einige weit auseinanderliegende Bauernhöfe unbewohnt und für seine vielfältigen Ausblicke bekannt. Nirgendwo sonst im Land kann man so deutlich sehen, wie die Kräfte von Eis und Feuer wirken.
Die am meisten besuchten Gegenden des Hochlands befinden sich zwischen dem Geothermalgebiet Landmannalaugar und dem Thórsmörk-Tal. Diese Orte markieren die beiden Endpunkte des Laugavegur-Wanderwegs, der beliebtesten mehrtägigen Trekking-Strecke des Landes.
Landmannlaugar ist sehr repräsentativ für eine Hochlandgegend; das Land hier ist aufgrund der vielen heißen Quellen und Fumarolen unfruchtbar und karg. Dennoch ist es bemerkenswert bunt: Die Rhyolith-Berge wurden durch Elemente, die aus der geothermischen Aktivität resultieren, in ein Farben-Kaleidoskop getaucht; diese bunte Pracht ist an vielen Stellen so raffiniert, dass sie wie handgemalt wirkt.
Thórsmörk dagegen ist weit weniger traditionell für die Region. Das durch drei Gletscher abgeschirmte Tal ist vor den Elementen des Hochlands geschützt und bietet eine schöne Waldlandschaft.
Zwischen diesen beiden Streckenenden liegen viele faszinierende Landschaften, wie z. B. der Álftavatn, ein ruhiger Bergsee, der von Vögeln bewohnt und gezackten Gipfeln gesäumt wird, und die Wüste Maelifellssandur; Letztere ist von eindringlicher Schönheit, vor allem wenn man den zentralen alleinstehenden Berg Stórasúla betrachtet, der sich mit seinem lebendigen Grün vom schwarzen Sand der Umgebung abhebt.
Die Wanderroute führt auch an dem riesigen Lavafeld Laugarhraun vorbei; dieses besteht aus mehreren Schichten geschmolzenen Gesteins, das über Jahrtausende aus alten Eruptionen hervorgegangen ist. Das Feld bildet einen starken Kontrast zu Emstrur, einer viel idyllischeren Region, die für ihre sanften Hügel und fruchtbaren Böden sowie als historisches Weidegebiet für die lokalen Bauern bekannt ist.
Eine weitere besonders interessante Landschaft ist der Fimmvörduháls. Dieses sehr vulkanische Gebiet wurde durch den Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 drastisch verändert und beherbergt die beiden jüngsten Krater des Landes: Magni und Módi.
Bitte beachte: Sofern du kein erfahrener Wanderer bist, der alle notwendigen Vorkehrungen getroffen hat, musst du eine Wandertour buchen, um den Laugavegur-Weg zurückzulegen.
Die Landschaften zwischen Landmannalaugar und Thórsmörk zeigen eine unglaubliche Vielfalt an Natursehenswürdigkeiten; das ist aber bei weitem nicht alles, was das Hochland zu bieten hat. Schließlich deckt die Strecke nur einen winzigen Teil der Region ab. Etwas abseits des Wegs liegen noch andere spektakuläre Orte, wie die längste Vulkanschlucht der Welt Eldgjá und die atemberaubende 25 km lange Kraterreihe Lakagígar.
Die Kjölur-Hochlandstraße durchquert das isländische Hochland von Norden nach Süden und bietet Besuchern, die lieber fahren als wandern, die Möglichkeit, noch viel mehr zu entdecken. Die Landschaften entlang dieser Strecke sind alle faszinierend, insbesondere die surrealen Rhyolith-Berge Kerlingarfjöll und das geothermische Gebiet Hveravellir.
Das nordisländische Hochland hingegen zeichnet sich in erster Linie durch seine Kraterseen und Vulkansysteme aus. Es gibt zwei Kraterseen namens Víti, die beide sehr sehenswert sind.
Der Víti in der Krafla-Vulkanspalte ist am besten bekannt für sein auffallend blaues Wasser und die außerirdisch anmutenden Lavaformationen, die ihn umgeben. Der Víti im Askja dagegen ist berühmt für sein warmes Wasser, das sich sogar zum Schwimmen eignet, und für die umliegenden Sanddünen aus schwarzer Asche.
Zu den anderen Landschaften des nordisländischen Hochlands gehören die karge und dramatische Jökulsárgljúfur-Schlucht – sie ist die Heimat des bereits erwähnten Wasserfalls Dettifoss. An der Spitze dieser Region befindet sich ein weiterer Wasserfall, der Aldeyjarfoss; seine besondere Auffälligkeit sind die schwarzen Basaltsäulen, die ihn umrahmen.
Jede der einzigartigen Landschaften des isländischen Hochlands hier aufzulisten, wäre unmöglich. Die Verschiebung der tektonischen Platten, die Bewegung und das Abschmelzen der Gletscher, die die Region bedecken, und die zahllosen Vulkansysteme, die darunter toben, ließen an allen Ecken unvorstellbar schöne Wunderlandschaften entstehen.
Die Landschaften des isländischen Hochlands wurden – wie die anderer Regionen der Insel – durch die Kräfte von Feuer und Eis geformt. Auch wenn die Insel ihre Eiskappen verliert, werden die schönen isländischen Landschaften, die sie mitgestaltet haben, bei richtiger Behandlung für kommende Generationen erhalten bleiben.
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