Island im Dezember | Der ultimative Guide

Island im Dezember | Der ultimative Guide

Verifizierter Experte

Nordlichter im Dezember über der Gletscherlagune JökulsárlónEntdecke die besten Aktivitäten, die du im Dezember in Island unternehmen kannst. Der Monat zählt zu den besten Zeiten, um Island zu besuchen, denn es herrschen hervorragende Nordlichter-Bedingungen und eine festliche Weihnachtsstimmung. Erfahre mehr über das Wetter, die besten Ausflugsziele, unterhaltsame Aktivitäten und darüber, welche Touren du unternehmen kannst. All das und noch viel mehr findest du in unserem ultimativen Guide für einen Besuch in Island im Dezember.

Der Dezember zählt zu den kältesten und dunkelsten Monaten in Island. Der Schnee stapelt sich im ganzen Land und die Sonne scheint nur vier bis fünf Stunden am Tag. Diese Beschreibung mag vielleicht etwas düster erscheinen, aber die festliche Stimmung, die sich  zur Weihnachtszeit in Island ausbreitet, bekämpft jeden saisonalen Blues!

Die meisten bekannten Sehenswürdigkeiten und viele Touren sind im Dezember noch besuchbar bzw. buchbar, und einige Aktivitäten wie Eishöhlenerkundungen und Nordlichterjagden erreichen in diesem Monat sogar ihren Höhepunkt. Entdecke die besten Touren in Island im Dezember sowie die Top-Wintertouren und -pakete für deinen Komfort. Wenn du lieber selbst fährst, informiere dich über die besten Mietwagenreisen in Island im Winter!

Verschneite Kulisse am Stadtteich von Reykjavik im Dezember

In dem kalten Winterklima verwandeln Schnee und Eis die Insel in etwas Neues, etwas Himmlisches. Allerdings solltest du ein paar Dinge beachten, um einen möglichst sicheren Urlaub zu verbringen. Lies weiter, um alles zu erfahren, was du über Island im Dezember wissen musst!



Dezember-Feiertage in Island

Silvester in Reykjavik

Weihnachten in Island

Als vorwiegend lutherisches Land hat Island einzigartige und wunderbare Weihnachtstraditionen hervorgebracht. Dezember gilt daher als zweitbeste Zeit des Jahres für einen Islandbesuch – dank des Ausbruchs der Weihnachtsfreuden!

Auf Isländisch heißt der Feiertag „Jól“, was an die altenglische Bezeichnung yule erinnert. Weihnachten in Island ist ein Fest des Lichts, da die Tage nach der Wintersonnenwende wieder länger werden. „Gleðileg jól!“ hallt durch die Straßen von Reykjavík – ein herzlicher Gruß an die Passanten!

Heller und verschneiter Tag im Botanischen Garten von Reykjavik.

Island konvertierte im Jahr 1000 n. Chr. – bei einer Sitzung des Althingi – formell zum Christentum. Doch heidnische Bräuche blieben weiterhin bestehen – sie standen allerdings unter Strafe, wenn sie „im Verborgenen praktiziert wurden“. Bis heute interessieren sich viele für die altnordischen Götter und Ásatrú, die altnordische Religion, macht etwa 1% der religiösen Bevölkerung aus. 

Die Weihnachtsfeierlichkeiten in Island finden im Advent statt und verbinden Lutherismus und Heidentum. Die Festivitäten beginnen offiziell am vierten Sonntag vor Heiligabend, wenn die Weihnachtsbäume im ganzen Land erstrahlen.

In Reykjavik wird der große Osloer Weihnachtsbaum (ja, er kommt aus Norwegen) auf dem öffentlichen Platz Austurvöllur („östliches Feld“) erleuchtet, um den Beginn der Weihnachtszeit einzuläuten – ein Event, das sich großer Beliebtheit erfreut!

Schneebedeckte Aussicht auf die Südküste Islands im Dezember

Wenn Weihnachten näher rückt, siehst du vielleicht einige der Weihnachtsgesellen in der Stadt umherlaufen, die die Kinder gleichermaßen erfreuen und erschrecken. In Island gibt es keinen fröhlichen Weihnachtsmann, der mit Hilfe seiner Rentiere Geschenke austeilt. Stattdessen haben wir die Yule Lads! 13 Brüder, die von den Bergen in die Städte und Dörfer reisen, um den Kindern Geschenke in die Schuhe zu stecken, die auf der Fensterbank platziert sind.

Der erste Weihnachtsgeselle kommt am 11. Dezember, und danach kommen sie alle in die Städte, einer nach dem anderen, Tag für Tag. Wenn Heiligabend vor der Tür steht, haben die isländischen Kinder bereits 13 kleine Geschenke in ihrem Schuh! Wer sich jedoch schlecht benimmt, bekommt nur eine mickrige Kartoffel.

Die Yule Lads verhalten sich nicht immer vorbildlich, denn sie sind ziemlich hinterhältig und schelmisch. Jeder von ihnen trägt einen Namen, der seiner Persönlichkeit entspricht: Der „Türzuschläger“ ist sehr frech und laut. Der „Skyr-Gierschlund“ tut nichts lieber, als Skyr zu essen und zögert nicht, ihn zu stehlen, wenn er richtig hungrig ist. Der „Türschnüffler“ hat eine große Nase und einen ausgeprägten Geruchssinn, den er nutzt, um Laufabraud („Blätterbrot“) aufzuspüren, eine Art frittiertes Brot, das üblicherweise an Weihnachten gegessen wird.

Gryla- und Leppaludi-Figuren in AkureyriFotoquelle: Wikimedia Creative Commons, von Andrii Gladii.

Zu den anderen Weihnachtsgesellen gehören der „Löffellecker“, der „Topfschaber“, der „Essnapflecker“, der „Kerzenschnorrer“ und der kleine „Knirps“. Bevor die Yule Lads im frühen 20. Jahrhundert modernisiert wurden, waren die Brüder eher Trolle, über die Eltern ihren Kindern Gruselgeschichten erzählten, wenn sie nicht brav waren. Heute gelten die Yule Lads als viel wohlwollender und man kann sie sogar manchmal in weihnachtsmannähnlicher rot-weißer Kleidung in der Innenstadt von Reykjavik entdecken.

Ihre Mutter Gryla wurde jedoch nicht im selben Maße erneuert wie ihre Söhne. Sie ist ein furchterregender Troll, der seine Familie mit eiserner Faust beherrscht, zusammen mit ihrem trotteligen Ehemann Leppaludi. Gryla ist definitiv die Böseste in der Familie – sie steigt jedes Jahr zu Weihnachten aus den Bergen herab, um unartige Kinder (und möglicherweise auch Erwachsene) zu entführen und zu verspeisen. Auf dem Bild oben siehst du die Figuren von Gryla und Leppaludi in Akureyri

Gryla hat eine riesige schwarze Katze, die Yule-Katze (oder „Jólakötturinn“), die ebenfalls Kinder verzehrt – aber nur die, die zu Weihnachten keine neuen Kleider bekommen! So können sich die Kinder nicht beschweren, wenn sie unter dem Weihnachtsbaum „langweilige“ Stoffgeschenke finden, wie Socken oder Hemden. Unten siehst du eine große, beleuchtete Statue der Weihnachtskatze, die jedes Jahr in der Weihnachtszeit auf dem Laekjartorg-Platz im Stadtzentrum von Reykjavik steht.

Weihnachtskatze

Islands Lokale servieren im Dezember äußerst beliebte „Weihnachtsbuffets“, die Familien und Kollegenrunden anlocken. Die Geschäfte bleiben oft vom 15. bis 23. Dezember bis 22 Uhr geöffnet. Und auch in den Bars finden Weihnachtskonzerte und -aufführungen statt.

Denk daran, dass manche Geschäfte und Restaurants in der Weihnachtszeit geschlossen sein können oder eingeschränkte Öffnungszeiten haben; Ähnliches gilt für Touren, die in dieser Zeit teilweise gar nicht oder nur begrenzt verfügbar sind. Das betrifft vor allem den 24., 25. und 26. Dezember sowie den 31. Dezember und den 1. Januar. An Heiligabend veranstalten die Isländer das größte Weihnachtsfest: Sie tauschen traditionell nach dem Abendessen Geschenke aus, das offiziell mit dem Läuten der Kirchenglocken um genau 18 Uhr beginnt.

Wer die Weihnachtszeit außerhalb der Hauptstadtregion genießen möchte, kann zum Obyggdasetrid, dem Wildniszentrum, fahren. Dort werden den ganzen Dezember über „Nostalgia of Christmas“-Erlebnisse angeboten, bei denen du etwas über die Geschichte des Festes in Island erfährst und dabei hausgemachte isländische Weihnachtsgerichte genießen kannst. 



Silvester in Island

Auch Silvester in Island ist ein großes Ereignis. In Reykjavik ist es wohl die lebhafteste und aufregendste Nacht des Jahres.

Zum Jahreswechsel gehen Tausende und Abertausende auf die Straße, um das größte Feuerwerk in Island zu bestaunen. Einheimische kaufen Feuerwerkskörper in großen Mengen bei der isländischen „Search and Rescue“-Gruppe (um diese zu finanzieren!) und zünden sie so ziemlich überall, wo sie wollen – den ganzen Abend über und bis in die Nacht hinein. 



Wintersonnenwende in Island

Der Imagine Peace Tower auf der Insel Videy

Foto: Imagine Peace Tower Tour

Neben Weihnachten und Silvester könnte auch die Wintersonnenwende in der Dunkelheit des Dezembers für Island-Urlauber interessant sein. Jedes Jahr zur Wintersonnenwende (21. Dezember) wird der Imagine Peace Tower auf der Insel Videy erleuchtet (bis zum 31. Dezember). Du kannst eine Fähre zur Insel nehmen, um diese Zeremonie zu verfolgen.

Der festliche Akt wird manchmal auch von Yoko Ono besucht, die diesen Tower zur Erinnerung an John Lennon ins Leben gerufen hat. Auf der Basis des Turms steht in 24 Sprachen „Frieden“ geschrieben, und die Lichtsäule kann in klaren Nächten bis zu vier Kilometer in den Himmel emporragen. Das Licht ist sogar vom Stadtzentrum von Reykjavik aus – über die Faxafloi-Bucht – zu sehen.

Die besten Aktivitäten in Island im Dezember

Nordlichter über dem verschneiten Myvatn-See in IslandAuch wenn es draußen kalt ist und viele Straßen gesperrt sind, gibt es in Island im Dezember noch jede Menge zu tun.

Aktivitäten in Reykjavik im Dezember

In der Weihnachtszeit im Dezember gibt es in Reykjavik jede Menge zu erleben. Außerdem finden noch viele Touren statt, sodass du innerhalb und außerhalb der Stadt noch viel unternehmen kannst.

Weihnachten in Reykjavik

Weihnachten in Reykjavik ist einer der größten Höhepunkte im Dezember in Island. Um deinen Urlaub optimal zu nutzen, kannst du dich auf der Website von Visit Reykjavik über die Öffnungszeiten der verschiedenen Geschäfte, Restaurants und anderen Einrichtungen in Island ab November informieren.

Der Hellisgerdi-Park in Hafnarfjördur ist ein wunderschöner Ort, den man zu Weihnachten besuchen kann.Um ganz in die Weihnachtsstimmung einzutauchen, solltest du in die Stadt Hafnarfjördur fahren, die im Großraum Reykjavik liegt. Diese Siedlung ist eng mit der Folklore und den Traditionen Islands verbunden, und die Bewohner geben ihr Bestes: Das hippe Stadtzentrum verwandelt sich während der Weihnachtszeit in ein märchenhaftes Weihnachtsdorf. 

Eine traditionelle isländische Torfkirche im WinterFoto von Regína Hrönn Ragnarsdóttir

Der vielleicht beste Ort, um die Weihnachtsstimmung zu erleben, ist jedoch das Freilichtmuseum Arbaejarsafn am Rande von Reykjavik.

In der Gegend findest du auch isländische Torfhäuser und Kirchen aus dem 19. und 20. Jahrhundert, in denen gezeigt wird, wie Isländer mit unterschiedlichstem wirtschaftlichem Hintergrund früher feierten. Weihnachten war schon immer ein wichtiger Feiertag in Island, und bei den Festivitäten in Hafnarfjödur lernst du die Traditionen des Landes kennen –  und kannst dazu eine Tasse heißen Kakao genießen! 

Außerdem gibt es in Hafnarfjöður einen bezaubernden Geschenkeladen, der Weihnachtsleckereien und -konfekt verkauft, und du kannst sehen, wie in einem Stall Talgkerzen hergestellt werden. Letztere eignen sich hervorragend als Geschenk, da sie den ganzen Winter über Licht spenden – aber Achtung: Sie werden auch gern vom Yule Lad „Kerzenschnorrer“ geklaut! Und wenn dich der Hunger überkommt, kannst du die Haupt-Weihnachtsspeisen probieren: geräuchertes Lamm (hangikjötund Laubbrot (laufabrauð), eine Art frittiertes Brot, das seinen Namen von den elaborierten Blattmustern hat (nicht weil es aus Blättern gemacht ist!). 



Der Weihnachtsladen ist voller Süßwaren und die Verkäuferinnen präsentieren sich in traditionellen Trachten.Foto von Regína Hrönn Ragnarsdóttir

Es gibt Museumsführungen um 13:00 Uhr und einen Weihnachtsgottesdienst in der Torfkirche um 14:00 Uhr. Die isländischen Weihnachtsgesellen kommen von 14:00 bis 16:00 Uhr, um die Gäste zu unterhalten. Um 15:00 Uhr findet auf dem Platz des rekonstruierten Ortes ein Tanzfest statt.

Tickets für das Museum können vor Ort oder durch den Kauf einer Visit Reykjavík City Card erworben werden; Letztere verschafft dir Zugang zu Museen und Galerien in der ganzen Hauptstadt. Das Museum bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, die gute Atmosphäre Islands im Dezember zu genießen.

Wenn du dich für einen tieferen Einblick in die isländische Kultur und die Märchen interessierst, kannst du dich in einem Wollworkshop daran versuchen, dein eigenes Monster zu erschaffen. Wolle ist seit der Besiedlung ein wichtiger Bestandteil der isländischen Kultur, und nachdem du die unheimlichen Landschaften Islands gesehen hast, wird es dir an monströser Inspiration nicht mangeln.

Silvester in Reykjavik

Feuerwerk über Reykjavik an Silvester vom Perlan auf dem Oskjuhlid aus gesehenEines der größten Ereignisse in der Silvesternacht ist das Feuerwerk, das in der Hauptstadt gezündet wird. Die beliebtesten Orte sind die Hallgrimskirkja-Kirche und Perlan.

Der beste Aussichtspunkt ist zweifelsohne die Hallgrimskirkja, die ikonische Kirche, die die Stadt überragt. Doch egal, wo du dich in der Stadt aufhältst, du wirst auf jeden Fall eine tolle Show erleben. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, solltest du schon im Vorfeld Schutzbrillen in der Stadt kaufen.

Außerdem findet in Reykjavik in der Silvesternacht ein 10-Kilometer-Lauf statt. Die Veranstaltung ist bei den Einheimischen sehr beliebt, und die Teilnehmer verkleiden sich oft, um Preise zu gewinnen. Start und Ziel des Laufs ist die Konzerthalle Harpa.

Nach dem Lauf (oder vor dem Feiern) kannst du das berühmte Nachtleben von Reykjavik genießen!



Eishöhlenerkundungen im Dezember

Westliche Eishöhle in Island

Die Festivitäten sind jedoch nicht der einzige Grund, im Dezember nach Island zu reisen. Es gibt viele tolle Aktivitäten, die noch angeboten werden, und Eishöhlenerkundungen zählen zu den bekanntesten und spektakulärsten darunter.

Wasser, das unter den Gletschern fließt, gräbt Tunnel ins Eis und ermöglicht es den Besuchern, die fantastische Welt im Inneren einer Eiskappe zu erkunden. Der Dezember ist eine tolle Zeit, um mehr über diese Naturphänomene zu erfahren, sofern das Wetter es zulässt.



Die Östliche Eishöhle

Islands Eishöhlen sind einzigartige Ausflugsziele und Eishöhlen-Touren zählen zu den beliebtesten Aktivitäten für Island-Urlauber. Allerdings sind die Höhlen natürliche Gebilde, die sich nicht immer nach den Wünschen der Reisenden richten. Nach starken Regenfällen beispielsweise sind sie oft überflutet, was ihre strukturelle Stabilität beeinträchtigen kann; in diesen Fällen finden Touren nur dann statt, wenn keine Gefahr für die Sicherheit besteht.

Angesichts der Risiken, die mit dem Betreten einer instabilen Eishöhle verbunden sind, können die Eishöhlen nur mit erfahrenen Gletscher-Guides – im Rahmen von offiziellen Touren – erkundet werden.

Der Vatnajökull, Europas größter Gletscher, ist ein beliebtes Ziel für Winterabenteuer und bietet unglaubliche Möglichkeiten zur Eishöhlenerkundung. Die Höhepunkte dieser Saison sind die Westliche und die Östliche Eishöhle, die unterschiedliche Erlebnisse bieten – beginnend an der Gletscherlagune Jökulsarlon.

Diese Eishöhlen sind zweifellos die besten, die Island derzeit zu bieten hat. Ihr kristallblaues Eis und ihre atemberaubenden Formationen machen sie zu perfekten Kulissen für wunderschöne Fotos. Um dorthin zu gelangen, muss man mit einem Monstertruck über den Gletscher fahren!

Der Zugang zur Westlichen und Östlichen Eishöhle hängt von den Tagesbedingungen ab, sodass man immer die beste Option für ein unvergessliches Erlebnis besucht.

Die Westliche Eishöhle bietet abgelegene, kristallblaue Schönheit und ein exklusives Abenteuer, während die Östliche Eishöhle größer und zugänglicher ist, mit ebenso atemberaubenden Formationen.

Buche deine Vatnajökull-Eishöhlen-Tour frühzeitig, da die Plätze schnell vergeben sind. Egal, welche Höhle du besuchst, ein atemberaubendes Eishöhlenerkundungsabenteuer ist dir garantiert!

Als Alternative bietet sich ein Besuch des Skaftafell-Naturreservats an, wo man im Winter auf leuchtend blauen Gletschern leichte Wanderungen unternehmen kann. Wenn du in Vik übernachtest, kannst du eine Eishöhlenerkundung und eine Gletscherwanderung am Katla-Vulkan ausprobieren, die einen Transfer von der Stadt aus beinhalten. Diese Abenteuer versprechen eine unvergessliche Reise in die eisigen Landschaften Islands.



Nordlichter in Island im Dezember

Die Nordlichter über Budir auf der Halbinsel Snaefellsnes

In den Wochen um die Wintersonnenwende scheint die Sonne gerade mal vier Stunden pro Tag – so bleibt während der restlichen 20 Stunden Dunkelheit jede Menge Gelegenheit, die Nordlichter zu jagen. Es gibt zwei Voraussetzungen, die für eine perfekte Sicht gegeben sein müssen: hohe Sonnenaktivität und minimale Bewölkung.

Du kannst beides anhand der Polarlichtvorhersage auf der Website des Icelandic Meteorological Office überprüfen. Wenn diese beiden Bedingungen erfüllt sind, stehen die Chancen gut, die Aurora zu entdecken.



Die Nordlichter über einem See in Island.

Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, die Nordlichter in Island zu bewundern. Erstens kannst du in Reykjavik bleiben und versuchen, sie von den dunkelsten Plätzen – wie dem Leuchtturm Grotta oder dem Klambratun-Park – aus zu erspähen. Wenn die Lichter besonders stark ausgeprägt sind, kannst du sie trotz Lichtverschmutzung auch von einer schwach beleuchteten Straße oder vom Hotelfenster aus sehen.

Alternativ kannst du auch Nordlichter-Hotels buchen, die bereits an guten Orten für Aurora-Borealis-Sichtungen liegen. Das Hauptproblem bei dieser Methode ist jedoch, dass die Lichtverschmutzung die Intensität der Aurora einschränkt und dass man sich nicht so leicht von einer Wolkendecke wegbewegen kann wie im Auto.



Die Aurora über dem Grotta-Leuchtturm in Reykjavik.

Als zweite Option kannst du einen Wagen in Reykjavik mieten (oder dein eigenes Auto) nehmen und die Nordlichter auf eigene Faust jagen – unter Zuhilfenahme der Polarlichtvorhersage, um die besten Gebiete ausfindig zu machen. Wenn du ein Auto mietest, vermeidest du die Lichtverschmutzung der Stadt und kannst selbst aufs Land hinaus fahren. Das Beste daran ist, dass du so vielleicht Aussichtspunkte findest, die sonst niemand ansteuert.

Diese Variante eignet sich natürlich nur für sehr sichere Fahrer, die die vorgesehenen Routen gut kennen und somit gefährliche Situationen vermeiden können.

Eine Nordlichtersichtung steht auf der Wunschliste der meisten Reisenden.

Die letzte Option schließlich ist die bequemste und zuverlässigste: Nimm an einer Nordlichter-Tour teil. Diese Ausflüge werden von erfahrenen Guides geleitet, die bestens vertraut sind mit den Straßen Islands und deren Zustand und die auch die Polarlichter in- und auswendig kennen – und wissen, wo sie zu finden sind. Sie können dir das Phänomen erklären, alle Fragen zum Thema Aurora beantworten und dir gleichzeitig bei den Kameraeinstellungen helfen. 

Und wenn die Tour aufgrund ungünstiger Bedingungen abgesagt wird oder die Vorhersage falsch war und die Lichter nicht erschienen sind, kannst du die Tour kostenlos wiederholen, bis du die Aurora siehst! 

Viele Nordlichter-Touren sind sehr preiswert, wie z. B. diese Nordlichter-Tour mit Audio-Guide, die in zehn Sprachen angeboten wird. Sie bringt dich in einem großen Bus zu den bekanntesten Aurora-Aussichtspunkten.

Wer ein persönlicheres Erlebnis vorzieht, hat die Möglichkeit, zwischen vielen privaten Tour-Optionen zu wählen. Einige dieser Trips werden in Superjeeps zurückgelegt, wie diese Tour mit einem professionellen Fotografen. Auf diesen Touren gelangst du an Orte, die mit größeren Bussen nicht erreichbar sind – so gehst du sicher, dass es an den Stopps keine Menschenmassen gibt. Als weitere Alternative kannst du auch eine Nordlichter-Bootsfahrt ab Reykjavík unternehmen.

Lavahöhlen-Erkundung im Dezember

Die Lofthellir-Höhle ist ein wunderbarer Ort, den du im Dezember erkunden kannst.

Foto von Regína Hrönn Ragnarsdóttir 

Lavahöhlen kannst du das ganze Jahr über besichtigen, aber im Winter sind diese Exkursionen wegen der Eisskulpturen, die sich in den Höhlen bilden, etwas ganz Besonderes. Da Lavagestein sehr porös ist, gefriert das Wasser, das durch die Höhlen sickert, zu Stalaktiten und Stalagmiten.

Die drei am besten zugänglichen Höhlen sind die Leidarendi-Höhle auf der Halbinsel Reykjanes, die Vidgelmir-Höhle im Lavafeld Hallmundarhraun und die Raufarholshellir-Höhle bei Hveragerdi.

Die Besichtigung des Raufarholshellir-Lavatunnels ist ein magisches Erlebnis, denn du betrittst eine wunderschöne, verborgene Welt unter der Erde. Dort kannst du den Weg entlanggehen, der entstand, als die Lava eines Ausbruchs vor 5200 Jahren durch das Gebiet floss.



Leidarendi ist eine Lavahöhle auf der Halbinsel Reykjanes in Island.

Foto: Leidarendi-Höhle auf der Reykjanes-Halbinsel | Halbtages-Tour ab Reykjavik

Wer Angst vor engen Räumen hat, sollte die familienfreundliche Vidgelmir-Höhlentour oder die geführte Raufarholshellir-Höhlentour unternehmen. Die Eingänge zu beiden Höhlen sind riesig und führen über Stufen zu Holzstegen. Die Wege sind gut beleuchtet und die Höhe der Höhlen sorgt dafür, dass du nicht einmal in die Hocke gehen musst, um sie zu durchqueren.

Lavahöhlen-Erkundungen sind keine besonders gefährliche Aktivität, aber die richtige Ausrüstung (vor allem Taschenlampe, Helm und Steigeisen) und ein erfahrener Guide sind unerlässlich.

Schnorcheln in Island im Dezember

Schnorcheln ist im Dezember in Island möglichWie die Lavahöhlen-Erkundung ist auch das Schnorcheln das ganze Jahr über möglich, aber im Winter ist es besonders einzigartig. Die beliebteste Stelle dafür ist die Silfra-Spalte im Thingvellir-Nationalpark.

Die Silfra-Spalte befindet sich zwischen der nordamerikanischen und der eurasischen tektonischen Platte. Das Schmelzwasser des Gletschers Langjökull füllt den Wasserstand auf, während die tektonischen Platten auseinanderdriften.

Durch den Filterungsprozess, den das Wasser auf seinem Weg durch die Lavafelder durchläuft, ist das Wasser kristallklar und unglaublich sauber. Es hat eine konstante Temperatur von zwei Grad unter der Erde, sodass es nicht gefriert, bis es den See Thingvallavatn erreicht.



Silfra-Spalte unter den Nordlichtern im Dezember in Island

Diese Bedingungen sorgen für ein außergewöhnliches Schnorchelrevier. Besucher staunen über die riesigen, kathedralenartigen Räume und das leuchtend blaue Wasser. Im Winter wird der Charme des Ortes noch verstärkt. Wie viele Menschen können von sich behaupten, mitten im Winter in Island geschwommen zu sein? 

Während deines Tauchgangs halten dich Drysuits trocken, während dicke Unteranzüge die Kälte abhalten. Neoprenhauben und Handschuhe lassen zwar das Wasser eindringen, aber es erwärmt sich schnell. Deine Guides sind professionelle Tauchausbilder mit viel Erfahrung in kaltem Wasser und stellen dir die passende Ausrüstung zur Verfügung.

Schnorcheln ist in Island das ganze Jahr über möglich

Foto von Schnorchel-Tour in Silfra

Natürlich ist keine Aktivität ohne Risiken, und das Schnorcheln in der Silfra-Spalte ist keine Ausnahme. Um an einer Silfra-Tauch- oder Schnorcheltour teilzunehmen, musst du über 16 Jahre alt sein, mindestens 50 Kilogramm wiegen und 1,50 Meter groß sein.  

Whale Watching in Island im Dezember

Ein Buckelwal in der Faxafloi-Bucht. Whale-Watching ist eine beliebte Aktivität im Dezember in Island.

Foto: Whale-Watching-Tour in Reykjavik

Eine Walbeobachtung im Dezember ist ein unvergessliches Erlebnis. Zwar sind die größeren Bartenwale, die im Sommer nach Island kommen, um sich zu ernähren, größtenteils in den Süden zu ihren Paarungsgründen abgewandert (obwohl es immer wieder Nachzügler gibt, die das ganze Jahr über bleiben), aber es lassen sich immer noch einige andere Wale beobachten.

Der beste Ort für Winter-Whale-Watching-Touren in Island ist die Faxafloi-Bucht in Reykjavik. Die Touren zur Walbeobachtung in Reykjavik im Dezember starten – wie im restlichen Jahr – vom Alten Hafen und dauern zwischen zwei und drei Stunden.

Die häufigste Art ist der Weißschnauzendelphin. Diese akrobatischen Tiere ziehen in Scharen umher und zeigen Verhaltensweisen wie Brüllen und Bugreiten. Vielleicht entdeckst du auch den schwer fassbaren Schweinswal und sogar eine Gruppe großer Orcas.



Ein Orca, der im Dezember vor der Halbinsel Snaefellsnes in Island fotografiert wurde

Bild von Tómas Freyr Kristjánsson Whale Watching in Grundarfjördur.

Wenn du im Norden Islands unterwegs bist, ist eine 2-stündige Bootsfahrt zur Walbeobachtung und Hochseefischerei – die von Hauganes, einem Fischerdorf nördlich von Akureyri aus, startet – eine großartige Möglichkeit, Wale zu beobachten. Dies ist eine fantastische Chance, die maritimen Wurzeln Islands unter Anleitung eines lokalen Experten kennenzulernen und die Walpopulation im Fjord zu beobachten.

 

Gletschertouren in Island im Dezember

Gletscherwanderungen in Island sind natürlich auch eine gute Wahl im Dezember. Der Solheimajökull-Gletscher und der Skaftafellsjökull-Gletscher sind zu dieser Jahreszeit relativ leicht zu erwandern.

Ersterer liegt an der Südküste zwischen dem Skogafoss-Wasserfall und Vik und du kannst eine Solheimajökull-Gletscherwanderung als Tagestour unternehmen. Einige dieser Touren beinhalten auch Eisklettern für ein zusätzliches Abenteuer. 



Die dramatische Landschaft auf dem Skaftafellsjökull im Dezember in Island

Foto: Atemberaubende 4-stündige Superjeep-Tour & 3-stündige Gletscherwanderung am Falljökull / Skaftafell

Der Gletscher Skaftafellsjökull liegt auf der anderen Seite der Südküste im Skaftafell-Naturreservat. Die Aussicht von diesem Gletscher ist spektakulär.

Im Dezember finden die meisten Touren in diesem Gebiet vor Ort statt, wie z.B. diese Skaftafell-Gletscherwanderung (mittlerer Schwierigkeitsgrad), sodass du deine Gruppe im Park triffst. Es gibt auch 2-Tages- und 3-Tages-Pakete, die geführte Gletscherwanderungen und Touren zu nahe gelegenen Sehenswürdigkeiten wie der Gletscherlagune Jökulsarlon oder dem Seljalandsfoss-Wasserfall beinhalten.

Gletscherwanderungen lohnen sich schon allein wegen der Aussicht, aber sie bieten noch viel mehr als das. Sie kitzeln deinen Abenteuersinn und werden sicher von erfahrenen Gletscher-Guides geführt, die dir alles über die Entstehung der Eiskappen erklären können.

Schneemobil-Touren in Island im Dezember

Schneemobilfahren auf dem Gletscher Langjökull ist eines der besten Dinge, die man im Dezember in Island tun kannFoto: Schneemobil-Tour auf dem Langjökull

Du kannst auch eine Schneemobil-Tour unternehmen. Es gibt eine Schneemobil-Tagestour von Reykjavik zum Langjökull-Gletscher, die einen Trip über den Goldenen Kreis beinhaltet. Oder du lässt dich vom Gullfoss-Wasserfall zu einem 1-stündigen Schneemobil-Abenteuer abholen.

Dieses aufregende Erlebnis dauert in der Regel eine Stunde, in der du frei über den frischen Schnee saust. Der Tour-Veranstalter stellt alles zur Verfügung, was du brauchst, um unterwegs warm und sicher zu bleiben; denk aber daran, auch angemessene Winterkleidung unter der Ausrüstung zu tragen und einen gültigen Führerschein mitzubringen, falls du das Schneemobil selbst fahren willst.

Am Langjökull-Gletscher kannst du zudem künstlich angelegte Tunnel besuchen, die in den stabilsten Teil des Gletschers gehauen wurden – ein Eisschloss mit Eisskulpturen und verschiedenen Räumen.

Während diese einfache Into the Glacier-Eistunnel-Tagestour das ganze Jahr über verfügbar ist, können natürliche Eishöhlen nur zu einer bestimmten Jahreszeit besichtigt werden. Eistunnel-Touren haben dagegen den Vorteil, dass sie mit größerer Wahrscheinlichkeit stattfinden – das Risiko einer Absage wegen gefährlicher Bedingungen ist bei ihnen geringer.

Die besten Ausflugsziele in Island im Dezember

Was gibt es in Island im Dezember zu sehen? Es gibt den ganzen Dezember über jede Menge Sehenswürdigkeiten, die du besichtigen kannst. Der berühmte Goldene Kreis, Islands Südküste bis zur Gletscherlagune Jökulsarlon, die Halbinsel Snaefellsnes und die Reykjanes Halbinsel sind weitgehend zugänglich. Wähle zwischen einer Vielzahl an Touren oder miete einen 4WD-Wagen und fahre selbst (mehr dazu unten). Wenn du dich innerhalb der Stadtgrenzen aufhältst, kannst du auch ein kleines Auto mieten.

Entdecke Südisland im Dezember

Die Gletscherlagune Jökulsarlon im Südosten Islands ist eines der beeindruckendsten Reiseziele in Island; sie ist geprägt von schwimmenden Eisbergen in einer kristallklaren Lagune. Sie ist zudem der am besten erreichbare Ort zur Robbenbeobachtung in Island im Winter.

Die meisten Touren an der Südküste starten in Vik und beinhalten einen Besuch des schwarzen Sandstrands Reynisfjara, der Felsnadeln von Reynisdrangar und des Felsbogens von Dyrholaey.

Dieser Ort ist unglaublich dramatisch: Die Wellen, die gegen die Felsen und an die Küste schlagen, sind enorm und unberechenbar. Bestaune sie, aber halte mindestens 30 Meter Abstand vom Wasserrand – wegen der berüchtigten „Sneaker-Waves“ entlang dieses Küstenabschnitts.

Die Fahrt zur Südküste führt dich auch an einigen bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten Islands vorbei, wie den Wasserfällen Seljalandsfoss und Skogafoss, die vielleicht sogar gefroren sind! Wenn du wirklich in die Schönheit des Südens eintauchen willst, solltest du jetzt ein Hotel in Südisland buchen!



Nord- und Ostisland im Dezember

Das Hochland ist nicht erreichbar, es sei denn, du  nimmst an dieser aufregenden Superjeep-Tagestour durch Landmannalaugar teil. Hoher Schnee bedeckt die Straßen und unter Umständen sogar die Verkehrsschilder.

Der Berg Vestrahorn im Südosten Islands

Aufgrund der Wetter- und Straßenverhältnisse kann der Zugang zum Norden Islands, zum Osten Islands und insbesondere zu den Westfjorden eingeschränkt sein.

Diese epische 7-tägige Nordlichter-Mietwagen-Winterreise (Goldener Kreis & Nordisland) ist dennoch sehr lohnenswert. Die Reiserouten sind flexibel, da das Wetter in Island im Dezember immer ein unberechenbarer Faktor ist.

In der Blauen Lagune in Island zu entspannen ist eine wunderbare Winteraktivität.

Spas mit heißen Quellen im Dezember

Ist die Blaue Lagune im Dezember geöffnet? Du wirst dich freuen zu hören, dass dies der Fall ist! Und sie ist genauso so beliebt wie eh und je. Wenn du keine Tickets für die Blaue Lagune ergattern kannst, solltest du eines der besten Schwimmbäder in Reykjavík besuchen. Du kannst auch ein wohltuendes Badeerlebnis erleben, indem du ein Ticket für die Hvammsvik Hot Springs buchst

Im Großraum Reykjavik empfiehlt sich die unglaubliche Sky Lagoon mit ihrem wunderschönen Infinity-Pool, von dem aus du aufs Meer blicken kannst. Etwas außerhalb der Hauptstadt kann man auch ein Bad in den heißen Quellen von Hvammsvik nehmen.

Wenn du in Nordisland bist, solltest du unbedingt den Eintritt für die Myvatn Nature Baths reservieren, die ein unvergleichliches geothermisches Spa-Erlebnis in einer atemberaubenden Naturumgebung bieten.

Ein schönes Bad im warmen geothermischen Wasser nach deinen Winterabenteuern ist sicher eine wohltuende Abwechslung – und ziemlich aufregend, wenn ein Schneesturm wütet, während du dich im heißen Wasser entspannst.



Ein Besuch in Island im Dezember

Die Weihnachts- und Neujahrsveranstaltungen sind zwar die Hauptattraktionen in Island im Dezember, aber daneben gibt es noch viele andere Aktivitäten, die du nicht verpassen solltest. Es ist allerdings notwendig, sich richtig auf eine Winterreise nach Island vorzubereiten. Die beiden wichtigsten Aspekte, die berücksichtigt werden müssen, sind das Wetter und die Straßenverhältnisse.

Ist Dezember eine gute Zeit, um Island zu besuchen?

Auf jeden Fall! Die Dezember-Tage zählen zu den festlichsten des Jahres, denn die Weihnachtszeit ist in vollem Gange und wird von einer unglaublichen Silvesterfeier gekrönt. Zur Wintersonnenwende erlebst du außerdem die längste Nacht des Jahres, die sich perfekt für die Jagd nach den Nordlichtern eignet.

Darüber hinaus sind auch alle Gletscher- und Eishöhlentouren auf ihrem Höhepunkt im Dezember. Wichtig ist nur, dass du für diese Reise deine gesamte Winterausrüstung einpackst!



Reisen nach Island im Dezember

Der schneebedeckte Wasserfall Gullfoss in IslandEs gibt ein paar Dinge, die du beachten solltest, wenn du im Dezember nach Island reist. Du solltest das Wetter im Auge behalten und viel warme Kleidung einpacken. Wenn du Touren und Sightseeing planst, solltest du daran denken, dass im Dezember die Tageslichtstunden am kürzesten sind. 

Doch das Wichtigste, was du in Island im Dezember beachten musst, ist das Autofahren.

Autofahren in Island im Dezember

Aufgrund der niedrigen Temperaturen sind die Straßen oft vereist. Wenn du ein Auto in Reykjavik mieten oder einen Mietwagen am Flughafen Keflavik abholen willst, solltest du daher unbedingt einen Mietwagen mit Allradantrieb wählen. Wenn du aus der Hauptstadt hinaus aufs Land fahren möchtest, ist dies sogar unbedingt erforderlich!

Falls du noch nie zuvor bei Eis und Schnee gefahren bist oder dich unsicher dabei fühlst, ist es vielleicht ratsam, auf den Mietwagen zu verzichten und stattdessen Touren durchs Land zu buchen – bei denen erfahrenere Fahrer am Steuer sitzen.

Eine Tour ist zweifellos die einfachste, sicherste und stressfreiste Option. Du kannst sogar einen einfachen Transport vom Flughafen Keflavik nach Reykjavik finden!

Island-Pferde, die dem Schneesturm trotzen

Um vollständig in das Land einzutauchen, ohne das Lenkrad in die Hand zu nehmen, kannst du eine geführte Winterreise buchen, die dich zu allen Sehenswürdigkeiten bringt. Wer gerne selbst fährt, kann aus einer Vielzahl von Mietwagen-Winter-Rundreisen wählen.

Wenn du dich dafür entscheidest, im Dezember auf eigene Faust durch Island zu reisen, musst du auf Folgendes achten: Du solltest vor dem Start deine genaue Route kennen und sicherstellen, dass jemand anders darüber Bescheid weiß. Die Straßen ins Hochland und rund um die Westfjorde sind in dieser Zeit geschlossen, und du möchtest bestimmt nicht irgendwo liegen bleiben oder eingeschneit werden. Wir empfehlen dir, stets die Straßenbedingungen zu überprüfen, bevor du losfährst.

Das Icelandic Meteorological Office liefert dir alle notwendigen Informationen über das Wetter in Island im Dezember. Einige Straßen beispielsweise – wie die Route 1 entlang der Südküste – sind sehr anfällig für starke Winde, während andere nach starken Niederschlägen lawinengefährdet sind. Passe deine Pläne also an und sei flexibel, wenn du merkst, dass deine Sicherheit beeinträchtigt werden könnte.



Wetter in Island im Dezember

Eine Frau im dichten Schnee in ReykjavikDer Dezember ist einer der kältesten Monate des Jahres in Island. Außerdem ist es in dieser Zeit sehr windig. Das gleiche Tiefdrucksystem, das sich im Herbst durch Island bewegt, setzt sich im Winter fort – also denk daran, warme Kleidung und festes Schuhwerk zu tragen, egal wohin du gehst. Das Wetter in Reykjavik ist im Dezember jedoch meist gemäßigter, weil die Gebäude der Stadt Schutz vor dem Wind bieten.

Außerdem ist es ziemlich dunkel. Und die Kombination aus Dunkelheit, Kälte und Nässe kann schon etwas bedrückend sein. Es ist wichtig, einen genauen Zeitpunkt für das Aufwachen am Morgen und das Schlafengehen am Abend festzulegen, um eine jahreszeitbedingte Schwermut zu vermeiden. Und halte die Augen offen nach Lichtern – sowohl nach den schönen Weihnachtslichtern in den Straßen als auch nach den Nordlichtern.

Die Temperatur in Island im Dezember

Wie kalt ist es in Island im Dezember? Im Winter herrschen in Island meist Temperaturen um den Gefrierpunkt – sie liegen zwischen -1° und 4°C. Der Dezember ist mit 97 mm Niederschlag einer der feuchtesten Monate auf der Insel.  

Schneit es in Island im Dezember?

Schneefall ist im Dezember keine Seltenheit. Um gut vorbereitet zu sein, bring Folgendes mit: Mütze und Handschuhe, Thermounterwäsche, wind- und wasserdichte Außenschichten und warme Kleidung für dazwischen; außerdem brauchst du feste Wanderschuhe, wenn du Erkundungstouren planst. Wenn du keine solche Winterkleidung hast, kannst du sie in den vielen Winterbekleidungsgeschäften in der Einkaufsstraße Laugavegur im Stadtzentrum von Reykjavik kaufen.

Beachte die Straßen- und Wetterbedingungen, bevor du die isländische Landschaft auskundschaftest.

Das Wetter in Reykjavik im Dezember

Obwohl im Dezember häufig Schnee fällt in Island, ist es relativ wahrscheinlich, dass Reykjavík schneefrei bleibt. Das Klima in der Hauptstadt ist wärmer als in den restlichen Landesteilen und hier liegt in der Regel nur sporadisch Schnee (zwischen Januar und April). Viele Straßen in Reykjavik sind von unten beheizt, sodass der Schnee schmilzt und die Straßen nicht eisig und rutschig werden.

Unterkünfte in Island im Dezember

Reykjavik ist die beste Wahl, um die Festlichkeiten in Island im Dezember zu genießen. Das Wetter kann die Straßen nach Nord- und Ostisland und in die Westfjorde beeinträchtigen, sodass die Hauptstadt und Südisland die beiden besten Optionen sind.

Hier findest du unsere Empfehlungen für Unterkünfte in Island und Hotels in Reykjavik sowie einen allgemeinen Guide zu Unterkünften in Island.

Romantik in Island im Dezember

Die Nordlichter in Island sind sehr romantisch.Der Dezember ist auch ein beliebter Monat für Romantik-Trips. Mit seiner festlichen Stimmung, einem Hauch von Schnee, den Nordlichtern und einer großen Auswahl an Touren wird das Land zu einem romantischen Winterwunderland, das Liebespaare aus aller Welt anlockt.

Außerdem zeigen sich die Hauptstadt und die umliegenden Ortschaften zur Weihnachtszeit von ihrer besten Seite: Sie sind mit Lichtern und Dekorationen geschmückt, die die dunklen Nächte erhellen und ein märchenhaftes Ambiente schaffen.

Mach es dir in den warmen Cafés gemütlich, bummle durch die Straßen, erkunde die beeindruckende Landschaft und bewundere die Nordlichter bei Nacht.



Empfohlene Routen für Island im Dezember

Die Polarlichter über Jökulsárlón

Du kannst einen 8- oder 9-tägigen Urlaub in Island im Dezember auf viele Arten genießen. Manche ziehen es vor, sich in Reykjavik einzuquartieren, während andere so viel wie möglich von der isländischen Natur sehen möchten. 

Verschiedene Reisende haben unterschiedliche Interessen, Fähigkeiten und Budgets. Daher kann die unten vorgeschlagene Reiseroute individuell angepasst werden, ist aber insgesamt so gestaltet, dass sie den meisten Besuchern gefallen dürfte.

Ein Wasserfall in Nordisland

Die wichtigste Entscheidung, die du vor deiner Ankunft treffen musst, ist, ob du einen Wagen mit Allradantrieb mieten und selbst fahren willst oder nicht. Es stehen zahlreiche Winter-Selbstfahrerpakete zur Verfügung, die dich innerhalb einer Woche zu den beliebtesten Zielen bringen.

Es gibt einen 2-tägigen Mietwagen-Roadtrip zur Gletscherlagune Jökulsarlon mit Eishöhlenerkundung, oder du kannst die längere 6-tägige Nordlichter-Mietwagen-Winterreise an Islands Südküste ebenfalls mit Eishöhlenerkundung machen. So kannst du in etwa einer Woche diesen schönen Teil des Landes kennenlernen und, wenn du länger bleibst, auch die Feierlichkeiten in Reykjavik genießen.

Ambitionierte Besucher können diese beiden Touren auch mit einer 9-tägige Winter-Snaefellsnes- und Südküsten-Mietwagenreise verlängern.

Die Eisberge von Jökulsárlón

Autofahren in Island im Winter ist nur für erfahrene und sichere Fahrer zu empfehlen. Die folgende Reiseroute besteht daher aus Touren und Paketen.

Die naheliegende Option für alle Reisenden, die nach Island kommen, ist dieses 8-tägige Winterpaket. In etwas mehr als einer Woche siehst du den Goldenen Kreis, die Südküste, die Gletscherlagune Jökulsarlon und die Halbinsel Snaefellsnes. Du hast die Wahl, entweder einen freien Tag zu nutzen, um Reykjavik zu erkunden, oder nach Akureyri zu fliegen und die Sehenswürdigkeiten rund um den Myvatn-See zu bestaunen.

Du erforschst Eishöhlen, nimmst an einer kostenlosen Nordlichter-Bustour oder -Kreuzfahrt teil und hast die Wahl zwischen Ausritten, Schneemobil-Touren oder Schnorcheln.

Da im Dezember Weihnachtszeit ist, möchtest du vielleicht länger in der Hauptstadt bleiben. In diesem Fall kannst du mehrere Pakete kombinieren, um eine perfekte Mischung aus Stadt und Natur zu erleben.



In der Harpa in Reykjavík findet wahrscheinlich eine Weihnachtsshow statt.

Du kommst am ersten Tag am Flughafen Keflavik an, steigst in den Flybus und beginnst deinen Urlaub auf die entspannendste Art und Weise: in der Blauen Lagune. Nachdem du dich in den ruhigen Gewässern vom Flug erholt hast, geht es weiter in dein Hotel in Reykjavik.

Danach hast du viel freie Zeit, um die weihnachtliche Stimmung in der Innenstadt von Reykjavik zu genießen. Die Hauptstraße Laugavegur und das Stadtzentrum sind voller Lichter und Dekorationen.

Im weiteren Verlauf deines Urlaubs wirst du noch mehr Zeit in Reykjavik verbringen, aber zunächst fährst du hinaus aufs Land. Bei dieser 2-tägigen Südküsten-Tour erkundest du die Südküste und besuchst am ersten Abend die Gletscherlagune Jökulsarlon. Wenn du Glück hast, kannst du die Polarlichter über den Eisbergen tanzen sehen. Am zweiten Tag kannst du eine Eishöhle erforschen, bevor du in die Hauptstadt zurückkehrst.

Die Schönheit einer Eishöhle

Deinen vierten Tag in Island verbringst du damit, Reykjavik weiter zu erkunden. Am Morgen kannst du dich im Schifffahrtsmuseum von Reykjavik über die faszinierende Geschichte Islands informieren oder dich im weltweit einzigen Phallologischen Museum amüsieren, bevor du um 13 Uhr das Freilichtmuseum Arbaejarsafn besuchst.

Die weihnachtliche Stimmung hier ist ansteckend, und es ist ein großartiger Ort, um einzigartige Geschenke zu kaufen. Am Abend kannst du in einem der hervorragenden Restaurants der Stadt zu Abend essen oder das Nachtleben in einer der vielen Bars genießen.

Am fünften und sechsten Tag machst du einen 2-tägigen Ausflug auf die Halbinsel Snaefellsnes. Dort hast du die Möglichkeit, die vielen verschiedenen Sehenswürdigkeiten und Landschaften wie den Berg Kirkjufell, den Gletscher Snaefellsjökull und die Felsnadeln von Londrangar kennenzulernen und Robben zu beobachten.



Kirkjufell im tiefsten Winter

Am siebten Tag besuchst du den Goldenen Kreis. Da dies jedoch deine letzte Gelegenheit ist, in die isländische Landschaft einzutauchen, kombinierst du den Ausflug mit einer anderen Tour, z.B. Ausritt, Schneemobilfahren oder Schnorcheln. Die Wahl liegt ganz bei dir. 

Am achten Tag fährst du zurück zum Flughafen Keflavik und fliegst nach Hause. Wenn du einen längeren Urlaub geplant hast, kannst du noch mehr Zeit in Reykjavik verbringen und deine Weihnachtseinkäufe erledigen.

Planst du, im Dezember nach Island zu reisen? Willst du die Nordlichter sehen oder Eishöhlen erkunden? Hast du schon Weihnachten oder Silvester in Reykjavik erlebt? Lass uns wissen, ob der Guide hilfreich für dich war und welche Touren dich am meisten interessieren! Und wenn du schon einmal im Dezember in Island warst, wie war es?

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